Ranisav Jovanovic (r.) ist der aktuelle Top-Torjäger der Fortuna: Diese Saison traf der 29-jährige in elf Spielen schon fünf Mal für Düsseldorf
Ranisav Jovanovic (r.) ist der aktuelle Top-Torjäger der Fortuna: Diese Saison traf der 29-jährige in elf Spielen schon fünf Mal für Düsseldorf

Fortuna will den Heimnimbus wahren

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Am Freitagabend empfängt Düsseldorf Energie Cottbus im Rheinland. Zudem treffen im Westfalen-Derby Rot Weiss Ahlen und der SC Paderborn aufeinander (beide Partien ab 17:45 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

Die Fortunen aus Düsseldorf würden mit einem Sieg gegen Energie zumindest bis Montag an den "Eisernen" vom FC Union Berlin vorbeiziehen und damit auf den 4. Tabellenrang vorstoßen. Die Voraussetzungen scheinen dafür nicht schlecht, sind die Düsseldorfer bisher doch die einzige Mannschaft der 2. Bundesliga, die noch kein Heimspiel verlor. In der heimischen ESPRIT arena konnten die Fans bisher vier Siege und zwei Unentschieden bejubeln. Zudem ließ die Fortunen-Abwehr erst zwei Treffer zu.

Cottbus konnte auswärts bisher sechs Punkte einfahren und würde mit einem Sieg den Anschluss ans obere Mittelfeld schaffen. Der Tabellenzwölfte hofft im Rheinland auf seine Rückkehrer. Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz weiß aber auch um die Schwere der Aufgabe, drei Punkte aus Düsseldorf zu entführen: "Sie haben die Lust auf Fußball zurück. Es ist wieder 'in' zur Fortuna zu gehen".

Shao wohl zurück im Cottbuser Aufgebot

Bei seinen mehrfachen Spielbeobachtungen in der Arena erlebte er Hausherren, die auf einer Welle der Euphorie schwimmen: "Düsseldorf hat eine erfahrene Mannschaft, die zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengewachsen ist und dazu noch zwei starke Angreifer besitzt." Hoffnung für Cottbus macht aber ein Blick in die Bilanz: In Düsseldorf gewann der FC Energie bisher beide absolvierte Partien: Mit 2:1 in der Saison 1997/1998 und 3:0 im Jahr darauf.

Bei der Fortuna gibt es zudem einige Verletzungssorgen, vor allem im Defensivbereich muss Trainer Norbert Meier auf mehrere Akteure verzichten. So hatten in dieser Trainingswoche die Abwehrspieler Hamza Cakir, Kai Schwertfeger, Johannes van den Bergh, Anderson und Fabian Hergesell krank oder verletzt gefehlt. Meier verbreitet allerdings Optimismus: "Wir kriegen das schon hin!"

Auf Energie-Seite kehrt Jiayi Shao ins Aufgebot zurück. Der Stürmer trainiert seit Anfang der Woche nach fast zweimonatiger Verletzungspause wieder mit dem Team. Der beste Scorer des FC Energie mit fünf Toren und drei Assists wurde schmerzlich vermisst und soll der Mannschaft nun wieder mehr Impulse und Torgefahr geben. Zwar kommt ein Einsatz von Beginn an für den chinesischen Nationalspieler noch zu früh, doch auch von der Bank aus kann der Offensiv-Allrounder gefährlich sein. "Mit ihm mitten im Spiel noch einmal nachladen zu können, wenn der Gegner müde wird, kann spielentscheidend sein", glaubt sein Trainer und wird Shao mit großer Wahrscheinlichkeit in seinen 18er-Kader berufen.

Straith vor Debüt in der Startelf

Gesperrt ist nach seiner 5. Gelben Karte hingegen der Bulgare Stanislav Angelov. Außerdem muss Cottbus auf Marco Kurth verzichten. Der Routinier ist an einer Seitenstrang-Angina erkrankt und muss sich einer Antibiotika-Behandlung unterziehen. Clemens Fandrich ist angeschlagen (Prellung). Der 18-Jährige will jedoch auf die Zähne beißen und trat die Reise nach Düsseldorf zusammen mit dem Team an.

"Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich am liebsten im 4-4-2 mit einer Raute im Mittelfeld spielen würde", kündigt "Pele" Wollitz vor der Partie auch eine mögliche taktische Veränderung an. Mit der Rückkehr von Stiven Rivic und Shao wäre das möglich. Zumal der Energie-Coach dieses System für am besten geeignet hält: "Mit fünf Offensiven und fünf Defensiven hätten wir dann die Balance und bei entsprechender Interpretation des Systems auch die notwendige Spielverlagerung."




Rot Weiss Ahlen - SC Paderborn 07

Schlusslicht Ahlen ist saisonübergreifend seit 15 Ligapartien sieglos und auch im eigenen Stadion konnte in dieser Saison bisher erst ein einziger Punkt geholt werden. Mut macht aber das beherzte Auftreten vor der Länderspielpause in Duisburg. Dabei gelang es den Ahlenern, einen 0:2-Rückstand aufzuholen und erstmals in dieser Runde mehr als einen Treffer zu erzielen. Am Ende stand ein 2:2 und ein etwas unerwarteter Punktgewinn.

"Ich hoffe, dass wir einen 'Dreier' einfahren und dann Blockaden gelöst werden. In den beiden Testspielen hat schon viel geklappt, was wir im Training einstudiert haben", sagte Ahlens Trainer Christian Hock. Hauptaugenmerk lag in der Länderspielpause darauf, "Defizite aufzuarbeiten". Verzichten muss Hock gegen Paderborn definitiv auf Marcel Busch (Muskelfaserriss), wahrscheinlich reicht es auch bei Darlington Omodiagbe (muskuläre Probleme) nicht für einen Einsatz.

Schubert fordert Sieg

Paderborns Cheftrainer und Sportlicher Leiter Andre Schubert erwartet ein Westfalen-Duell mit hoher Aggressivität und Bissigkeit in den Zweikämpfen. Mit Kapitän Markus Krösche, Jens Wemmer, Sören Brandy und Sören Halfar stehen dem Coach nach der Länderspiel-Pause zusätzliche Alternativen zur Verfügung.

Trotzdem erwartet Schubert ein schweres Spiel im Wersestadion: "Wir stehen einige Plätze besser und sind auch technisch-taktisch stärker. Aber in dieser Liga gewinnt man die Spiele nicht einfach". Seine Mannschaft müsse die Zweikämpfe annehmen und die vorhandenen spielerischen Qualitäten nutzen, um zum Erfolg zu kommen. Das Ziel formuliert Schubert unmissverständlich: "Drei Punkte".

Definitiv ausfallen wird der frühere Ahlener Philipp Heithölter (Achillessehnenreizung). Ein dickes Fragezeichen steht auch hinter Rolf-Christel Guié-Mien, der sich zwar wieder im Training befindet, aber noch einige Zeit braucht. Gute Chancen für einen Einsatz in der Startformation hat dagegen Youngster Christian Strohdiek, der beim 2:1-Heimsieg gegen Koblenz seine Zweitliga-Premiere feierte.