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Im Aufwind: Dynamo Dresden holte aus den vergangenen drei Partien sieben Punkte
Im Aufwind: Dynamo Dresden holte aus den vergangenen drei Partien sieben Punkte

Dynamo lebt!

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Dresden - Seit drei Spielen ungeschlagen, den Spitzenreiter besiegt, zuletzt sieben Punkte aus drei Spielen: Dynamo Dresden zeigt unter seinem neuen Coach Peter Pacult im Abstiegskampf einen klaren Aufwärtstrend.

Fiel hat sich "selbst belohnt"

Dabei hatte die Partie gegen Tabellenführer Hertha BSC alles andere als optimal begonnen: Die Berliner mussten kurz vor Anpfiff den verletzten Marcel Ndjeng und den angeschlagenen Ronny aus der Startelf nehmen und durch Pierre-Michel Lasogga und Sandro Wagner ersetzen. "Die beiden Pfosten da vorn", so SDG-Trainer Pacult über die beiden 1,90-Meter-Stürmer, hätten eine andere Zuteilung bei Standardsituationen erfordert, "doch dafür blieb keine Zeit mehr". Als dann auch noch Innenverteidiger Vujadin Savic bereits in der 10. Minute verletzt raus musste, schien das erste Gegentor gegen bis dahin dominierende Berliner nur noch eine Frage der Zeit.



Doch Ex-Kapitän Cristian Fiel, der für Savic auf den Platz kam, brachte Struktur ins Spiel der SGD. Nicht nur, dass der 32-Jährige im defensiven Mittelfeld klug die Abwehrarbeit der Sachsen organisierte. Er leitete mit einem scharf vors Tor getretenen Freistoß in der 38. Minute den 1:0-Siegtreffer (ein Eigentor durch Lasogga) für die Hausherren ein. "So etwas passiert im Fußball", erklärte der Routinier nach der Partie, "dafür trainiere ich jeden Tag und versuche mich so vorzubereiten, dass ich meine Chance nutze, wenn sie kommt". Schon unter Ralf Loose wanderte der Deutsch-Spanier zwischen Tribüne, Bank und Platz. Dessen Nachfolger Pacult lobte Fiel: "Er hat sich mit seiner Leistung heute selbst belohnt."

Aber auch Pacult hat sich inzwischen ein dickes Lob verdient. Wirkte die SGD vor der Winterpause oft mutlos, hat der Österreicher, der das Team nach der Entlassung von Ralf Loose zum 1. Januar übernahm, dem Traditionsclub neues Leben eingehaucht. Der frühere österreichische Nationalspieler, der bereits 2005/06 Trainer an der Elbe war, hat seiner Mannschaft neues Selbstvertrauen eingeimpft.

Jungwirth steigert sich



Auch gegen Topteams wie die Hertha spielt Dresden mutig nach vorne. "So muss es sein, jeder hat sich reingehauen", freute sich Florian Jungwirth. Der 24-Jährige, eigentlich Innenverteidiger, vertritt seit dreieinhalb Spielen den verletzten Rechtsverteidiger Cheikh Gueye und steigert sich von Spiel zu Spiel. Gegen Hertha meldete er Niko Schulz praktisch komplett ab.

Die Rettung auf einen Nichtabstiegsplatz ist also wieder vollkommen realistisch geworden. "Dennoch wäre es ein Fehler zu sagen, wir haben einen Riesenschritt gemacht, denn das haben wir nicht", warnte Cristian Fiel vor zu viel Euphorie. "Am Sonntag kommt etwas ganz anderes auf uns zu und das muss jedem bewusst sein", erklärte Dynamos Sechser. Dann gastiert die SGD nämlich zum Sachsenderby beim FC Erzgebirge Aue - ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel. Rangieren die "Schachter" doch mit 24 Zählern punktgleich mit Dynamo nur einen Platz vor Dresden, wegen der minimal besseren Tordifferenz. "In der Tabelle hat sich nicht so viel geändert, dass wir sagen müssen: Super, das war jetzt ein Riesenschritt", zeigte sich Fiel nach dem realistisch.

Ohne Savic und Gueye nach Aue



Zumal Pacult mit Savic seinen angestammten Innenverteidiger längerfristig ersetzen muss: Bei dem Serben wurde am Samstagabend ein Außenbandriss im rechten Sprunggelenk diagnostiziert, er dürfte mehrere Wochen fehlen. Nachdem auch Gueye in Aue noch nicht wieder fit sein wird, fehlt Pacult damit die Hälfte seiner angestammten Viererkette. Doch eigentlich spricht nichts dagegen, es im Erzgebirge mit dem gleichen Personal wie zuhause gegen die Berliner zu versuchen: Da war Anthony Losilla aus dem defensiven Mittelfeld in die Innenverteidigung gerückt und hatte dort neben Romain Bregerie eine gute Leistung gezeigt. Mit den beiden Franzosen, flankiert von Jungwirth rechts und Sebastian Schuppan links, dürfte Dynamo auch in Aue gut aufgestellt sein.

Außerdem spricht der Trend klar für die Landeshauptstädter: Während Dresden nur eins der letzten sechs Spiele verlor und zuletzt sieben Punkte aus drei Spielen holte, ist der FC Erzgebirge 2013 noch sieglos. Aus den letzten fünf Partien holte das Team von Trainer Karsten Baumann nur einen mickrigen Punkt. Beim 0:3 bei Union Berlin präsentierten sich die Auer desolat. Für einige Beobachter überraschend kam da die Entscheidung von Präsident Lothar Lässig, der nach der Rückkehr aus seinem Urlaub Baumann das Vertrauen aussprach und stattdessen den Vertrag mit Sportdirektor Steffen Heidrich "im beiderseitigen Einvernehmen" auflöste.

Aus Dresden berichtet Andre Anchuelo