Ewald Lienen hat den FC St. Pauli zwar ein wenig stabilisiert, aber vorne fehlt es nach wie vor an Durchschlagskraft
Ewald Lienen hat den FC St. Pauli zwar ein wenig stabilisiert, aber vorne fehlt es nach wie vor an Durchschlagskraft

Heißes Duell: Abstiegskampf der Traditionsvereine

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Köln - bundesliga.de blickt auf den 22. Spieltag der 2. Bundesliga voraus und präsentiert das heißeste Duell der kommenden Runde. Dieses Mal: TSV 1860 München . FC St. Pauli. Im zweiten Samstagsspiel empfängt der Karlsruher SC den VfL Bochum.

Zwei Vereine, schon sechs Trainer

Rund zwei Drittel der Saison sind schon absolviert, aber gefunden haben sich die beiden Mannschaften, die am Wochenende in einem ganz wichtigen Spiel aufeinandertreffen, auch nach 21. Spieltag noch nicht: Jeweils 30 Spieler, so viele wie bei sonst keinem Verein, sind in dieser Saison schon für den TSV 1860 München und den FC St. Pauli aufgelaufen. Die ständig wechselnden Formationen machen es fast unmöglich, die nötigen Automatismen abzuspeichern.

"Ich will 100 Prozent haben"

Darüber hinaus beschäftigen beide Clubs bereits den dritten Trainer dieser Spielzeit: Am Millerntor trägt seit einiger Zeit Ewald Lienen die Verantwortung, die Löwen werden seit dieser Woche von Torsten Fröhling (Foto) trainiert. Sowohl im hohen Norden als auch im Süden der Republik mangelt es bislang an Konstanz, weshalb es am Sonntag (ab 12:30 Uhr im Liveticker) nicht wie vor der Saison geplant zu einem Spitzenspiel, sondern zu einem echten Abstiegskrimi zwischen den Tradiditonsvereinen kommt.

Schon zum 16. Mal spielen die Löwen in der 2. Bundesliga gegen die Kiezkicker, aber nie zuvor war die sportliche Situation auf beiden Seiten so brisant: Der 16. der Tabelle empfängt das Schlusslicht.

Da steht es außer Frage, dass es vor allem auf die Grundtugenden ankommen wird. "Der absolute Wille muss da sein", forderte der neue Löwen-Coach Torsten Fröhling am Mittwoch. "Ich ich will 100 Prozent haben." Gleichwohl stellt er klar: "Wir wollen nicht nur kämpfen, sondern auch Fußball spielen." Nichtsdestotrotz ist eine robuste Gangart zu erwarten, schließlich tritt das Team mit den meisten Gelben Karten (FC St. Pauli, 53) bei der Elf mit den zweitmeisten Verwarnungen (TSV 1860 München, 51) an.

Karlsruher SC - VfL Bochum

Beiden Mannschaften hilft im direkten Vergleich nur ein Sieg, um im Rennen um den Klassenerhalt nennenswerte Fortschritte zu machen. Dazu muss ein Team seinen miesen Lauf beenden: 1860 München verlor fünf der letzte sechs Heimspiele und ist mit lediglich sechs Punkten Letzter der Heimtabelle. Auf der anderen Seite wartet mit St. Pauli eine Elf, die in dieser Saison noch keinen Sieg in der Fremde feiern konnte.

Überhaupt scheinen beide Vereine das Siegen verlernt zu haben. Die Löwen, momentan seit sieben Partien ohne dreifachen Punktgewinn, stecken in der größten Misserfolgsserie seit über fünf Jahren. Die Kiezkicker konnten ihrerseits auch nur eins der letzten zwölf Spiele gewinnen.

Für ein heißes Duell der abstiegsbedrohten Traditionsvereine ist also gesorgt.