Bielefelds Niederlage gegen 1860 war die erste Schlappe seit drei Monaten
Bielefelds Niederlage gegen 1860 war die erste Schlappe seit drei Monaten

Ernüchterung in Bielefeld und Fürth

xwhatsappmailcopy-link

Es war das Ausrufezeichen dieses Spieltags: Ausgerechnet der bislang so enttäuschende TSV 1860 München hat dem bis dato souveränen Tabellenführer Arminia Bielefeld in der 2. Bundesliga die erste Niederlage seit drei Monaten zugefügt.

Die Ostwestfalen kassierten beim 0:1 (0:0) gegen die "Löwen" den ersten Gegentreffer nach 843 Minuten, verteidigten aber zumindest bis Wochenbeginn den Platz an der Sonne. Bei einem Sieg im Topspiel am Montag bei Union Berlin könnte der 1. FC Kaiserslautern (27 Punkte) die Bielefelder (28) noch überholen und vor dem anstehenden Duell mit der Arminia am kommenden Spieltag viel Selbstvertrauen tanken.

Augsburg mit Last-Minute-Sieg

Den Sprung an die Tabellenspitze verpasste am Sonntag der FC St. Pauli (26), der in einem turbulenten Spiel mit 2:3 (1:0) beim FC Augsburg unterlag. Zwei Tore von Marius Ebbers (29./73.) reichten den Norddeutschen nicht zu einem Punktgewinn. Nach der Roten Karte gegen Florian Lechner wegen groben Foulspiels (35.) musste der Ex-Erstligist fast eine Stunde lang in Unterzahl agieren.

Augsburgs Michael Thurk hatte die Führung der Norddeutschen mit seinem 13. Saisontreffer (54.) ausgleichen können, ehe Gästespieler Fabio Morena (56.) ein Eigentor unterlief. Für die Entscheidung sorgte FCA-Profi Andrew Sinkala (90.+3).

Gerstner verschärft die Gangart

Trotz der noch vorhandenen Tabellenführung haderte Bielefelds Trainer Thomas Gerster am Freitag nach der ersten Pleite seit dem 22. August mit seinem Team. "Der eine oder andere muss sich nun warm anziehen. In Lautern geht mit Sicherheit eine andere Mannschaft ins Spiel", kündigte Gerstner an.

Neben den Münchnern sendeten auch die ebenfalls abstiegsgefährdeten FSV Frankfurt (3:1 bei Rot-Weiß Oberhausen) und Hansa Rostock (2:1 gegen den Karlsruher SC) ein deutliches Lebenszeichen. Für die Frankfurter war es der erste Auswärtssieg der Saison, Hansa beendete seine schwarze Serie mit zuletzt vier Niederlagen in Folge.

Düsseldorf sorgt weiter für Furore

Schlusslicht Rot Weiss Ahlen ist nach der Nullnummer gegen den SC Paderborn immer noch das einzige Team im deutschen Profi-Fußball ohne Sieg.

Aufsteiger Fortuna Düsseldorf darf indes weiter vom Durchmarsch ins Oberhaus träumen. Die Rheinländer wahrten beim 2:1 (0:0) gegen Energie Cottbus dank des Doppeltorschützen Martin Harnik (64./85.) ihren Heimnimbus (5 Siege/2 Unentschieden) und bleiben hinter dem Spitzentrio in Lauerstellung.

Erster Sieg für Sasic beim MSV

Der MSV Duisburg setzte sich dank Nicky Adler (62.) im Duell beim Tabellennachbarn Greuther Fürth mit 1:0 (0:0) durch und bescherte seinem Trainer Milan Sasic den ersten Sieg. Fürths Sami Allagui vergab dabei den Ausgleich durch einen verschossenen Handelfmeter (79.).

"Wir haben nicht die Klasse da oben mitzuspielen. Wir müssen jetzt bis Weihnachten Punkte sammeln, damit der Zug nicht in die andere Richtung geht", sagte Fürths Trainer Benno Möhlmann ernüchtert.

Neuer Mut für Koblenz

Die TuS Koblenz schöpfte im Abstiegskampf durch ein 1:0 (0:0) gegen Alemannia Aachen Mut. Der Slowene Matej Mavric erlöste die Gastgeber mit seinem Tor in der 76. Minute. Aachen verpasste damit die Tabellenführung in der "Ewigen Tabelle" der 2. Bundesliga.

Ausgerechnet der erst drei Minuten zuvor eingewechselte Charilaos Pappas besiegelte mit seinem goldenen Tor (82.) die erste Bielefelder Niederlage nach neun Spielen. "Unsere Serie ist zu Ende gegangen, jetzt müssen wir im Training mal wieder richtig reinhauen und Dinge ansprechen, die nicht laufen", forderte Arminia-Abwehrspieler Arne Feick.

"Der Sieg war überlebenswichtig"

Die "Löwen" tankten durch den ersten Auswärtssieg der Saison Selbstvertrauen im Abstiegskampf - und das in Unterzahl, nachdem Stefan Aigner (70.) die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. "Der Sieg war überlebenswichtig, denn wir hinken unseren Ansprüchen hinterher", bekannte 1860-Trainer Ewald Lienen.

Für den FSV Frankfurt wurde der Brasilianer Cidimar Rodrigues da Silva in Oberhausen zum Matchwinner. Zwei Treffer erzielte der erst im September verpflichtete Stürmer (7./58.), zudem traf Pa Saikou Kujabi (38.). Dank Enrico Kern hat sich auch in Rostock die Situation etwas entspannt. Der Angreifer traf nur Sekunden nach dem Karlsruher Ausgleich durch Michael Blum (48.) zum entscheidenden 2:1.