Jubel, Trubel, Heiterkeit: Die SpVgg Greuther Fürth feierte gegen den TSV 1860 München den siebten Saisonsieg im neunten Spiel
Jubel, Trubel, Heiterkeit: Die SpVgg Greuther Fürth feierte gegen den TSV 1860 München den siebten Saisonsieg im neunten Spiel

Fürth wieder unwiderstehlich

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Fürth - Die SpVgg Greuther Fürth bleibt souveräner Tabellenführer der 2. Bundesliga. Das Remis in Aachen am Wochenende zuvor hat die Franken nicht aus der Bahn geworfen. Im Gegenteil.

Geschlagene zehn Minuten dauerte es, bis sich die Fürther Spieler von ihren Zuschauern verabschiedet hatten. Keeper Max Grün, der im Spiel nicht allzu viel zu tun bekommen hatte, stürmte Richtung Gegentribüne und warf sein Trikot in die Menge. Derweil hatten sich die Feldspieler schon vor der Fankurve versammelt, um angeführt von Stephan Schröck wie wild herumzutollen. Das Kommando, das der agile Mittelfeldmann vom Zaun aus gab: "S-P-I-T-Z-E-N-R-E-I-T-E-R!"

1860 ohne Tormöglichkeit

Die Spieler von 1860 München waren nach dem für sie noch glimpflich verlaufenen 0:2 schnellen Fußes in ihre Kabine gegangen. Schämen müssen sich die "Löwen" allerdings bnicht: Das "Kleeblatt" war an diesem Sonntagnachmittag mal wieder so stark, dass die meisten Zweitligateams ihre Schwierigkeiten gehabt hätten, eine Niederlage in erträglichen Grenzen zu halten.

1860, das trotz allem erkennen ließ, dass Qualität in der Mannschaft steckt, hatte im Grunde über 90 Minuten keine Torgelegenheit und war froh, dem Angriffswirbel der Fürther einigermaßen Paroli bieten zu können.

Drückend überlegen

Die drückende Überlegenheit der Gastgeber schlug sich dann auch in Zahlen nieder. 62 Prozent Ballbesitz, 11:0 Ecken, 23:3 Schüsse aufs gegnerische Tor - das waren die Parameter, die den Spielverlauf ganz gut wiedergaben. Immer wieder zogen die Fürther ihr in dieser Saison fast schon sprichwörtliches Kombinationsspiel auf, erarbeiteten sich Chance um Chance und mussten am Ende unzufrieden sein, dass die beiden Tore von Christopher Nöthe (27.) und Rechtsverteidiger Bernd Nehrig (53.), die einzigen Treffer geblieben waren.

"Bei einem dritten Tor", so Coach Mike Büskens, "hätte ich mir das Spiel ruhiger weiter anschauen können." Abgesehen von der Chancenverwertung war der Trainer aber vollauf zufrieden. Mannschaftstaktisch hatte seine Mannschaft prima gearbeitet, ein starkes Pressing gespielt und mit allen Mann ein enormes Laufpensum abgespult. "Das", fand Büskens, "ist unsere Art Fußball zu spielen. Dass wir immer versuchen, Druck auch gegen den Ball zu entfachen."

Ein Sonderlob gab es für Milorad Pekovic, der anstelle des gesperrten Edgar Prib erstmals in dieser Spielzeit in die Stammformation rückte und seine Sache prima machte. "Wir reden hier von einem Nationalspieler, der mit seinem Team gut in der EM-Qualifikation dasteht", rückte Büskens das Lob zurecht, "wir haben ihn nicht an einer Bushaltestelle aufgegabelt."

Seit acht Spielen ungeschlagen

Seit acht Spielen hat die SpVgg nun schon nicht mehr verloren. Auch das 0:0 am vergangenen Wochenende in Aachen hat das Team nicht aus der Balance gebracht. "So kann es weitergehen", hofft Büskens. Gleiches gilt übrigens auch für den Zuschauerzuspruch im Ronhof, wo das Publikum immer wieder von Neuem überzeugt werden muss - was in dieser Saison allerdings blendend gelingt. Zum zweiten Mal in dieser Spielzeit war die Trolli ARENA gegen die "Löwen" ausverkauft.

Am kommenden Sonntag geht es nach Karlsruhe. "Wir freuen uns darüber jetzt zwei Tage", erklärte Torschütze Nehrig, "aber wenn es am Dienstag mit dem Training weitergeht, gilt unsere volle Konzentration wieder dem KSC."

Aus Fürth berichtet Christoph Ruf