Eintracht Frankfurt ist wieder auf dem Weg nach oben. Mit 4:1 zwangen sie Dynamo Dresden in die Knie
Eintracht Frankfurt ist wieder auf dem Weg nach oben. Mit 4:1 zwangen sie Dynamo Dresden in die Knie

Frankfurts "Adler" fliegen nach oben

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Dresden - Die Anhänger von Eintracht Frankfurt können zufrieden sein: Nach dem mit 4:1 gewonnen Gastspiel bei Dynamo Dresden sind die Hessen weiter ungeschlagen und stehen auf Platz 3 der Tabelle mit klarer Aufwärtstendenz. Auch Armin Vehs Systemwechsel auf zwei Stürmer scheint zu gelingen.

Dabei tat sich der Bundesliga-Absteiger im Glücksgas-Stadion zunächst schwer. In einer von taktisch diszipliniert verteidigenden Teams geprägten Anfangsphase arbeiteten sich die Gastgeber nach einer halben Stunde besser ins Spiel und gingen in der 31. Minute durch einen abgefälschten Freistoß von Christian Fiel nicht unverdient in Führung.

Zwei Stürmer, zwei Doppelpacks

Schon in den folgenden zehn Spielminuten drehte der Aufstiegskandidat aber die Partie. Theofanis Gekas sorgte mit zwei Kopfbällen für die 2:1-Pausenführung der Gäste. Das griechische "Phantom" glänzte einmal mehr durch gnadenlose Effektivität: Aus insgesamt drei Versuchen machte der 31-Jährige zwei Tore.

Sein Sturmpartner Mohamadou Idrissou besorgte, ebenfalls mit einem Doppelpack, in der Schlussphase den 4:1-Endstand. Angesichts dessen lobte Eintracht-Coach Armin Veh sein Team zwar für "eine souveräne Leistung", räumte aber ein, dass "der Sieg vielleicht ein bisschen zu hoch ausgefallen" ist.

Eintracht mit neuem System

Der 50-Jährige hatte für den Auftritt in Dresden sein System geändert: Erstmals in dieser Saison lief die SGE mit zwei Spitzen auf. Neben dem ablösefrei aus Mönchengladbach gekommenen Idrissou, der nach drei Einsätzen jetzt schon fünf Treffer auf dem Konto hat, durfte auch Gekas erstmals seit dem 6. Spieltag wieder ran.

Beim Bundesliga-Torschützenkönig von 2007 war bis Ende der Transferperiode spekuliert worden, ob er die Eintracht nicht noch verlässt. Jetzt hat Veh mit Gekas, Idrissou, Rob Friend und Erwin Hoffer vier erstligaerfahrene Stürmer zur Auswahl, eine Doppelspitze drängt sich angesichts der Personallage auf.

Veh risikofreudig

Das Spiel in Dresden zeigte, dass es bei den Frankfurtern auch mit zwei Angreifern funktioniert. "Insgesamt sind wir dadurch noch schwerer auszurechnen", freute sich Veh. Der Eintracht-Coach verriet nach der Partie, dass er "schon früher mit diesem System spielen wollte", dies aber erst jetzt tat, weil sein Team vorher "noch nicht so weit war".

Dass der Systemwechsel jetzt bei gegen den Abstieg kämpfende Dresdnern erfolgte, sei Zufall gewesen, sagte Veh: "Es geht nicht um den Gegner, es geht um uns." Jetzt, wo man "schon ein paar Monate zusammen" sei, war die Zeit offenbar reif für eine offensivere Aufstellung. "Die Gefahr, dass wir in der Defensive dann vielleicht nicht so gut stehen, wie mit einer Spitze, nehme ich in Kauf", zeigte sich der Stuttgarter Meistertrainer von 2007 risikofreudig.

Eintracht-Kapitän Pirmin Schwegler, im neuen System alleiniger Sechser in einer Mittelfeldraute, sieht das naturgemäß zwiespältiger. "Für mich", räumte der Schweizer mit einem Lachen ein, "ist es ein bisschen schwerer", sah aber auch die Vorteile: "Nach vorne ist es einfacher, man hat mehr Möglichkeiten, mehr Laufwege nach vorn."

Gegen Union dritter Sieg in Folge?

Nunmehr steht die Eintracht mit 19 Punkten erstmals seit dem 3. Spieltag wieder unter den ersten Drei der Tabelle. Am Freitag gastiert der 1. FC Union Berlin in Frankfurt - die "Eisernen" sind diese Saison noch ohne Auswärtssieg.

Mit einem Heimsieg - es wäre der dritte "Dreier" in Folge, aber erst der zweite Sieg im eigenen Stadion - können die "Adler" ihren Höhenflug weiter fortsetzen. Ermutigend bei der Mission "sofortiger Wiederaufstieg": Bis auf die Münchner "Löwen", die am 16. Spieltag die SGE empfangen, haben die Hessen in der Hinrunde bereits gegen alle ernsthaften Aufstiegskandidaten gespielt. Trotzdem traf kein anderes Team öfter als Frankfurt, das wie Düsseldorf bereits 23 Tore auf dem Konto hat.

Aus Dresden berichtet Andre Anchuelo