Kölns Nummer 2, Thomas Kessler, durfte im Pokalspiel beim VfB Stuttgart ran
Kölns Nummer 2, Thomas Kessler, durfte im Pokalspiel beim VfB Stuttgart ran

"Ein Schritt in die richtige Richtung"

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Stuttgart - Eine kleine Überraschung war es schon, dass Thomas Kessler im DFB-Pokal-Achtelfinale beim VfB Stuttgart im Tor des 1. FC Köln stand. Es war aber auch der Lohn für starke Trainingsleistungen. Nach dem unglücklichen Ausscheiden hat sich Kessler den Fragen von bundesliga.de gestellt und eine Bilanz des bisherigen Kölner Saisonverlaufs gezogen.

bundesliga.de: Herr Kessler, die Kölner haben in Stuttgart eine sehr engagierte Leistung gezeigt und waren in der zweiten Halbzeit sogar dem Ausgleich nahe. Ärgern Sie sich über das Ausscheiden?

Thomas Kessler: Ja, natürlich. Wir hatten viele Möglichkeiten und hätten den zweiten Treffer machen können. Dann hätten wir noch eine halbe Stunde in der Verlängerung spielen können.

bundesliga.de: In der ersten Hälfte sind Sie etwas unglücklich in Rückstand geraten...

Kessler: Klar, der erste Treffer war sicher vermeidbar. Da haben wir Christian Gentner nach einem Eckball alleine gelassen, das sollte uns auf diesem Niveau natürlich nicht passieren. Der Handelfmeter danach war ebenfalls Pech. Bis zu den Toren waren die Stuttgarter ja gar nicht richtig im Spiel.

bundesliga.de: Sie sind mit einem 0:2 in die Kabine, dort scheint sich die Mannschaft aber noch einmal richtig gepusht zu haben.

Kessler: Wir haben uns gesagt, dass noch alles drin ist. In der ersten Hälfte war kaum ein Klassenunterscheid erkennbar, von daher haben wir weiter an uns geglaubt und wären am Ende ja auch beinahe belohnt worden. So konnten wir doch noch einen kleinen Pokalfight liefern.

bundesliga.de: 2.500 Fans haben die Kölner nach Stuttgart begleitet. Der Rückhalt scheint also noch zu stimmen...

Kessler: Das war einfach ein klasse Zeichen unserer Fans. Gerade am Ende einer Hinrunde, in der zu Beginn manches nicht nach Plan lief, war es schön zu spüren, dass wir auf unsere Fans bauen können. Jeder Fan zählt, jede Stimme treibt uns nach vorne. Leider konnten wir unserem Anhang kein Weihnachtsgeschenk mit nach Hause geben.

bundesliga.de: Zur Halbzeit musste man befürchten, dass die Kölner ein wenig einbrechen könnten. Das ist nicht passiert. Eine neue Qualität Ihrer Mannschaft, die Hoffnung auf die Zukunft macht?

Kessler: Ich denke, das ist Teil der Entwicklung, die wir in den letzten Monaten durchgemacht haben. Wir sind schlecht in die Saison gekommen, haben uns aber stetig verbessert. Wir waren heute ebenbürtig, das zeigt, dass wir eine sehr homogene Truppe sind, die sich nicht abschlachten lässt. Das Spiel in Stuttgart war auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.

bundesliga.de: Ein kurzer Ausblick zum Schluss: Was ist der Rückrunde für den 1. FC Köln noch möglich?

Kessler: Wichtig ist jetzt, dass wir den Kopf frei bekommen und auch einmal an etwas anderes als an Fußball denken. Einfach mal den Fernseher aus lassen, Zeit für die Familie haben - und danach im neuen Jahr wieder angreifen. Wir haben eine junge Mannschaft, die sich Schritt für Schritt weiterentwickelt. Irgendwann werden uns Rückschläge auch nicht mehr umwerfen.

Das Gespräch führte Jens Fischer