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Eke Uzoma (M.) stammt aus der Nachwuchsschmiede des Freiburger Sportclubs
Eke Uzoma (M.) stammt aus der Nachwuchsschmiede des Freiburger Sportclubs

"Hier gibt es keine Harakiri-Aktionen"

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Es ist inzwischen über 16 Jahre her, dass der Sportclub Freiburg zum ersten Mal in die Bundesliga aufgestiegen ist. Damals eine sportliche Sensation für den Club aus dem Schwarzwald, der seitdem nicht mehr aus dem Profifußball wegzudenken ist.

Der aktuelle Bundesliga-Aufstieg ist der inzwischen vierte für den Sportclub. "Die Stimmung nach dem ersten Aufstieg 1993 war natürlich nicht zu toppen. Wir waren ja damals noch ein richtiger Provinzclub", erinnert sich Michael Weber, der 2. Vorsitzende der Freiburger Fangemeinschaft.

Die Fangemeinschaft ist der Dachverband aller offiziell anerkannten SC Freiburg-Fanclubs. Zurzeit besteht die Gemeinschaft aus 68 Fanclubs verteilt in ganz Deutschland mit einer Gesamtmitgliederzahl von rund 2500 Mitgliedern.

Nicht alles verändert

Seit 1993 hat sich einiges geändert beim Sportclub, einiges aber auch nicht - zum Wohlgefallen der Mehrheit unter den Freiburger Fans. So ist der Sportclub Freiburg noch immer ein "e.V." - ein eingetragener Verein -, der Präsident heißt bis heute und seit 1972 (!) Achim Stocker.

"Der SC Freiburg ist unter Achim Stocker immer auf dem Boden geblieben. Der Club wird sauber und gut geführt, es werden hier keine Harakiri-Aktionen unternommen oder hohe Millionen-Ablösen bezahlt. Dagegen haben wir viel Geld in unsere hochprofessionelle Fußballschule investiert und dieses Konzept wird von den meisten Fans voll mitgetragen", sagt Weber.

Freiburger Fußballschule trägt Früchte

Die gute Ausbildungsarbeit in der Freiburger Fußballschule hat sich längst bewährt. So durchliefen beispielsweise Sascha Riether (jetzt VfL Wolfsburg), Dennis Aogo (Hamburger SV), Karim Matmour (Borussia Mönchengladbach) oder Daniel Schwaab (Bayer Leverkusen) die Fußballschule. Heute stehen Talente wie Eke Uzoma oder Andreas Glockner im Freiburger Kader.

"Wir sehen unser Konzept realistisch, denn man sieht zum Beispiel am Fall von Waldhof Mannheim, wie alles enden kann. In den achtziger Jahren, als Waldhof in der Bundesliga gespielt hat, haben wir niemals gedacht, dass wir jemals in einer Liga spielen würden. Und heute spielt unsere zweite Mannschaft in der 4. Liga gegen Mannheim. Das ist ein mahnendes Beispiel", weiß Weber.

Trainer Dutt mit hohem Ansehen unter den Fans

Mittlerweile hat auch Trainer Robin Dutt einen Status bei den Freiburger Fans erreicht wie ihn Volker Finke zu seinen großen Zeiten genoss. "Als er als recht unbekannter Trainer vor zwei Jahren kam, gab es bei vielen Fans natürlich auch Kopfschütteln. Aber er hat sich gleich super präsentiert und verhalten und er hat sich nach Meinung vieler Fans zu einem der besten deutschen Trainer gemausert", meint Weber.

Und was ist eigentlch vom Image der "Studenten-Mannschaft" übrig geblieben? Das Studenten-Image habe laut Weber eigentlich nie so ganz gestimmt, auch wenn Spieler damals tatsächlich schon mal mit dem Fahrrad zum Training kamen: "Das Image kam eher von den Medien. Natürlich ist Freiburg eine große Studentenstadt, aber unsere Fans kommen heute überwiegend aus einem Umkreis von bis zu 50 Kilometern um Freiburg."

Doch in einem Punkt unterscheidet sich der SC Freiburg weiterhin von der Mehrzahl anderer Vereine: Der Anteil weiblicher Fans beim SC Freiburg liegt tatsächlich höher als im Durchschnitt.

Stefan Kusche