Der Torschütze geht in der Jubeltraube unter: Benjamin Lauth (3.v.l.) erzielt sein zweites Saisontor
Der Torschütze geht in der Jubeltraube unter: Benjamin Lauth (3.v.l.) erzielt sein zweites Saisontor

Effiziente "Löwen" düpieren die Fortuna

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Düsseldorf - Der TSV München 1860 befindet sich weiter im Höhenflug. Die "Löwen" gewannen das und feierten damit den dritten Pflichtspielsieg in Folge. Dagegen ist Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf nach einem guten Start in die 2. Bundesliga wieder auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet.

"In Düsseldorf holen nicht viele Mannschaften drei Punkte"

Es gibt diese Spiele, nach denen sich Sieger und Besiegte fragen, wie dieses Ergebnis denn nur habe zu Stande kommen können. Während die Gäste aus München bestens gelaunt in ihrem Bus Platz genommen haben werden und ihr Glück kaum haben fassen können, standen die Düsseldorfer nach dem Abpfiff mit offenem Mund da, darüber rätselnd, wie ihnen das nur passieren konnte.



Die Fortuna hatte über weite Strecken eine richtig gute Partie abgeliefert, die Gäste von der Isar in deren Hälfte zurückgedrängt und ein Spiel auf ein Tor aufgezogen. Alles war gut, nur der Ertrag stimmte nicht. Oder besser die Effizienz. Denn Ballbesitz, Torchancenplus und 11:0-Ecken zählen nicht viel, wenn daraus nur ein Tor resultiert, während die Sechziger aus ihren beiden Tormöglichkeiten zwei Treffer machen.

Bemerkenswert war dann allerdings die exklusive Ansicht von "Löwen"-Keeper Gabor Kiraly, der beinahe frivol von einem "verdienten Sieg" sprach und davon, dass seine Mannschaft "auf Sieg gespielt" habe. Immerhin hatte auch er bemerkt, dass "wir teilweise schlecht gespielt und viele Fehler gemacht haben".

"Wir müssen jetzt mit dem Sieg richtig umgehen. In Düsseldorf holen nicht so viele Mannschaften drei Punkte", sagte der Torhüter. "Wir dürfen nicht damit zufrieden sein und müssen weiter hart arbeiten." Vor dem Heimspiel gegen den FC Ingolstadt am kommenden Sonntag haben die Münchner immerhin den Aufstiegsfavoriten vom Rhein überholt und sechs Punkte aus drei Spielen auf dem Konto.

"Löwen" wollen Schwung mitnehmen



"Wir hatten ein schweres Auftaktprogramm und können super zufrieden sein", freute sich Abwehrspieler Christopher Schindler. "Wir müssen jetzt den Schwung in die nächsten Spiele mitnehmen." Das fordert auch Benjamin Lauth, der das 1:0 erzielt hatte. "Wir müssen jetzt nachlegen", meinte der Torschütze zum 1:0. "Der Sieg tut gut. Wir haben schon lange nicht mehr auswärts bei einem direkten Konkurrenten gewonnen. Wir waren sehr effektiv. Das ist auch Qualität."

Diese Qualität fehlt der Fortuna derzeit vollkommen. In vier Pflichtspielen gelangen den Flingerern nur drei Tore, zwei davon per Elfmeter. Nach dem Pokal-Aus beim Viertligisten in Wiedenbrück bekam Düsseldorf nun den zweiten Dämpfer innerhalb von sechs Tagen verpasst.

Nach Pfiffen: Levels bekommt Zuspruch



Zudem sorgten Pfiffe von Teilen des Publikums gegen Fortunas unglücklich agierenden Verteidiger Tobias Levels für völliges Unverständnis, aber auch für eine schöne Reaktion. Denn von der Fankurve, in der die hartgesottenen Anhänger stehen, bekam Levels nach dem Abpfiff viel Zuspruch. "Die Pfiffe haben sehr weh getan", sagte Tobias Levels nach dem Spiel. "Aber die Reaktion der wirklichen Fans bleibt bei mir hängen. Ich werde daran wachsen."

Der Fortuna steht nun im Montagsspiel des 4. Spieltags die schwere Auswärtspartie bei Union Berlin bevor. Dort sollten die Rheinländer möglichst etwas Zählbares mitnehmen, sonst könnte in Düsseldorf schnell das Gerede vom "Fehlstart" die Runde machen. Und das soll unbedingt vermieden werden.

Aus Düsseldorf berichtet Tobias Gonscherowski