Der 1. FC Kaiserslautern steht nach dem 7. Spieltag auf dem 3. Tabellenplatz
Der 1. FC Kaiserslautern steht nach dem 7. Spieltag auf dem 3. Tabellenplatz

Gut gerüstet ins Spitzenspiel

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Bochum - Mit Rückenwind ins Spitzenspiel: Als bestes Auswärtsteam der 2. Liga will der 1. FC Kaiserslautern nach dem 2:1-Erfolg in Bochum jetzt auch zuhause seine Aufstiegsambitionen untermauern. Der Tabellenführer aus Braunschweig kommt da gerade recht.

"Haben unsere Chancen eiskalt genutzt"

Schon unmittelbar nach dem Abpfiff in Bochum hatte Tobias Sippel umgeschaltet. "Jetzt müssen wir auch zuhause die Kugel im Tor unterbringen und einen Dreier einfahren", richtete der Keeper der Lauterer den Blick voraus. Gegen Union Berlin, 1860 München und Hertha BSV hatte es in dieser Saison auf dem Betzenberg jeweils nur zu einem Remis gereicht. Gegen Eintracht Braunschweig, den so wie der FCK noch ungeschlagenen Spitzenreiter, sollen am Sonntag drei Punkte her. "Sonst ziehen sie in der Tabelle weg und das wollen wir verhindern", stellte Sippel klar.



Keine Frage: Mit dem Erfolg in Bochum hat der 1. FC Kaiserslautern noch einmal Selbstvertrauen getankt für die nächsten Aufgaben. Dabei war es nicht nur der Sieg, der das Selbstbewusstsein stärkt. Es war vor allem auch die Art und Weise, die die Pfälzer mitnehmen wollen ins Spitzenspiel. "So entschlossen müssen wir auch gegen Braunschweig auftreten", fordert Dominique Heintz, "schnell in die Spitze spielen und die Räume nutzen". Gefragt sei einfacher, schnörkelloser Fußball. "Der Ball muss direkt nach vorne gespielt werden!"

Das Umschaltspiel und der schnelle Angriff funktionierten in Bochum über weite Strecken gut. Außerdem, so urteilt Heintz, "haben wir unsere Chancen eiskalt genutzt". Dass neben Spielmacher Alexander Baumjohann mit Albert Bunjaku auch der bislang erfolgreichste Torschütze der Lauterer (vier Treffer) verletzt gefehlt hatte, fiel dabei kaum ins Gewicht. Neben Konstantinos Fortounis war wieder einmal Mohamadou Idrissou zur Stelle, markierte mit sieben Torschüssen den Bestwert des Abends und traf selbst bereits zum vierten Mal.

"Wir haben deutlich mehr Qualität im Kader als im letzten Jahr", glaubt Tobias Sippel. "Wenn jetzt noch Baumjohann und Bunjaku zurückkehren, verfügen wir über eine herausragende Offensive." Zumindest bei Baumjohann dürfte es für das Spitzenspiel reichen; Bunjaku droht dagegen auch gegen die extrem defensivstarken Braunschweiger (erst zwei Gegentore) auszufallen.

Sippel tritt auf die Bremse



Neben der spielerischen Qualität im Kader sieht Florian Dick, der die Elf in Bochum anstelle von Bunjaku erstmals als Kapitän aufs Feld geführt hatte, noch einen weiteren wichtigen Grund für den Lauterer Aufschwung. "Die Hierarchie in der Mannschaft stimmt, der Mix aus jungen und älteren Spielern." In der Vergangenheit sei dies nicht immer der Fall gewesen, "aber jetzt gibt es eine klare Struktur und das tut unserem Spiel gut."

Als Interimskapitän vergaß Dick aber auch nach dem Sieg beim VfL Bochum nicht, den Finger in die - wenn auch kleine - Wunde zu legen. "Nach einer 2:0-Führung müssen wir das besser zuende spielen", kritisierte der Verteidiger. "da dürfen wir nicht mehr so unter Druck geraten."

Und bei aller Euphorie und einem "Riesenspaß, den es zurzeit macht", vergaß auch Tobias Sippel nicht, vor dem großen Duell an der Tabellenspitze etwas auf die Euphoriebremse zu treten. "Wir dürfen trotz allem nicht anfangen zu träumen. Wir müssen jede Woche einen Schritt nach vorne machen - den nächsten gegen Braunschweig."

Dietmar Nolte