Hält die Paderborner Festung den "Unbesiegbaren" stand?

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München - Drei interessante Partien stehen am Sonntag in der 2. Bundesliga auf dem Prgramm. Während Spitzenreiter Hertha BSC seine fantastische Serie beim heimstarken SC Pderborn weiter ausbauen will, kreuzen in München zwei Verfolger im Kampf um die Aufstiegsplätze die Klingen: 1860 hat Aachen zu Gast. Für Union Berlin geht es gegen verletzungsgeplagte Oberhausener darum, einen wichtigen Schritt aus dem Tabellenkeller zu machen (alle Spiele ab 13:15 Uhr im Live-Ticker).

Die Serie der Hertha ist mittlerweile schon fast unheimlich: zehn Spiele, keine Niederlage. Das letzte Mal, dass so ein Auftakt am Ende nicht zum Aufstieg reichte, ist 14 Jahre her: Damals hatte Unterhaching zu Beginn der Serie einen Lauf, wurde aber dann ausgerechnet von der Hertha gestoppt, die damals zum bisher letzten Mal in die Bundesliga aufstieg.

Kapllani: "Wir wollen gewinnen"

Die Partie in Paderborn ist ein Novum - noch nie trafen die beiden Teams in einem Pflichtspiel aufeinander. Die heimstarken Paderborner werden eine echte Prüfung für den Ligaprimus, denn der SCP ist seit vier Heimspielen ungeschlagen und hat dabei drei Siege eingefahren.

Trotz der Niederlage im letzten Spiel beim FSV Frankfurt weiß Paderborn um seine Heimstärke und geht selbstbewusst in die Partie. "Wir wollen gewinnen", gibt auch Edmond Kapllani als Ziel aus. "Zuletzt hätten wir beim FSV Frankfurt eigentlich gewinnen müssen, haben aber unsere Torchancen nicht genutzt. Im eigenen Stadion klappt es mit dem Toreschießen besser", meint der Paderborner Top-Stürmer. Verzichten muss Trainer Andre Schubert weiterhin nur auf Gaetano Manno, der noch Trainingsrückstand hat.

Ebenso wie Schubert wird auch Markus Babbel wohl an seiner Startelf vom letzten Wochenende festhalten. Einzig Stammtorwart Maikel Aerts, der gegen Ingolstadt ein Blitz-Comeback hinlegte, fällt aus. Nach dem letzten Test beim Abschlusstraining am Samstag entschied Trainer Babbel, die Schlussmänner Marco Sejna und Sascha Burchert mit nach Paderborn zu nehmen.




TSV 1860 München - Alemannia Aachen

In München kommt es zu einem Verfolgerduell auf Augenhöhe. Sowohl 1860 als auch die Alemannia rangieren punktgleich fünf Zähler hinter dem Relegationsplatz. Beide Teams sind gut in Form (1860 ist seit sieben Spielen ungeschlagen, Alemannia seit sechs), aber nur der Sieger bleibt mit den Topteams auf Tuchfühlung.

1860 muss weiterhin auf Benjamin Schwarz, Stefan Aigner und Kenny Cooper verzichten. Aleksandar Ignjovski wird nach abgelaufener Sperre ins defensive Mittelfeld zurückkehren und dort Christopher Schindler ersetzten. "Löwen"-Torjäger Benny Lauth macht den Trainer als Grund für den Lauf der Münchner aus: "Reiner Maurers Philosophie passt zu uns. Wir schauen immer auf uns, befassen uns zwar mit dem Gegner, aber wir richten unser Spiel nicht danach aus. Das war letztes Jahr unser Fehler."

Auch Aachens Trainer Peter Hyballa schwimmt zurzeit auf einer Erfolgswelle. Nicht nur in der Liga, auch im Pokal war die Alemannia erfolgreich und triumphierte gegen den damaligen Bundesliga-Spitzenreiter Mainz 05. Die Doppelbelastung als Ausrede will Hyballa aber nicht zählen lassen: "Das sind alles Berufsfußballer, die können das. Dieses ganze Schmusegetue gibt es bei uns nicht", gibt sich Hyballa knallhart. Verzichten muss der junge Trainer neben den Langzeitverletzten auch auf Mirko Casper, der mit Muskelfaserriss ausfällt. Aimen Demai wird ihn wie gegen Osnabrück ersetzten.




FC Union Berlin - Rot-Weiß Oberhausen

In Berlin treffen zwei Teams aufeinander, bei denen der Blick eher nach unten geht. Oberhausen steht zwar noch auf Rang 10, musste aber im letzten Spiel eine 0:3-Heimschlappe gegen den FC Augsburg einstecken. Union hat sich mit dem 2:1-Auswärtserfolg bei Arminia Bielefeld wieder etwas Luft im Abstiegskampf verschafft. Setzt sich dieser Aufwärtstrend fort? Bisher konnte Oberhausen jedenfalls noch nie gegen Union gewinnen (vier Union-Siege, vier Remis).

Für Unions Startelf werden nach dem Sieg in Bielefeld keine Änderungen erwartet. Verzichten muss Trainer Uwe Neuhaus weiterhin nur auf Michael Parensen, der sich noch im Aufbautraining befindet. Neuhaus sieht die Partie als richtungsweisend an: "Nach dem ersten Auswärtssieg in Bielefeld ist dieses Duell ein enorm wichtiges. Wir müssen jetzt dranbleiben und mit einem Sieg eine kleine Serie starten. Damit können wir den Abstand zum Mittelfeld verkürzen", sagte der Cheftrainer der "Eisernen".

Oberhausens Kapitän Benjamin Reichert kann trotz erlittener Fleischwunde am Schienbein für RWO spielen. Kevin Covers, der ihn letzte Woche ersetzt hatte, fällt indes mit einer Innenbanddehnung aus. Coach Hans-Günter Bruns verzweifelt langsam ob des Verletzungspechs der Oberhausener: "Es geht leider nahtlos weiter. Kevin hätte dank seiner Kopfballstärke in Berlin in der Startelf gestanden". Der Trainer wird also wohl der Elf aus dem Augsburg-Spiel das Vertrauen schenken - auf die zahlreichen Langzeitverletzten wie Daniel Gordon kann er noch nicht zurückgreifen.



Christoph Gschoßmann