Die SpVgg Greuther Fürth geht nach dem 0:0 im ersten Relegationsduell mit dem Hamburger SV selbstbewusst ins Rückspiel (© Imago)
Die SpVgg Greuther Fürth geht nach dem 0:0 im ersten Relegationsduell mit dem Hamburger SV selbstbewusst ins Rückspiel (© Imago)

Gemeinsam zum großen Ziel

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Fürth - Ein bisschen besser könnte sie schon sein, die Gemütslage rund um den Ronhof. Wenn, ja wenn: Beispielsweise die Vielzahl an teilweise hochkarätigen Einschussmöglichkeiten auch in Zählbares umgemünzt worden wäre. Oder wenn Linksverteidiger Niko Gießelmann um die Gelbe Karte herumgekommen wäre, die ihn, weil sie seine fünfte war, am Sonntag im Rückspiel (ab 16:30 Uhr im Live-Ticker) zum Zuschauen verurteilt.

Hoffen auf den Heimvorteil

Allem Wenn und Aber zum Trotz: Rein sportlich hat die SpVgg Greuther Fürth nichts, aber auch gar nichts von ihrem Selbstbewusstsein verloren. Das 0:0 im ersten Relegationsduell beim Hamburger SV (Spielbericht) am Donnerstagabend, mit einer phasenweisen und gerade im Endspurt augenscheinlichen Dominanz gegen den Bundesliga-Dino, soll auch im Lager der weiß-grünen Anhänger für einen emotionalen Schub sorgen.

"Eigentlich", hob Frank Kramer an, "müssten wir alle Sitzschalen ausbauen. Ich hoffe, dass ich hinterher nicht der Einzige bin, der heiser sein wird", sieht der Fürther Trainer die Unterstützung der Fans als mögliches Zünglein an der Waage.

Dass am Sonntag die "Peitsche knallen wird", wie es rund um den Ronhof gern heißt, darauf können sich der 42-Jährige und seine Aufstiegskämpfer verlassen. Zwar ist keine Fan-Choreografie geplant, dafür aber eine sogenannte "Schal-Parade". Zum Schnäppchenpreis von zehn Euro werden die aktuellen Devotionalien feil geboten, um den Hanseaten schon vor Anpfiff zu zeigen: Moin, moin - der Herr im Haus sind wir. Keine allzu kühne Ansage an den beinahe schon chronisch auswärtsschwachen HSV.

Alle rüsten sich für die Aufstiegsparty

Derweil hat sich die Gustavstraße hübsch herausgeputzt. Die Wirte auf der Fürther Kneipenmeile, ehrlich gesagt höchstens ein Meilchen, sind für Sonntag bestens gewappnet. Die Bierlager sind gefüllt, die Bratwürste und Steaks, für die feste Nahrung für zwischendurch, liegen für die große Sause parat.

Davon wollen die Verantwortlichen der Spiel-, derzeit aber auch Spaßvereinigung nichts wissen. In der Ruhe liegt die Kraft. Konzentration auf das Wesentliche, das Endspiel. Ohren zu und durch. Keiner, nicht ein einziger lässt sich von den HSV-Sprüchen (O-Ton Rafael van der Vaart: "Fürth ist jetzt Favorit", "Fürth war besser") einlullen.

Scharfe Sinne für den Wiederaufstieg

Am Freitag, nach dem Heimflug aus Hamburg, stand aktive Regeneration auf dem Programm. Am Samstag, wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainiert. Von Kramer mit einer Heimschlaferlaubnis ausgestattet, treffen sich die Profis und das Funktionsteam samt Trainerstab dann am Sonntagvormittag wieder.

Sinne schärfen ist angesagt, noch eine ordentliche Portion Kohlenhydrate (Reis, Nudeln, Kartoffeln plus Beilagen) reinziehen. Dann heißt es: relaxen, sammeln, und ein paar Stunden später ab ins Stadion. Dort wird dann auch Gießelmann dabei sein. Möglicherweise sogar in seinem Trikot mit der Nummer 31. Inmitten der Fans auf der Nordtribüne. Schließlich soll der zwölfte Mann am Sonntag mithelfen, die letzten Wenn und Aber bei der Mission direkter Wiederaufstieg zu beseitigen.

Markus Löser