"Löwe" Daniel Halfar wurde nach dem Spiel von beiden Fanlagern auf dem Betzenberg gefeiert
"Löwe" Daniel Halfar wurde nach dem Spiel von beiden Fanlagern auf dem Betzenberg gefeiert

Ein torloses Remis mit Gänsehautfaktor

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Kaiserslautern - Als Daniel Halfar gestern Nachmittag nach 70 Minuten Spielzeit im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern vom Platz ging, gab es Applaus aus beiden Kurven. Der kleine Mittelfeldspieler von 1860 München dedachte die Zuschauer beider Fanlager ebenfalls mit Beifall und bedankte sich so für die nette Verabschiedung.

Youngster Heintz überzeugt

In Mannheim geboren, gab der mittlerweile 24-Jährige einst beim FCK sein Bundesligadebüt und bei 1860 gestern nach langer Verletzungspause wieder eines in der Startformation. So lange die Kräfte reichten, spielte der Dribbler von der linken Außenbahn richtig gut - und und die Münchener einen Zähler vom Betzenberg mit in die Heimat nahmen, war Halfar hinterher auch zufrieden.



Doch der Profi, der von Phoenix Mannheim 1998 zum FCK kam, gab auch zu: "Es ist nach neun Jahren hier schon komisch, als Auswärtsspieler aufzulaufen." Danach herzte er sich in den Stadion-Katakomben mit seinem Kumpel Tobias Sippel, dem FCK-Torwart.

Die "Sechziger" sind sicher eine der besseren Mannschaften in dieser 2. Bundesliga und stellten den FCK in der ersten Halbzeit vor Probleme in der Defensive. Doch FCK-Trainer Franco Foda wollte trotz des Remis vor allem die positiven Aspekte rausstellen: Seine Mannschaft spielte zum ersten Mal zu Null in dieser Runde und Youngster Dominique Heintz, der in der zweiten Hälfte für den am Rücken verletzten Jan Simunek ins Spiel kam, überzeugte. Am Sonntag gab der FCK die Verpflichtung von Marc Terrejon bekannt, der spanische Innenverteidiger wurde für drei Jahre von Racing Santander verpflichtet.

Mit diesem Kader ist der FCK längst zum "Top-Aspiranten für den Aufstieg" geworden, wie 1860-Trainer Reiner Maurer feststellte. Vor allem die Offensive mit dem Stoßstürmer Mohamadou Idrissou und den drei offensiven Mittelfeldspielern Albert Bunjaku, Alexander Baumjohann und Kostas Fortounis ist überdurchschnittlich gut besetzt. Der erst letzte Woche von FC Schalke geholte Baumjohann deutete bei seinem Debüt seine Klasse an. Aber ihm fehlten noch Kraft und Spritzigkeit. "Er hatte viele gute Momente. Er wird ein Spieler, der uns besser macht", lobte FCK-Trainer Foda den Neuzugang.

"In einem Spiel kann man jeden schlagen"



"Es hat Spaß gemacht, man kriegt Gänsehaut in diesem Stadion", erzählte Baumjohann. Der 25-Jährige vergab in der 41. Minute die bis dahin beste Chance des Spiels. Frei vor dem starken "Löwen"-Torwart Gabor Kiraly entschied sich Baumjohann für das Abspiel auf auf Idrissou anstatt selbst zu schießen. Moritz Volz find den Pass ab und konnte klären.

Der FCK dominierte in der zweiten Halbzeit, besonders Fortounis spielte stark auf. Die Pfälzer schafften es aber trotz bester Chancen nicht, den erlösenden Siegtreffer zu erzielen. Und so bleibt der FCK weiter ohne Heimsieg in einem Pflichtspiel des Kalenderjahres 2012.

Rechtsverteidiger Florian Dick machte nach dem Spiel deutlich, was die meisten Beobachter im Stadion dachten: "Man konnte erahnen, was für ein Potenzial wir in der Offensive haben." Das soll bald möglichst auch der FC Bayern in der zweiten DFB-Pokalrunde zu spüren bekommen, FCK-Trainer Foda meinte: "Wir hätten die Bayern lieber zuhause gehabt. Aber in einem Spiel kann man jeden Gegner der Welt schlagen."

Tobias Schächter