Emotionaler Abschied: Mathias Abel (M.) hat am Sonntag zum letzten Mal das Trikot "seines" 1. FC Kaiserslautern getragen
Emotionaler Abschied: Mathias Abel (M.) hat am Sonntag zum letzten Mal das Trikot "seines" 1. FC Kaiserslautern getragen

FCK: Nur noch das "i-Tüpfelchen draufsetzen"

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Kaiserslautern - Als Mathias Abel in die Kurve gerufen wurde, war das ein bewegender Moment, die Fans des 1. FC Kaiserslautern feierten den Verteidiger als einen ihrer Helden. "Ich werde den Club immer im Herzen tragen", sagte der 31-Jährige nach der Ehrenrunde zum Abschied. Er ist in der Stadt geboren und eng verwurzelt mit seinem Verein, nun ist seine Zeit am Betzenberg abgelaufen.

Foda rotiert

Abel war kein Stammspieler mehr in dieser Saison, aber er durfte im letzten Heimspiel ebenso noch einmal vor 46.460 Zuschauern auflaufen wie Alexander Bugera als Linksverteidiger. Das hatte ja vor allem statistischen Wert, auch wenn FCK-Trainer Franco Foda hinterher zugab, dass er und seine Mannschaft dieses Spiel gerne gewonnen hätten.

Den Relegationsplatz 3 hatten sich die "Roten Teufel" bereits in der Vorwoche mit dem 3:1-Sieg beim SSV Jahn Regensburg gesichert.
Und die gute zweite Halbzeit, in der dem eingewechselten Erwin Hoffer der Anschlusstreffer gelang (71.), sowie der emotionale Abschied von Abel stimmten den Anhang vor den beiden Relegationsspielen um den Aufstieg versöhnlich.



"Auswärtssieg, Auswärtssieg" rief die Westkurve ihrer Mannschaft beim Gang in die Kabine hinterher. Am kommenden Donnerstag hat zunächst 1899 Hoffenheim Heimrecht, bevor die Pfälzer die Kraichgauer am Montag darauf im Fritz-Walter-Stadion empfangen.

Foda gab nicht nur Abel in der Innenverteidigung für den angeschlagenen Marc Torrejon, der vor dem Spiel von den Lesern der "Rheinpfalz" zum "Spieler der Saison" gewählt wurde, ein Chance. Bugera spielte für Chris Löwe Linksverteidiger. Für den gelbgesperrten Innenverteidiger Dominique Heintz spielte der Tscheche Jan Simunek; der mit neun gelben Karten belastete Ariel Borysiuk im zentralen Mittelfeld wurde geschont.

Hoffen auf Bunjaku



Und für die Relegationsspiele hofft man noch auf die Rückkehr des von einem grippalen Infekt gebeutelten Kapitäns Albert Bunjaku. Die Leistungssteigerung im zweiten Spielabschnitt machte dem FCK Mut für die Spiele gegen den Nachbarn aus dem Südwesten. Zumal Routinier Florian Dick ehrlich anmerkte: "Irgendwie hat man die Relegationsspiele dann doch während der 90 Minuten im Hinterkopf."

Offensivspieler Alexander Baumjohann resümierte: "Wir haben eine gute Saison gespielt, jetzt müssen wir noch das i-Tüpfelchen draufsetzen." Dass die Runde mit der ersten Heimniederlage im Kalenderjahr 2013 endete, wollte niemand zu hoch hängen angesichts der Aussicht auf die beiden großen Spiele, die nun kommen.

Foda beobachtet 1899: "Sind gut vorbereitet"



Auch Trainer Foda betonte die positiven Elemente vor allem in der zweiten Halbzeit: "Wir hätten das Spiel noch drehen können. Aber wir konnten auch das ein oder andere proben im Hinblick auf die Spiele gegen Hoffenheim." Der 47-Jährige hatte sich am Tag zuvor Fortuna Düsseldorfs Niederlage bei Hannover 96 angeschaut.

Auch bei Hoffenheims wundersamen Sieg bei Borussia Dortmund war ein Scout vor Ort und Foda selbst hat den Bundesliga-Drittletzten zuletzt zweimal beobachtet. Der Chefcoach sagt: "Wir wissen alles über den Gegner, wir sind gut vorbereitet. Wenn wir an unsere Grenzen gehen, haben wir eine Chance." Die Niederlage gegen die Kiez-Kicker war schon kurz nach Abpfiff nur eine Fußnote.

Aus Kaiserslautern berichtet Tobias Schächter