Torsten Mattuschka (r.) von Union Berlin hat in der laufenden Saison bisher drei Tore erzielt, sowie sechs Torvorlagen gegeben
Torsten Mattuschka (r.) von Union Berlin hat in der laufenden Saison bisher drei Tore erzielt, sowie sechs Torvorlagen gegeben

"Hätten acht oder neun Tore machen können"

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Rostock - Beim 5:2-Auswärtssieg seines 1. FC Union Berlin gegen Hansa Rostock war Torsten Mattuschka mehr als sonst mit Defensivaufgaben betraut.

Das lag aber vor allem an der geballten Offensivpower, die Union-Coach Uwe Neuhaus mit John Jairo Mosquera, Silvio, Christopher Quiring und Chinedu Ede aufs Feld geschickt hatte. Dennoch spielte der 31-Jährige seinen Part gewohnt solide.

Nach dem warf der Kapitän der Köpenicker einen Blick auf die kommenden Aufgaben: Am Freitag empfangen die "Eisernen" Mattuschkas früheren Verein FC Energie Cottbus, bei dem der gebürtige Cottbuser insgesamt elfeinhalb Jahre aktiv war und im zarten Alter von sechs Jahren mit dem Kicken begonnen hatte.

Frage: Herr Mattuschka, haben Sie für das Spiel einen so hohen Sieg erwartet?

Torsten Mattuschka: Das kann man sicher nicht erwarten, wenn man in Rostock spielt. Zumal wir ja auswärts ohnehin bislang nicht so gut waren. Aber ich denke, der Sieg war absolut verdient.

Frage: Hätten Sie zur Pause beim Stand von 0:0 gedacht, dass das Ding hier noch 5:2 aus Union-Sicht ausgeht?

Mattuschka: Nein, aber ich habe auf jeden Fall erwartet, dass wir das Spiel noch gewinnen, so wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben. Da gab es schon drei bis vier Hundertprozentige, wo einfach mindestens ein, zwei Tore fallen müssen. In der Pause haben wir uns gesagt: 'Komm, wir spielen weiter so, wir kriegen unsere Chancen, wir müssen hinten weiter sicher stehen.'

Frage: Was war dann der Knackpunkt im Spiel?

Mattuschka: Mit dem ersten Tor war dann der Bann gebrochen. Wir haben dann innerhalb von zehn Minuten drei Tore gemacht. So ging der Sieg auch in der Höhe absolut in Ordnung. Wenn wir unsere Chancen noch besser ausspielen, können wir hier acht oder neun Tore schießen.

Frage: Was waren denn die Gründe für den klaren Sieg - die Stärke Unions oder die Schwäche der Rostocker?

Mattuschka: Wir haben von Anfang guten Fußball gespielt und uns gute Chancen herausgearbeitet. Nach dem zweiten und dritten Treffer war Rostock eigentlich tot. Wir haben uns dann selber noch durch einen Fehler von Maurice Trapp in Schwierigkeiten gebracht. So was passiert halt, der Bursche ist noch jung. Vorher hat er das 3:0 noch gut vorbereitet. Beim 4:2 war Jan Glinker ein bisschen unentschlossen. Wenn dann das 4:3 fällt - in der Situation hat Christian Stuff noch einen Ball von der Linie gekratzt -, wird so ein Spiel natürlich nochmal richtig haarig. Durch die Gegentore bekam Rostock wieder Hoffnung. Das darf uns einfach nicht passieren, weil wir das Spiel und den Gegner im Griff hatten.

Frage: Wenn man fünf Tore schießt, kann man wohl auch hinten zwei Geschenke verteilen, oder?

Torsten Mattuschka: Sicherlich waren das Geschenke. Wir hätten gern zu Null gespielt, weil wir bei der Tordifferenz jetzt erst mit nur einem Treffer im Plus sind. Aber das Wichtige sind die drei Punkte. Außerdem war es ein schönes Spiel für unsere Fans.

Frage: Fünf Tore auswärts ist ja eine Hausnummer, oder?

Mattuschka: Natürlich. Das ist doch geil - für uns und für unsere Fans. Wir haben endlich mal ein paar Tore geschossen. Endlich haben wir den guten Fußball, den wir spielen, in Tore umgemünzt. Hoffentlich ist damit auch der Bann bei unseren Stürmern gebrochen. Ihr Presseleute hattet ja geschrieben, dass die 800.000 Minuten nicht mehr getroffen hatten (lacht). Jetzt haben sie getroffen und Ihr könnt sie wieder feiern.

Frage: Aber Sie selbst haben schon länger nicht mehr getroffen.

Mattuschka: Das ist nicht so schlimm....

Frage: ... vielleicht klappt es ja gegen Ihren Ex-Club Energie Cottbus?

Mattuschka: So lange wir gewinnen, ist mir das egal.

Frage: Was sind Ihre Ziele vor der Winterpause?

Mattuschka: Wir haben jetzt 25 Zähler und wollen in den restlichen drei Spielen vor der Winterpause so viele Punkte holen wie möglich. Auf jeden Fall wollen wir die 30-Punkte-Marke knacken. Zumal wir jetzt zwei Heimspiele vor der Brust haben. Wenn wir die gewinnen, haben wir 31 Punkte - damit könnten wir absolut zufrieden sein. Aber es wird noch schwierig werden. Im letzten Spiel müssen wir noch nach Fürth. Es ist noch ein weiter Weg, da dürfen wir jetzt nicht die Füße hochlegen, sondern müssen nochmal alles geben.

Aufgezeichnet von André Anchuelo