Sascha Mölders (r.) schoss gegen RWO den 1:0-Siegtreffer
Sascha Mölders (r.) schoss gegen RWO den 1:0-Siegtreffer

"Etwas Zählbares aus Rostock mitnehmen"

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Seine Verpflichtung Ende Januar fand bereits rege Beachtung. Mit einer Bilanz von 42 Toren in 52 Regionalliga-Spielen für Rot Weiss Essen kam Sascha Mölders kurz vor Ende der Wechselperiode II zum FSV Frankfurt.

Und mittlerweile ist der Stürmer auch in Hessen angekommen. Mölders, der sich schnell als feste Größe im Frankfurter Sturm etabliert hat, schoss sowohl am vergangenen Wochenende als auch am 28. Spieltag das Siegtor für den FSV.

Auch deshalb können sich die Mainstädter wieder berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. Nun kommt es zum Duell gegen den Tabellen-Fünfzehnten und direkten Tabellennachbarn Hansa Rostock.

Vor dem schweren Auswärtsspiel spricht Mölders mit bundesliga.de über die Begegnung, die Gründe für den Frankfurter Aufschwung und seine eigene Form. Zudem blickt er voraus auf die noch folgenden drei "Schicksalsspiele" des FSV.

bundesliga.de: Herr Mölders, gegen RWO feierte der FSV einen wichtigen Sieg. Woher nahm das Team die Moral und die Kraft, trotz fast 70-minütiger Unterzahl zu bestehen?

Sascha Mölders: Wir haben füreinander gekämpft, mussten viel Laufarbeit verrichten, das haben wir gut gemacht. Mit zehn Mann ist das natürlich schwer, aber bis auf den Schuss von Schmidtgal hatte Oberhausen keine Chance, in keiner Phase des Spiels bestand Gefahr für unser Tor.

bundesliga.de: Von den vergangenen elf Spielen verlor Frankfurt nur zwei - und die auch denkbar knapp. Wodurch zeichnet sich der FSV Ihrer Meinung nach derzeit aus?

Mölders: Das, was uns auch gegen Oberhausen stark gemacht hat. Wir treten als Team auf, arbeiten alle nach hinten und stehen in der Defensive stabil. Wenn wir neunzig Minuten lang aufmerksam sind und vorne unsere Chancen nutzen, kommt dabei meist ein gutes Ergebnis heraus.

bundesliga.de: Sie kamen erst Ende Januar zum FSV. Warum haben Sie sich trotz der schwierigen Situation, in der die Frankfurter sich befinden, für den Wechsel entschieden?

Mölders: Der FSV hat sich richtig um mich bemüht, das hat mir imponiert. Außerdem hat mich die Aufgabe gereizt. Nach den beiden 0:5-Niederlagen zum Rückrundenstart haben alle gesagt, ‚Frankfurt ist weg‘.

bundesliga.de: In Duisburg kamen Sie 2007/08 elf Mal in der Bundesliga zum Einsatz - blieben aber ohne Torerfolg. Bei Rot Weiss Essen schossen Sie in anderthalb Jahren 42 Tore in 52 Spielen in der Regionalliga. Waren Sie damals beim MSV einfach noch nicht bereit für die große Bühne?

Mölders: Das ist schwer zu sagen und sollten besser andere beurteilen. Vielleicht habe ich nicht das Vertrauen bekommen, was ich gebraucht hätte.

bundesliga.de: Apropos Vertrauen. In sieben der vergangenen acht Spiele standen Sie von Beginn an auf dem Feld. Überrascht es Sie, dass der Trainer Ihnen von Beginn an so viel Vertrauen schenkt?

Mölders: Es freut mich natürlich, dass ich von Beginn an beim FSV Frankfurt eine Rolle spiele und der Trainer auf mich setzt. Zudem bestätigt es die Aussagen der sportlichen Führung des FSV, die vor meiner Verpflichtung getätigt wurden.

bundesliga.de: Am 28. und am 30. Spieltag haben Sie jeweils den Siegtreffer für Frankfurt erzielt. Sind Sie in der 2. Bundesliga angekommen?

Mölders: Ich denke schon, ich hatte ja in anderen Spielen auch schon meine Chancen und gegen Berlin und Oberhausen habe ich sie eben genutzt. Wichtiger ist aber, dass wir als Mannschaft diese Spiele gewonnen haben und die drei Punkte sichern konnten. Außerdem geht es auch um die Arbeit für die Mannschaft.

bundesliga.de: Nun kommt es zum Abstiegskrimi bei Hansa Rostock. Was wird ausschlaggebend für den Erfolg in diesem Spiel sein?

Mölders: Das wird ein sehr schweres Spiel. Aber wenn wir kompakt stehen, jeder für den anderen kämpft und wenn wir unbedingt punkten wollen, werden wir auch etwas Zählbares aus Rostock mitnehmen. Das ist unser Ziel, um dem Klassenerhalt wieder ein Stück näher zu kommen.

bundesliga.de: Es folgen dann noch das Spiel gegen Augsburg, in dem der FSV der klare Außenseiter ist, und die Duelle gegen die direkte Konkurrenz aus Ahlen und Koblenz. Frankfurt hat es also in den eigenen Händen, die Klasse zu halten. Gibt das Selbstvertrauen?

Mölders: Das ist natürlich eine förderliche Ausgangsposition, alles in eigener Hand zu haben. Nichtsdestotrotz werden das enorm schwierige Spiele werden, weil es für die Teams voraussichtlich noch um etwas geht oder sie befreit aufspielen können. Welche Situation mehr Kräfte freisetzt, wird man sehen. Wir geben auf jeden Fall alles, um auch in der nächsten Saison mit dem FSV Frankfurt in der 2. Bundesliga zu spielen.

Die Fragen stellte Sebastian Stolz