An der Podiumsdiskussion nahmen auch Aachens Geschäftsführer Frithjof Kremer (r.) und Thomas Schneider (DFL; 2.v.l.) teil
An der Podiumsdiskussion nahmen auch Aachens Geschäftsführer Frithjof Kremer (r.) und Thomas Schneider (DFL; 2.v.l.) teil

Fanprojekte stärken Zusammenschluss durch Vereinsgründung

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Köln - Köln - 47 Fanprojekte leisten in Deutschland ihre sozialpädagogische Arbeit und bilden längst eine unverzichtbare Säule im Gesamtkonzept der Fanarbeit im Fußball. Die 18. Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) mit etwa einhundert Mitarbeitern aus 44 in der BAG organisierten Fanprojekten fand vom 20. - 22. September 2011 in Aachen statt.

Im 22. Jahr der BAG vollzogen die sozialpädagogischen Fanprojekte einen historischen Schritt, in dem die Vertreter der Träger für eine Vereinsgründung der BAG votierten. Im Zuge eines immer komplexer werdenden Aufgabenfeldes der Fansozialarbeit und der zunehmenden Anzahl von Fanprojekten ist diese Gründung ein zwingend notwendiger Schritt zur öffentlichen Anerkennung der professionellen sozialen Arbeit mit Jugendlichen im Fußballkontext.

Wie viel Fan-Sein verträgt der Verein?

In diesem Zusammenhang wurden Thomas Beckmann (Fanprojekt Mainz) und Matthias Stein (Fanprojekt Jena) als Vorsitzende einstimmig gewählt. Der Vorstand wird komplettiert durch weitere Mitarbeiter sozialpädagogischer Fanprojekte.

Ein Themenschwerpunkt der Jahrestagung, zu der das ausrichtende Fanprojekt Aachen auch die Fanbeauftragten der Nachbarclubs eingeladen hatte, war die Diskussion um die Frage, wie viel Fan-Sein ein Verein angesichts von Busblockaden, Aufsichtsratsvertretung oder Trainingsbesuchen vertrage.

Ballwanz setzt auf Kompromissbereitschaft

Michael Gabriel, Koordinationsstelle Fanprojekte, bereitete eine Podiumsdiskussion mit Vertretern von Fans, Vereinen und Verband zunächst mit einem Referat zum Thema vor.

Frithjof Kremer, Geschäftsführer von Alemannia Aachen, warb für ein "intaktes Miteinander" von Fans und Verein und wünschte sich "weniger dogmatische" Diskussionen. Auch Holger Ballwanz, Fanbeauftragter des VfL Wolfsburg, setzt auf "Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten" bei diesem oft sehr emotional diskutierten Thema.

DFL zahlt 1,5 Millionen Euro an Fanprojekte

Weitere thematische Schwerpunkte der Bundestagung waren der Dialog zwischen Polizei und Fanarbeit, die Trägervielfalt in der Fanprojektelandschaft und deren unterschiedliche Auswirkungen auf den Arbeitsalltag der Fanprojektmitarbeiter sowie die U18-Arbeit.

Thomas Schneider, Leiter Fanangelegenheiten der DFL, bezifferte den Beitrag der Deutschen Fußball Liga für die Fanprojekte im Rahmen des Drittelfinanzierungsmodells auf 1,5 Millionen Euro für die aktuelle Saison.