Last-Minute-Ausgleich: Die Eintracht holt damit den verdienten Zähler in Köln und bleibt weiter auf Aufstiegskurs
Last-Minute-Ausgleich: Die Eintracht holt damit den verdienten Zähler in Köln und bleibt weiter auf Aufstiegskurs

Eintracht feiert "gefühlten Sieg"

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Köln - Eintracht Braunschweig bleibt in der 2. Bundesliga das Maß aller Dinge. Der Herbstmeister holte in einem mitreißenden Spiel beim 1. FC Köln dank eines Tores von Ermin Bicakcic in der Nachspielzeit ein . Damit bauten die Niedersachsen ihren Vorsprung auf Platz 3 auf satte neun Punkte aus.

Im Stile einer Spitzenmannschaft

Das Saisonziel hatte die Eintracht schon nach der Vorrunde erreicht. Mit kaum für möglich gehaltenen 40 Punkten sicherte sich der Deutsche Meister von 1967 die Herbstmeisterschaft. Damit war der vorzeitige Klassenerhalt perfekt, das Vorhaben, sich in der 2. Bundesliga zu etablieren in die Tat umgesetzt. Allerdings könnte der Aufstieg in die Bundesliga diesem Ziel doch noch einen Strich durch die Rechnung machen.



In Köln agierte die Elf von Torsten Lieberknecht im Stile einer Spitzenmannschaft und ging nach einem Klassetor von Domi Kumbela in Führung. Eine Halbzeit lang hatte sie das Geschehen weitgehend im Griff, im zweiten Durchgang bewies sie dann Nehmerqualitäten, Nervenstärke und eine Gewinnermentalität. Den frühen Ausgleich der Kölner steckte die Eintracht weg, den kläglichen Elfmeterfehlschuss von Marc Pfitzner nahm sie hin. Und auch das späte Kölner Führungstor in der 88. Minute warf sie nicht um. Beinahe postwendend gelang der Ausgleich.

Keine Frage, diese Braunschweiger muss die Konkurrenz extrem ernst nehmen. Der ersten Saisonniederlage am 15. Spieltag bei Energie Cottbus ließ die Eintracht sieben Punkte aus drei schweren Spielen folgen. Die Truppe geht unbeirrt ihren Weg und bleibt dabei bescheiden.

Nur ärgern sollte man sie nicht. Eintracht-Kapitän Dennis Kruppke war nach dem Spiel in Köln gut aufgelegt und berichtete von einer Portion Extra-Motivation. "Im Vorfeld haben wir in Artikeln mitbekommen, dass man uns nicht so ganz ernst nimmt. Jetzt vor dem Spiel hieß es in einem Bericht aus Köln, man wolle mit uns Schlitten fahren", lachte der 32-Jährige. Die Niedersachsen gaben die passende Antwort und thronen weiterhin acht Plätze und 16 Punkte über dem Absteiger aus der Domstadt.

Lieberknecht: Gefreut "wie kleine Kinder"



Das Wort "Aufstieg" nehmen sie in Braunschweig selbstverständlich dennoch nicht in den Mund. Sie lassen lieber Taten sprechen und sind damit in dieser Saison sehr gut gefahren. "Wir konzentrieren uns wirklich nur auf das nächste Spiel", betete Kruppke den Standardsatz herunter. "Damit sind wir bisher gut gefahren. Es bringt nichts, an 'Was wäre wenn, hätte und aber' zu denken."

Über das Unentschieden in Köln haben sie sich gefreut "wie kleine Kinder", verriet Trainer Torsten Lieberknecht. "Für uns war es ein gefühlter Sieg. Es ist bewundernswert, was meine Jungs abgerissen haben." Ein Spiel hat die Eintracht jetzt noch vor der Brust, die erneut sehr anspruchsvolle Aufgabe gegen die zuletzt sehr gut aufgelegten "Eisernen" von Union Berlin.

Danach ist erst einmal Pause. "Die Pause wird uns nach 19 Spielen gut tun, auch wenn wir den Lauf gerne fortgeführt hätten", meinte Außenverteidiger Steffen Bohl. Danach wird die Eintracht dann ultimativ auf Herz und Nieren gecheckt.

Denn einige Mannschaften sind in der Vergangenheit durch die Pause aus dem Rhythmus gekommen, zuletzt im Vorjahr der souveräne Herbstmeister Fortuna Düsseldorf. Allerdings haben sich die Braunschweiger ein viel dickeres Punktepolster angefuttert als die Rheinländer im letzten Winter. Und die Düsseldorfer sind am Ende ja bekanntlich doch noch aufgestiegen. Schöne Aussichten für Eintracht Braunschweig.

Aus Köln berichtet Tobias Gonscherowski