Nach vier Jahren beim SC Paderborn hat Neuzugang Florian Mohr nun beim FC St. Pauli die Vorbereitung aufgenommen
Nach vier Jahren beim SC Paderborn hat Neuzugang Florian Mohr nun beim FC St. Pauli die Vorbereitung aufgenommen

"Haben die Chance, oben mitzuspielen"

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München - In der vergangenen Saison schrammte der FC St. Pauli nur ganz knapp wegen des schlechteren Torverhältnisses am Relegationsplatz vorbei und landete am Ende auf Platz 4. In dieser Spielzeit unternehmen die "Kiez-Kicker" daher einen neuen Anlauf. Dabei soll auch der vom SC Paderborn geholte Innenverteidiger Florian Mohr helfen, der nach vier Jahren in Ostwestfalen in seine Heimatstadt zurückkehrt. bundesliga.de sprach exklusiv mit dem 27-Jährigen.

bundesliga.de: Herr Mohr, nach vier Jahren beim SC Paderborn spielen Sie nun für den FC St. Pauli. Am vergangenen Montag war der Trainingsauftakt. Wie schwer fiel Ihnen der Abschied?

Florian Mohr: Wenn man vier Jahre lang bei einem Verein spielt, ist das eine lange Zeit. Da fällt einem der Abschied natürlich schwer, gerade weil wir eine super Mannschaft hatten und einer sehr gute Saison gespielt haben. Aber mit dem FC St. Pauli, hier in meiner Heimatstadt, fällt es mir natürlich schon etwas leichter, als wenn ich in eine andere Stadt gewechselt wäre.

bundesliga.de: Wie bewerten Sie Ihre Zeit in Ostwestfalen?

Mohr: Es war eine super schöne und sehr erfolgreiche Zeit. Erst der Aufstieg in die 2. Bundesliga, dann haben wir uns dort drei Jahre lang fest etabliert und sind in der vergangenen Saison sogar beinahe aufgestiegen. Zusammengefasst hatte ich eine wirklich sehr schöne Zeit in Paderborn.

bundesliga.de: Und wie sind nun Ihre ersten Eindrücke von der Stadt und dem neuen Verein?

Mohr: Es ist einfach toll. Ich liebe diese Stadt! Das Wetter spielt zwar noch nicht so richtig mit, das ist ja in Hamburg immer ein bisschen schwierig. Aber die Stadt, das Umfeld und der Verein sind super. Ich bin hier richtig gut aufgenommen worden und die Mannschaft ist großartig.

bundesliga.de: Wie gut tut es Ihnen, wieder in Ihrer Heimatstadt Hamburg zurück zu sein? Oder spielte das gar keine Rolle?

Mohr: Natürlich spielte das auch eine Rolle. Es war ein Faktor, der auch dafür gesprochen hat, aber nicht das Hauptkriterium. Es hat sich so ergeben und da ist es natürlich umso schöner, wenn es dann auch noch die Heimatstadt ist und man bei so einem tollen Verein spielen darf. Das ist wirklich optimal für mich.

bundesliga.de: Worauf freuen Sie sich am meisten?

Mohr: Ich freue mich natürlich am meisten auf die Heimspiele am Millerntor! Das habe ich bisher immer nur als Gegner erfahren - nun laufe ich selber in braun-weiß auf.

bundesliga.de: Warum haben Sie sich für den FC St. Pauli entschieden? Was war ausschlaggebend?

Mohr: Da kommen mehrere Faktoren zusammen: Ich wollte nach Paderborn noch einmal eine Veränderung. Dann hat sich die Möglichkeit ergeben zum FC St. Pauli zu wechseln. Ich kenne den Trainer, den Verein und die Stadt - es war klar, dass ich das unbedingt machen muss. Es hat einfach gepasst.

bundesliga.de: Wie wichtig war die Tatsache, dass Sie in Hamburg Ihren alten Trainer Andre Schubert wiedertreffen?

Mohr: Das war auf jeden Fall auch ausschlaggebend. Wir sind immer in Kontakt geblieben, ich weiß, wie er arbeitet, ich weiß, was er verlangt und fordert. Und wir haben uns immer gut verstanden.

bundesliga.de: Sie haben sich in Ihrer Karriere kontinuierlich verbessert und sich zuletzt in Paderborn als guter und auch torgefährlicher Zweitliga-Spieler etabliert. Welche Ambitionen und Ziele verfolgen Sie nun beim FC St. Pauli?

Mohr: Ja, man will sich ja nicht verschlechtern (lacht). Für einen Abwehrspieler ist natürlich das erste Ziel, gut zu verteidigen. Aber ich habe auch Lust am Tore schießen und probiere immer im Laufe der Saison, ein paar Treffer zu erzielen. Mein erstes Ziel lautet jedoch erst einmal, in die Startelf zu kommen und dort gute Leistungen zu zeigen.

bundesliga.de: Glauben Sie, dass St. Pauli wieder eine ähnlich gute Rolle spielen kann, wie in der letzten Saison? Was spricht dafür?

Mohr: Wir haben jetzt schon eine gute Mannschaft zusammen. Außerdem passt bei St. Pauli das ganze Umfeld: Die Unterstützung der Fans ist riesig. Damit können wir zuhause eine echte Macht werden. Und wenn die Vorbereitung gut läuft und wir von Verletzungen verschont bleiben, denke ich, dass wir die Chance haben, oben mitzuspielen.

bundesliga.de: Wie ausgeglichen schätzen Sie die 2. Bundesliga in der kommenden Saison ein? Wer sind die Aufstiegsfavoriten, wer könnten die Überraschungsteams werden?

Mohr: Dieses Jahr wird es extrem schwierig werden. Es gibt viele gute Mannschaften, die den Wunsch haben, aufzusteigen. Da werden die Absteiger Köln, Kaiserslautern und Hertha eine Favoritenrolle einnehmen. Außerdem gibt es Vereine wie 1860 München, die sich personell extrem verstärkt haben.

Die Fragen stellte Tobias Gonscherowski