Das Hinspiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und Hertha BSC endete 1:1
Das Hinspiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und Hertha BSC endete 1:1

Heißes Derby vor toller Kulisse

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München - Es ist alles bereit für das große Derby in der 2. Bundesliga: Hertha BSC empfängt den Nachbarn vom 1. FC Union Berlin und die Hauptstadt freut sich auf das Fußball-Fest am 21. Spieltag. Im zweiten Spiel reist der Karlsruher SC nach Ostwestfalen zum SC Paderborn und will dort den Anschluss ans Mittelfeld schaffen (beide Spiele ab 12:45 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Hertha BSC - 1. FC Union Berlin

Es ist ein besonderes Spiel. Nicht so sehr für die Mannschaften, aber für die Fans beider Clubs. Seit Wochen fiebern die "Blau-Weißen" Berliner dem Spiel ebenso entgegen, wie die "Eisernen". Hertha BSC gegen den 1. FC Union Berlin ist erst das zweite Derby beider Clubs in Punktspielen, aber trotzdem wird die Atmosphäre im restlos ausverkauften Olympiastadion kochen.

Für die Mannschaft von Markus Babbel geht es aber weniger um die Vorherrschaft in der Hauptstadt, sondern "in erster Linie um drei Punkte", stellte der Herthaner Chefcoach klar. Der seit nunmehr fünf Spielen ungeschlagene Tabellenführer möchte an den souveränen Auftritt beim Tabellenletzten Arminia Bielfeld anknüpfen und die lupenreine Bilanz der Rückrunde (drei Siege, 10:4 Tore) beibehalten.

Rückkehrer Niemeyer will Fans "Dessert servieren"

Den Favoriten erwartet jedoch ein hartes Stück Arbeit. "Das Zweikampfverhalten, die Laufbereitschaft muss stimmen", fordert Babbel, dann werde man sich auch durchsetzen. Dabei sollen die brasilianischen Brüder Ronny und Raffael wieder eine tragende Rolle bekommen. In Bielefeld war die Familie de Araujo für alle drei Hertha-Treffer zuständig. Der Schlag, den Raffael dabei auf den linken Knöchel bekommen hatte, ist wohl auskuriert. "Er ist am Donnerstag wieder gelaufen, ich denke er wird fit für Samstag", sagte Babbel, der damit nur auf Pierre-Michel Lasogga (Kreuzband-Zerrung) verzichten muss.

Fabian Lustenberger spielte in Bielefeld von Beginn an mit Raffael auf der "Sechs". Nun könnte Peter Niemeyer ins Team zurückkehren, der Hertha-Torschütze beim 1:1 in der Hinrunde. In diesem Fall müsste Raffael auf die Spielmacherposition vorrücken. "Im Hinspiel haben wir uns den Schneid abkaufen lassen, das war für mich die Höchststrafe. Es ist an der Zeit, unseren Fans ein Dessert zu servieren - einen Sieg im Derby", sagt Niemeyer.

Union will Auswärtsschwäche bekämpfen

Union, das mit 22 Punkten nur drei Zähler vom Relegationsplatz 16 entfernt, setzt als Außenseiter auf den Teamgeist. "Wir kommen über unsere mannschaftliche Geschlossenheit", gab Torsten Mattuschka, Kapitän der "Eisernen", einen kurzen Ausblick: "Details werden wir aber nicht verraten." Allerdings sind die Köpenicker auswärts mit erst einem Sieg aus zehn Spielen nicht sonderlich erfolgreich. Ins Olympiastadion kommen sie mit zwei Pleiten in Folge im Gepäck.

"Wir streben in jedem Spiel drei Punkte an, auch wenn uns das auswärts leider nicht so oft gelungen ist. Natürlich kann ich unter Umständen auch mit einem Unentschieden leben", gibt Union-Coach Uwe Neuhaus im bundesliga.de-Interview die Marschroute vor. Beim Unternehmen "zweiter Auswärtssieg" der Saison können Patrick Kohlmann (Trainingsrückstand), Ahmed Madouni (Trainingsrückstand), Bernd Rauw (Rotsperre) jedoch nicht mithelfen.




SC Paderborn - Karlsruher SC

In Paderborn dämpft man nach dem 2:0-Sieg bei Union Berlin am vergangenen Wochenende ganz bewusst die Euphorie, denn die Mannschaft von Trainer Andre Schubert muss sich auf einen sehr spielstarken Gegner einrichten - zu Gast ist der KSC. Schubert warnt vor zu großer Lässigkeit: "Wir können nicht durchatmen, auch wenn die Tabellenkonstellation etwas günstiger geworden ist. Es geht in jedem Spiel um alles". Gegen den KSC, der zuletzt beim 1:0-Sieg gegen Energie Cottbus dreifach punktete, will er "auf keinen Fall verlieren, möglichst gewinnen".

Bis auf Angreifer Gaetano Manno (Prellung im Sprunggelenk) sind weitgehend alle Spieler verfügbar. Abwehrspieler Christian Strohdiek kehrte am Donnerstagnachmittag in das Mannschaftstraining zurück und könnte am Samstag bei optimalem Verlauf wieder im Kader stehen. Sicher wieder dabei sind Edmond Kapllani und Nico Klotz, die ihre Infekte auskuriert haben. "Immer eine Überlegung für die Startelf wert" ist auch Linksfuß Daniel Brückner, der in Berlin bereits einige Minuten gespielt hat. Eine Einsatzgarantie für die Partie gegen Karlsruhe bekam Innenverteidiger Markus Palionis.

Die Gäste aus Karlsruhe wollen endlich ihre lange Durststrecke beenden und auswärts mal wieder einen Sieg einfahren. "Eine gute Mannschaft muss auch mal auswärts gewinnen, nur so lässt sich eine kleine Serie starten", erklärte Trainer Uwe Rapolder. Gleichzeitig bezeichnete er die Partie am Samstag als "Schlüsselspiel". Was seine Startelf angeht, hielt sich Rapolder noch sehr bedeckt und erklärte lediglich: "Es ist möglich, dass die gleiche Elf wie gegen Cottbus aufläuft, aber auch die eine oder andere Änderung ist denkbar." Nicht trainieren konnte am Mittwoch Andrei Cristea, der sich einen Zehennagel durchbohrt hat. Sein Einsatz scheint jedoch nicht gefährdet zu sein. Schlimmer hat es hingegen Massimilian Porcello erwischt: Der Deutsch-Italiener hat sich nach einem Zusammenprall mit Keeper Luis Robles eine Fleischwunde an der Patellasehne zugezogen.