Michael Frontzeck war zuletzt bis Februar 2011 bei Borussia Mönchengladbach tätig
Michael Frontzeck war zuletzt bis Februar 2011 bei Borussia Mönchengladbach tätig

Frontzeck: "Nicht vom Aufstieg träumen"

xwhatsappmailcopy-link

Hamburg - Nach 20 Monaten ohne Job hat Michael Frontzeck sich bei der Vorstellung als Trainer des Zweitligisten FC St. Pauli voller Tatendrang gezeigt, Träumereien vom Aufstieg aber verboten.

"Jeder mag St. Pauli"

"Wichtig ist es, dass wir wieder Boden unter die Füße bekommen. Momentan verbittet es sich, Richtung oberes Tabellendrittel zu gucken", sagte der 48-Jährige am Samstag: "Wir müssen jetzt bis zum Dezember schauen, dass wir wieder in die Spur kommen." Die mit Aufstiegsambitionen gestarteten Hamburger haben nach neun Spielen nur sieben Punkte auf dem Konto.



Von seinem neuen Arbeitgeber ist der 19-malige Nationalspieler, der bisher Alemannia Aachen, Arminia Bielefeld und Borussia Mönchengladbach jeweils in der Bundesliga trainierte, dennoch begeistert. "Jeder, der Fußball gespielt hat, der Fußball mag, mag auch St. Pauli", sagte der Nachfolger des entlassenen Andre Schubert, der einen Vertrag bis 30. Juni 2014 unterschrieben hat: "Die nahezu englische Atmosphäre im Stadion, die Fans, die wie eine Wand hinter der Mannschaft stehen. Das ist etwas Besonderes. Der Verein strahlt Außergewöhnliches aus."

Deshalb habe er sich nach mehr als anderthalb Jahren ohne Verein dafür entschieden, den Klub zu übernehmen: "Ich habe mir die Zeit genommen, das Richtige auszuwählen." Auch Präsident Stefan Orth glaubt, den richtigen Trainer gefunden zu haben, obwohl der ehemalige Kaiserslauterer Marco Kurz eigentlich erste Wahl gewesen war. "Der Weg wird schwierig. Darüber sind wir uns im Klaren", sagte er: "Aber Michael ist ein Cheftrainer, der Teamgeist, Menschlichkeit und Durchsetzungsvermögen verkörpert. Daher freue ich mich, dass wir ihn für unseren Club gewinnen konnten."

Kompliment für die neue Mannschaft



Seine erste Trainingseinheit wird Frontzeck am Montag um 15 Uhr leiten, das 2:2 gegen Union Berlin am Freitag verfolgte er von der Tribüne aus. "Auch wenn die Situation in keinem Fall zu verniedlichen ist, habe ich gegen Union eine Mannschaft gesehen, die mir sehr gut gefallen hat", betonte er: "Wie die Jungs nach dem 0:1 zurückgekommen sind, spricht für sie. Das ist auch der Ansatz für die nächsten Wochen."