Gute Chancen, aber leider kein Tor: Mushaga Bakenga konnte die erste Braunschweiger Niederlage der Vorbereitung nicht verhindern (©Imago)
Gute Chancen, aber leider kein Tor: Mushaga Bakenga konnte die erste Braunschweiger Niederlage der Vorbereitung nicht verhindern (©Imago)

Braunschweig unterliegt Europa-League-Sieger knapp

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Braunschweig - Eintracht Braunschweig hat bei der Saisoneröffnung eine Woche vor dem Auftaktspiel der 2. Bundesliga gegen Fortuna Düsseldorf eine Niederlage einstecken müssen. Die Löwen unterlagen dem amtierenden Europa-League-Sieger FC Sevilla trotz 1:0-Führung sowie einer über weite Strecken ansprechenden Leistung am Ende mit 1:2 (1:0) und kassierten damit die einzige Niederlage in der Vorbereitung.

Reichel gibt den Startschuss ab

Torsten Lieberknecht war aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle von Neuzugang Saulo Decarli, Matthias Henn und Deniz Dogan gezwungen, in der hinteren Defensivreihe zu improvisieren. So rückten die etatmäßigen Außenverteidiger Benjamin Kessel und Marcel Correia ins Zentrum der Viererkette, die durch die beiden Außen Ken Reichel und Vegar Hedenstad komplettiert wurde.

In der ersten Viertelstunde ging es zwar viel hin und her, doch gefährliche Torraumszenen blieben zunächst aus. Der FC Sevilla versuchte dabei das Heft in die Hand zunehmen, die erste Chance gehörte aber Eintracht Braunschweig. In der 15. Minute kam Reichel im Strafraum der Gäste aus halblinker Position zum Abschluss, jagte den Ball jedoch am kurzen Pfosten vorbei. Das war dennoch so etwas wie ein Startschuss für die Offensivreihen beider Teams.

Denn nur kurze Zeit später wäre fast der FC Sevilla in Führung gegangen, doch Jairo wollte es zu genau machen und schob den Ball freistehend ganz knapp am rechten Pfosten vorbei (18.). Auf der Gegenseite prüfte Kapitän Dennis Kruppke Torhüter Beto mit einem Flachschuss (20.).

Auch in der Folge ging es weiter auf und ab und die Zuschauer bekamen einige Torraumszenen geboten. Nach 25 Minuten war es erneut Jairo, der aber diesmal an dem geschickt den Winkel verkürzenden Marjan Petkovic scheiterte. Nachdem Jan Hochscheidts abgefälschter Schuss eine Minute später fast das 1:0 gebracht hätte, war es nach einer halben Stunde soweit, als Theuerkauf von rechts eine flache Hereingabe verwertete, seinen Gegenspieler stehen ließ und aus 14 Metern trocken zur Führung einschob (30.).

Braunschweig vergibt gute Chancen

In den zweiten 45 Minuten brachte Lieberknecht insgesamt vier frische Kräfte. Darunter neben Salim Khelifi auch die drei Neuzugänge Rafal Gikiewicz, Hendrick Zuck und Mushaga Bakenga. An der 4-1-4-1-Grundordnung änderte sich zunächst jedoch nichts. Es dauerte bis zur 60. Minute, ehe es die nächste nennenswerte Gelegenheit gab. Zuck versuchte es mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze. Der Ball ging aber rechts am Tor vorbei. Vier Minuten später hatte Hochscheidt nach einem Konter das 2:0 auf dem Fuß. Den satten Distanzschuss des 26-Jährigen fälschte Luismi noch ab, sodass das Spielgerät knapp über das Gehäuse strich (64.).

Dem FC Sevilla, der die nächsten Tage ein Trainingslager im brandenburgischen Neuruppin beziehen und am Sonntag noch gegen Union Berlin testen wird, merkte man die vielen Wechsel nach der Pause an. Zudem fehlte dem Team von Unai Emery vielleicht in der einen oder anderen Szene die nötige Frische. Vor zwei Tagen hatte der amtierende Europa-League-Sieger noch gegen Olympique Lyon (0:0) getestet.

Die gute Leistung der Blau-Gelben, die nach den Einwechslungen von Damir Vrancic und Orhan Ademi auf 4-2-2 umstellten, soll diese Tatsache jedoch keinesfalls schmälern. Eintracht Braunschweig war im zweiten Durchgang die klar dominierende Mannschaft und hatte in Khelifi und Bakenga die auffälligsten Akteure. Doch der FC Sevilla zeigte, dass er ein europäischer Spitzenclub ist.

Sevilla zeigt sich effektiv

Wie aus dem Nichts fiel rund zehn Minuten vor Schluss der 1:1-Ausgleich durch Juan Munoz. Kessel hatte zuvor über den Ball getreten, sodass der Stürmer der Andalusier nur noch einschieben musste (79.). Die Braunschweiger zeigten sich ob des überraschenden Gegentreffers jedoch keineswegs geschockt, sondern spielten weiter nach vorne. Nach einem langen Pass war Bakenga schneller als sein Gegenspieler. Beim Schussversuch aus halbrechter Position rutschte dem Norweger der Ball aber etwas über den Spann (82.).

Zwei Minuten später gingen die Gäste dann sogar in Führung. Eine scharfe Hereingabe drückte Hedenstad aus kurzer Distanz unglücklich über die Linie. Die letzte Chance des Spiels gehörte dann erneut der Eintracht. Nach schöner Flanke von Bakenga köpfte Zuck den Ball aber leider knapp über das Gehäuse (89.). So blieb es am Ende bei dem durchaus unglücklichen 1:2 aus Sicht von Eintracht Braunschweig, das dadurch die erste Testspiel-Niederlage der Sommervorbereitung hinnehmen musste.

"Wir hätten zum Schluss gerne ein anderes Ergebnis gehabt. Insgesamt war es aber ein guter Test gegen eine technisch unglaublich starke Mannschaft. Die Partie hat uns einige Erkenntnisse gebracht", sagte Trainer Torsten Lieberknecht.