Eintracht Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht will den eingeschlagenen Weg fortsetzen
Eintracht Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht will den eingeschlagenen Weg fortsetzen

Eintracht übertrifft die eigenen Erwartungen

xwhatsappmailcopy-link

Braunschweig - Eintracht Braunschweig hat den besten Saisonstart seit 23 Jahren hingelegt und ist das einzige Team in der 2. Bundesliga, das mit drei Siegen in die neue Spielzeit gestartet ist. Auch im Pokal hielt sich die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht schadlos und steht in der zweiten Runde. Die "Löwen" mussten den Kader im Vergleich zur Vorsaison nicht großartig verändern und haben mit lediglich fünf Neuzugängen ligaweit die wenigsten - eine Konstanz, die sich auszahlt.

Die Heimmacht wird auswärtsstark

"Es ist schon vorteilhaft, dass wir aus der letztjährigen Stammformation keinen Spieler abgeben mussten", sagte Lieberknecht bescheiden. "Wir wollen den Weg, den wir eingeschlagen haben, fortsetzen. Wir wollen uns natürlich verbessern und unsere Erwartungen erfüllen."



Hohe Erwartungen durften die Fans der Eintracht in der vergangenen Spielzeit vor allem an die Heimspiele ihrer Elf haben. Im Kalenderjahr 2012 verlor Braunschweig kein einziges Heimspiel. Somit sind die Niedersachsen im Eintracht-Stadion seit elf Partien ohne Niederlage.

Jetzt beginnt man aber auch in der Fremde zu punkten. Die Braunschweiger gewannen in dieser Saison auswärts beide Pflichtspiele (1:0 bei Union Berlin, im Pokal 3:0 beim VfB Lübeck). In der vergangenen Rückrunde war dies bei fünf Remis und vier Niederlagen kein einziges Mal gelungen.

Abschied von der Abhängigkeit



"Die Harmonie stimmt. Unsere Mannschaft funktioniert gut. Die neuen Spieler passen menschlich und sportlich gut ins Team", meinte Kapitän Dennis Kruppkeim Gespräch mit bundesliga.de. "Wir haben die richtige Mischung. Und wir hatten im Kader auch nicht so viele Wechsel. Das Gerüst ist geblieben. Die kontinuierliche Arbeit über Jahre zahlt sich aus."

Und die kontinuierliche Arbeit spiegelt sich auch in einer Verschiebung des Mannschaftsgefüges wider: Sorgten in der Vorsaison noch Dominick Kumbela und Kruppke mit jweils zehn Toren für die größte Offensivgefahr der "Löwen", ging jetzt erst eines der sieben Pflichtspieltore auf das Konto der beiden Angreifer.

"Unser Spiel hat sich etwas verändert. Das war auch nötig, weil sich die Gegner schon im Verlauf der vergangenen Rückrunde besser auf unser gutes Umschaltspiel eingestellt hatten und tiefer standen", erklärte Kruppke.

Stabile Defensive



Doch nicht nur in der Offensive hat sich im Spiel der "Blau-Gelben" etwas getan. Auch defensiv steht die Eintracht in der bisherigen Spielzeit enorm sicher. Erst ein Gegentor in drei Spielen bedeuten den Bestwert in der 2. Bundesliga. Einen großen Anteil daran haben die Innenverteidiger Deniz Dogan und Ermin Bicakcic. Letzterer entschied starke 68 Prozent der Zweikämpfe für sich und liegt damit knapp vor seinem Nebenmann Dogan, der auf 63 Prozent kommt und bereits ein Tor auf dem Konto hat.

Torgefahr strahlt auch Kevin Kratz aus, der im Mittelfeld variabel einsetzbar ist und die Braunschweiger mit seinen beiden Toren im DFB-Pokal in Lübeck fast im Alleingang in die nächste Runde geschossen hat. Dabei besticht der 25-Jährige bei einer Fehlpassquote von lediglich 14 Prozent besonders durch seine enorme Ballsicherheit. Außerdem gelang dem Neuzugang von Alemannia Aachen beim 2:1 im Spitzenspiel gegen den SC Paderborn eine Torvorlage.

Ein Assist, der symbolisch für die neue Effektivität der Eintracht steht: Mit nur vier Toren in drei Spielen wurden satte neun Punkte gesammelt. Wobei drei dieser vier Treffer per Standard vorbereitet wurden. Eine Eigenschaft, die Spitzenmannschaften auszeichnet und die Eintracht an die Spitze der 2. Bundesliga gespült hat. In Braunschweig ist man gerade dabei, die eigenen Erwartungen deutlich zu übertreffen.

Steffen Hoss