Fürths Pech ist Fortunas Fortune: Der Aufsteiger, hier Stürmer Gerald Asamoah (u.) macht die Chancen nicht, Düsseldorf bekommt einen wichtigen Punkt
Fürths Pech ist Fortunas Fortune: Der Aufsteiger, hier Stürmer Gerald Asamoah (u.) macht die Chancen nicht, Düsseldorf bekommt einen wichtigen Punkt

Fortuna: Die Glückliche

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Fürth - "So lang ich zurückdenken kann, habe ich mich gefragt, warum wir ausgerechnet Fortuna heißen", sagte Peter Frymuth. "Seit heute weiß ich es. Wahrscheinlich haben wir in diesem Spiel alles Glück aus der Zeit seit der Vereinsgründung im Jahr 1895 verbraucht."

"Die Fürther haben uns überrannt"

90 Minuten nach Abpfiff des zog der Düsseldorfer Vorstandsvorsitzende ein ehrliches Fazit bezüglich des Spielverlaufs. Im "Spiel um Platz 3", das in einem Fernduell zwischen der Fortuna, dem FC St. Pauli (in Dresden) und dem SC Paderborn (gegen den FSV Frankfurt) entschieden wurde, hält die Fortuna nach wie vor die besten Karten in der Hand.

Die Fürther vor allem im ersten Durchgang ein regelrechtes Feuerwerk abgebrannt, und gut ein Dutzend bester Torchancen herausgespielt. Es gehörte also schon Glück und Fortune dazu, den Angriffswirbel halbwegs unbeschadet zu überstehen. Dass es beim Tor von Christopher Nöthe blieb, war tatsächlich ein Glücksfall, wie auch Düsseldorfs Angreifer Thomas Bröker fand.



"Die Fürther haben uns zu Beginn ja regelrecht überrannt", sagte Bröker. Weil Düsseldorf das Spiel im zweiten Durchgang besser in den Griff bekam und Ken Ilsö mit einem schönen direkt verwandelten Freistoß (60.) schaffte, herrschte im Lager der Fortunen dennoch großer Optimismus fürs Saisonfinale. "Das war ein wunderschönes Tor", sagte Sportdirektor Wolf Werner, "da sieht man, wie viel Gefühl er im Fuß hat." Der Schütze selbst erklärte seinen fantastischen Treffer mit seinem guten Auge: "Ich habe gesehen, dass sich die Mauer bewegt. Da habe ich den Ball dann einfach drüber geschossen!"

Die Stimmung war auch deshalb prächtig, weil die direkte Konkurrenz den Rheinländern in die Karten spielte: Der FC St. Pauli verlor bei Dynamo Dresden und Paderborn mühte sich zu einem 1:0-Heimsieg. Die Fortuna besetzt nun also Platz 3 und kann im alles entscheidenden Spiel gegen den MSV Duisburg am kommenden Sonntag aus eigener Kraft den Relegationsrang behaupten.

Endspiel gegen MSV Duisburg



"Wir wollten ein Endspiel, das haben wir. Die Mannschaft hat bravourös gekämpft", freute sich auch Trainer Norbert Meier. Mit Hinblick auf den kommenden Spieltag ergänzte er: "Und ich brauche diesen Nervenkitzel." Den wird er angesichts der Ausgangslage bekommen. Folgende Szenarien sind denkbar: Gewinnt Düsseldorf sein Spiel gegen Duisburg, ist die Relegation sicher. Kommt es zu einem Unentschieden, muss das Team von Norbert Meier auf Schützenhilfe aus Hamburg hoffen. Der FC St. Pauli müsste dann sein Spiel gegen Paderborn gewinnen. Verliert Fortuna aber, wäre die Chance auf den Aufstieg verspielt, da St. Pauli und Paderborn aufeinander treffen.

Doch bei dem neu entdeckten Verständnis für den Vereinsnamen wollte Peter Frymuth nicht pessimistisch aufs rheinische Derby gegen Duisburg blicken: "Wir haben die Basis gelegt, dass wir am Sonntag die Saison noch ein bisschen verlängern können", sagte der Präsident. Wenn Fortuna Platz 3 hält, warten die beiden Relegationsspiele gegen den Drittletzten der ersten Liga auf die Düsseldorfer. Derzeit wäre das der 1. FC Köln. Auf ein rheinisches Derby würden sich wohl nicht nur die Fans der beiden Vereine freuen.

Aus Fürth berichtet Christoph Ruf