Trotz der Auftaktniederlage in Braunschweig ist Kölns Matthias Lehmann nicht unzufrieden
Trotz der Auftaktniederlage in Braunschweig ist Kölns Matthias Lehmann nicht unzufrieden

"Es steht eine Mannschaft auf dem Platz"

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Braunschweig - Der 1. FC Köln ging mit einer völlig neuen Mannschaft in die Zweitliga-Saison 2012/13. Mit Neu-Kapitän Miso Brescko und Christian Eichner standen in Braunschweig nur zwei Spieler in der Startelf, die auch beim 1:4 gegen den FC Bayern am letzten Bundesliga-Spieltag in der Anfangsformation dabei waren.

Die neue Elf, die Trainer Holger Stanislawski zusammengestellt hat, ist im Schnitt gerade mal 23 Jahre alt. Trotzdem ist die Erwartungshaltung im Umfeld groß: "Stanis Kindergarten" soll in der Spitzengruppe mitspielen.

"Wir haben niemals gesagt, dass wir aufsteigen wollen", stellt Matthias Lehmann im Gespräch mit bundesliga.de klar. Wichtigste Erkenntnis des Mittelfeldspielers nach dem 0:1 in Braunschweig war dann auch, dass "eine Mannschaft auf dem Platz stand".

bundesliga.de: Herr Lehmann, 0:1-Auftaktniederlage gegen Eintracht Braunschweig. Wie haben Sie die Partie gesehen?

Matthias Lehmann: Das Wichtigste: Man hat gesehen, da stand eine Mannschaft auf dem Platz. Wir haben nur wenig Chancen zugelassen und unsere eigenen nicht genutzt. Es war ein gutes Spiel von uns. Auf dieser Leistung können wir aufbauen.

bundesliga.de: Sie sprachen es schon an. Es war tatsächlich kaum zu sehen, dass die Elf noch nie in einem Pflichtspiel zusammengespielt hat. Wie sah die Vorbereitung des FC aus?

Lehmann: Natürlich werden in der Vorbereitung die konditionellen Grundlagen für die Saison gelegt. Wir haben aber natürlich verstärkt im taktischen und spielerischen Bereich gearbeitet. Immerhin musste ja eine völlig neue Mannschaft zusammengestellt werden.

bundesliga.de: Sie sind mit Trainer Holger Stanislawski und dem FC St. Pauli in die Bundesliga aufgestiegen und haben beide 2011 den Verein verlassen. Der Trainer ging nach Hoffenheim, Sie nach Frankfurt. Haben Sie erwartet, Stanislawski so schnell wiederzutreffen?

Lehmann: Natürlich nicht. Aber Fußball ist ein Tagesgeschäft. Da weiß man nie, wo man nach Vertragsende landet. Da kann so was immer passieren.

bundesliga.de: Das Durchschnittsalter der Startelf gegen Braunschweig war 23 Jahre. Sie sind mit 29 Jahren der zweitälteste Spieler im Kader, der Trainer kennt Sie gut. Hat er Ihnen eine Führungsaufgabe zugewiesen?

Lehmann: Zum Führungsspieler wird man nicht bestimmt. Das muss man sich erarbeiten und verdienen. Aber natürlich werde ich den Jungs helfen und Verantwortung übernehmen.

bundesliga.de: In Köln sind die Erwartungshaltungen traditionell hoch. Die Fans erwarten den direkten Wiederaufstieg. Sie sind 2010 mit dem FC St. Pauli und im Vorjahr mit Eintracht Frankfurt aufgestiegen. Jetzt auch mit dem 1. FC Köln?

Lehmann: Wir haben nicht einmal gesagt, dass wir aufsteigen wollen. Wir wollen gut mitspielen und oben dranbleiben. Und dann werden wir zum Saisonende sehen, was möglich ist. Und wenn sich dann eine Chance bietet, werden wir versuchen, sie zu nutzen.

bundesliga.de: Am kommenden Wochenende kommt Aufsteiger Sandhausen nach Köln. Was erwarten Sie?

Lehmann: Da wollen wir den ersten "Dreier" einfahren. Wie gesagt, gegen Braunschweig haben wir schon ein gutes Spiel gezeigt. Bis Freitag werden wir wieder einen Schritt weiter sein und hoffentlich auch unsere Chancen besser nutzen.

Das Gespräch führte Jürgen Blöhs