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Seit 2008 spielt Rene Klingbeil für Aue, inzwischen ist er Kapitän (Copyright: Imago)
Seit 2008 spielt Rene Klingbeil für Aue, inzwischen ist er Kapitän (Copyright: Imago)

"Es wird nicht mehr zurückgeschaut"

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Der erste Matchball wurde vergeben, einer bleibt noch. Nach der bitteren 0:1-Heimniederlage gegen Ingolstadt reist der FC Ergebirge Aue zu seinem Endspiel nach Sandhausen. Mit einem Sieg kann Aue den Klassenerhalt perfekt machen. bundesliga.de sprach mit einem optimistischen FCE-Kapitän Rene Klingbeil.

bundesliga.de: Herr Klingbeil, nach dem Ergebnis von Dresden in Aalen hat Erzgebirge Aue am vergangenen Sonntag einen Matchball vergeben. Der Klassenerhalt hätte in trockenen Tüchern sein können. Wie hat die Mannschaft diesen Rückschlag verdaut?

Rene Klingbeil: Kurz nach dem Schlusspfiff saß der Stachel tief. Aber die Ausgangssituation hat sich nicht geändert. Der Trainer hat die weitere Marschrichtung vorgegeben. Es wird alles abgehakt und nicht mehr zurückgeschaut. Wir haben eine Woche, um uns auf unser Endspiel vorzubereiten. Wir haben es selbst in der Hand und konzentrieren uns nun auf dieses Spiel. Wir müssen schauen, dass wir Selbstvertrauen aufbauen und dieses Spiel gewinnen. Dann haben wir es geschafft. So wollen wir es angehen.

bundesliga.de: Was lief gegen Ingolstadt schief? Haben die Nerven einen Streich gespielt?

Klingbeil: Ich glaube nicht, dass uns die Nerven einen Streich gespielt haben. Klar ist, dass wir sehr unter Druck standen. Aber wir haben in unseren Reihen viele Spieler, die das Thema Abstiegskampf sehr genau und auch noch aus der letzten Saison kennen. Wir haben es nicht geschafft, ein Tor zu erzielen. Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt. Wir hatten gute Spielpassagen und uns auch einige Chancen herausgearbeitet, sie aber nicht nutzen können. Das müssen wir in Sandhausen besser machen. Wenn wir ein Tor erzielen, holen wir uns auch die Sicherheit für die gesamte Truppe. Wir haben einen guten Kader und auch die Qualität und sollten positiv denken.

bundesliga.de: In der Rückrundentabelle steht Aue nur auf Platz 16. Während die anderen Vereine zulegen konnten, stagnierte Aue. Was waren die Gründe dafür?

Klingbeil: Das fragen wir uns auch. Wir hatten zur Winterpause 23 Punkte. Wir haben auch in der Rückrunde das eine oder andere gute Spiel abgeliefert, haben aber zu oft unentschieden gespielt, was uns bei der Drei-Punkte-Regel nicht so richtig weitergeholfen hat. Zum Saisonende hin ist dann der Druck gestiegen. Aber für unseren kleinen Verein ist es immer noch gut, dass wir es wie gesagt noch selbst in der Hand haben. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir es schaffen werden. Es wird dann für den Verein wieder eine Sensation sein, die Klasse zu halten.

bundesliga.de: Wie erleben Sie den neuen Trainer Falko Götz in diesen Tagen, nachdem die ersten beiden Spiele unter seiner Regie verloren gingen?

Klingbeil: Falko Götz ist ein sehr erfahrener Trainer, der schon viele Stationen durchlebt hat. Er arbeitet sehr akribisch. Wir trainieren viele taktische Dinge. Er spricht viele Sachen direkt mit Namen und Adresse an. Das ist sehr wichtig. Wir konzentrieren uns im Training und versuchen das umzusetzen, was der Trainer von uns verlangt. Wenn wir das auf dem grünen Rasen tun, werden wir auch Erfolg haben.

bundesliga.de: Am letzten Spieltag bekommt es Aue in Sandhausen genauso mit einem Absteiger zu tun wie Dresden, das gegen Regensburg spielt. Wie schätzen Sie die Konstellation ein? Liegt der Druck mehr beim FCE?

Klingbeil: Wir haben ein Endspiel vor der Brust. Da ist der Druck natürlich groß. Aber wir haben auch im Hinterkopf, dass wir mit einem Sieg durch sind. Daher gehen wir das Spiel positiv an. Sandhausen hat eine gute Mannschaft, die wir auf keinen Fall unterschätzen werden, auch wenn der Gegner schon abgestiegen ist. Es wird eine schwere Aufgabe, aber wir werden es schaffen.

bundesliga.de: Das Endspiel steigt also in Sandhausen. Das Hinspiel endete 2:2. Das dürfte Warnung genug sein, diesen Gegner nicht zu unterschätzen.

Klingbeil: Das stimmt. Wir sind im Hinspiel auf einen gut organisierten Gegner getroffen. Wir müssen jetzt noch einmal alles raushauen und dürfen dem Gegner keine Luft zum Atmen lassen. Wir müssen gegen einen Gegner hundertprozentig konzentriert sein, der selbst noch einmal in seinem letzten Heimspiel alles geben wird. Egal wie, wir müssen die drei Punkte holen.

bundesliga.de: In der Relegation hat sich in den letzten vier Jahren immer der Drittligist durchgesetzt. Wie sehr beschäftigen Sie sich mit einer möglichen Relegation?

Klingbeil: Damit beschäftige ich mich im Moment überhaupt nicht. Wir haben am Sonntag die große Chance, das Ding klarzumachen. Darauf liegt der Fokus, alles andere interessiert mich nicht.

Die Fragen stellte Tobias Gonscherowski