In der Hinrunde siegten Alexander Meier und seine Frankfurter 3:0 in Braunschweig
In der Hinrunde siegten Alexander Meier und seine Frankfurter 3:0 in Braunschweig

Frankfurt will dranbleiben - der KSC den Befreiungsschlag

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München - Eintracht Frankfurt will mit einem Erfolg gegen Braunschweig dem Spitzenduo auf den Fersen bleiben. Der runderneuerte Karlsruher SC peilt gegen Aue den Befreiungsschlag an. Und Bochum will gegen die abstiegsbedrohten Rostocker den Aufwärtstrend fortsetzen (alle Spiele am Sonntag, ab 13:15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Vor dem Kracher gegen Spitzenreiter Düsseldorf am 21. Spieltag steht für Eintracht Frankfurt die schwierige Heimaufgabe gegen das Überraschungsteam aus Braunschweig an. "Natürlich wäre es wichtig, wenn wir erfolgreich starten und mit Selbstvertrauen nach Düsseldorf fahren können", sagt Frankfurts Coach Armin Veh. Der Trainer kann wohl wieder auf den zuletzt angeschlagenen Mohamadou Idrissou bauen. Ein Startelfeinsatz komme aber noch zu früh. In der Innenverteidigung ersetzt Neuzugang Martin Amedick den verletzten Anderson. Links in der Viererkette ist das Rennen noch offen: "Für Heiko Butscher spricht seine Erfahrung, für Constant Djakpa seine Stärke in der Offensive", verrät Veh. Der Trainer warnt vor den Gästen, hat aber auch Schwachstellen ausgemacht: "Braunschweig ist eine wirklich gute Mannschaft, die vorne gefährlich ist, schnell umschaltet und früh presst. Sie haben nicht umsonst in Fürth gewonnen. Wir haben aber auch Schwächen ausgemacht, die ich aber nicht verraten werde."

Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht ist optimistisch, dass sein Team beim großen Favoriten nicht chancenlos sein wird: "Wir wollen dort etwas Zählbares, sprich einen oder besser noch drei Punkte, mitnehmen." Der Coach ist gespannt, wie sich seine Mannschaft im Vergleich zum Hinspiel (0:3) weiterentwickelt hat. "Es war eine der wenigen Begegnungen, in der wir wirklich kaum eine Chance hatten, zu gewinnen. Dies war sicherlich auch ein wenig der Unerfahrenheit geschuldet. Mittlerweile haben meine Jungs ein paar mehr Zweitligaspiele hinter sich." Dass den "Löwen" keine leichte Aufgabe bevorsteht, ist dem 38-Jährigen bewusst. "Frankfurt ist der absolute Topfavorit." Wer in Frankfurt im Kader stehen wird, ließ der Pfälzer offen. Bis auf Mathias Henn, Steffen Bohl, Benjamin Kessel und Marcel Correia, die sich zu Reha-Maßnahmen in Mainz befinden, sind alle Akteure einsatzbereit. Ebenfalls noch ungeklärt ist die Torwartfrage, das Rennen laut Lieberknecht weiterhin offen: "Ich habe da noch keine finale Entscheidung getroffen." Der Fußball-Lehrer betonte, dass er sowohl in Marjan Petkovic als auch Daniel Davari vollstes Vertrauen habe.

Dass auf seine Jungs gegen Rostock ein hartes Stück Arbeit wartet, steht für Bochums Coach Andreas Bergmann außer Frage. "Rostock ist sehr schwer zu bespielen. Dort geht es um Existenzen, es herrscht purer Abstiegskampf", sagte Bergmann. Mit Nika Gelashvili dürfte zumindest einer der zwei Neuzugänge des VfL im Kader stehen. Wohl noch nicht mit dabei ist Michael Delura, der möglicherweise am Samstag bei der Zweiten Mannschaft in Köln Spielpraxis sammelt. Ansonsten stehen bis auf Marcel Maltritz (Gelbsperre) die langzeitverletzten Patrick Fabian (Kreuzbandriss), Daniel Ginczek (Innenbandriss) und die rekonvaleszenten Matias Concha und Philipp Bönig alle Akteure zur Verfügung. Keinen Hehl machte Bergmann aus der Besetzung der Innenverteidigung. Weil Lukas Sinkiewicz nach seiner längeren Verletzungspause noch nicht für 90 Minuten Luft hat, wird neben Jonas Acquistapace (22) erstmals Holmar Örn Eyjolfsson (21) verteidigen. "Für Holmar ist das eine gute Gelegenheit. Ich hoffe und bin mir sicher, dass er ein tolles Spiel macht", zeigt sich der VfL-Trainer zuversichtlich. Der Chefcoach hofft dabei auf Geduld bei den Anhängern: "In einer derart jungen Innenverteidigung können Fehler passieren", meinte er.

Hansa-Trainer Wolfgang Wolf hat vor der Auswärtspartie deutliche Worte gefunden. Ein funktionierendes Mannschaftsgefüge sei das A und O für die anstehende Mission Klassenerhalt, nicht mitziehende Spieler würden aussortiert. "Es soll keiner überrascht sein, wenn er künftig nicht spielt. Ich sehe mir sehr genau an, wer mitzieht und wer nicht", kündigte Wolf an. Derzeit zeigt sich der Cheftrainer aber zufrieden: "Momentan verhalten sich alle tadellos." Eine "deutliche Leistungssteigerung" erwartet Wolf von den Leistungsträgern der letzten Saison, namentlich Tobias Jänicke und Björn Ziegenbein, und fügt hinzu: "Mit den beiden bin ich nicht zufrieden. Sie müssen eine Schippe drauflegen, denn die 2. Bundesliga ist anders als die 3. Liga." Freude macht ihm Nachwuchstalent Edisson Jordanov, der in Bochum in der Startelf stehen wird. "Er hat einen enormen Sprung gemacht und weiß schon seit einer Woche, dass er in Bochum ran darf", erklärte Wolf. Weitere Startelfkandidaten sind die beiden Neuzugänge Freddy Borg und Marek Janecka. Beim Freitagstraining absolvieren Timo Perthel (muskuläre Probleme) und Kevin Pannewitz (Prellung des Schultereckgelenks) ein individuelles Programm.

Der KSC verlor die ersten fünf Ligaspiele unter Jörn Andersen allesamt. Eine sechste Niederlage in Folge wäre neuer Vereins-Negativrekord - das will der Coach mit einem runderneuerten Kader verhindern. Sechs neue Spieler holte der Norweger nach Karlsruhe. Das Nervenkostüm ist angegriffen am Wildpark. Bei Drittligist Darmstadt 98 unterlag der KSC im letzten Testspiel 2:5. "Ich kann nicht Woche für Woche zusehen, wie ein Zweitligaspieler wie ein Fünftligist spielt", schimpfte der 49-Jährige. Andersen ist optimistisch, dass mit dem verstärkten Kader die Wende glückt: "Wir haben neue Qualität. Aber: Wir dürfen keine Wunderdinge erwarten. Wir werden sicherer stehen, brauchen aber auch Geduld", sagte der Coach der "Pforzheimer Zeitung".

Fünf Punkte liegt Aue derzeit vor dem Relegationsplatz. Mit einem Sieg in Baden könnten die Erzgebirgler den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf noch tiefer in den Schlamassel reiten. Aues Cheftrainer Rico Schmitt glaubt daran, dass sein Team auch im kommenden Jahr in der 2. Bundesliga spielt: "Ich bin überzeugt, dass die Substanz da ist, um die 40 Punkte zu erreichen." Vor den gebeutelten Gastgebern warnt er trotzdem: "Es wird ein schwerer Auftritt in Karlsruhe. Für sie ist es schon ein Schlüsselspiel." Kevin Stephan und Thomas Paulus befinden sich noch im Aufbautraining, ansonsten kann Schmitt aus dem Vollen schöpfen.