Gelingt den Dresdnern gegen die favorisierte Eintracht eine Überraschung?
Gelingt den Dresdnern gegen die favorisierte Eintracht eine Überraschung?

Dynamo heiß auf die Eintracht

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Dresden - Ein Freitag im Februar 2005. Flutlichtatmosphäre, 15.600 Zuschauer hatten bei winterlichen Temperaturen den Weg ins alte Rudolf-Harbig-Stadion gefunden und die SG Dynamo Dresden stand vor dem 21. Spieltag am Tabellenende.

Zu Gast war der große Aufstiegsfavorit Eintracht Frankfurt. Die Rollenverteilung schien klar und trotzdem gelang der Mannschaft um Volker Oppitz (heute Dresdens Hauptgeschäftsführer) und Rene Beuchel (heute Dresdens Teammanager) im Abstiegskampf ein wichtiger 2:1-Heimsieg. Dynamo startete mit diesem Erfolg vom letzten Platz aus eine Aufholjagd und hielt am Saisonende souverän die Klasse.

"Wir können auch gegen Eintracht Frankfurt bestehen"

Die Vorzeichen sind für das erneute Aufeinandertreffen am Montagabend (ab 20 Uhr im Live-Ticker) nach mehr als sechs Jahren nicht viel anders. Wieder ist es ein Flutlichtspiel, die Kulisse wird diesmal allerdings fast doppelt so groß sein. Dynamo hat den Klassenerhalt als Saisonziel ausgegeben, die Eintracht möchte nach dem Abstieg im Sommer direkt wieder in die Bundesliga hoch und geht als klarer Favorit ins Rennen um die drei Punkte.

Das sieht auch Trainer Ralf Loose so, der seiner Mannschaft aber Chancen einräumt und weiß, wie der Gegner zu besiegen ist: "Keiner sollte bei der Kulisse ein Problem haben, sich zu motivieren, auch wenn man damit allein keine Spiele gewinnen kann. Wenn jeder Spieler seine zugeteilten Aufgaben erfüllt und die taktischen Vorgaben eingehalten werden, können wir auch gegen Eintracht Frankfurt bestehen."

Heller besonders heiß

Der Coach fordert vor allem disziplinierte und konzentrierte Arbeit auf dem Platz und hofft darauf, dass jeder seine Emotionen im Griff behält. Denn das Stadion wird mit über 29.000 Zuschauern ausverkauft sein, seit Wochen freuen sich beide Fanszenen auf die Partie, schon im Vorfeld ist die Anspannung bei allen sehr groß. Auch Marcel Heller, der im Juni vom Main an die Elbe wechselte, kann die Partie gegen die Eintracht, bei der er mehr als vier Jahre lang unter Vertrag stand, kaum erwarten.

"Jedes Spiel ist interessant und wichtig für uns. Ich bin natürlich besonders heiß darauf, gegen meinen Ex-Verein zu spielen und brenne auf einen Einsatz. Ich möchte meinem alten Club zeigen, was ich kann, und beweisen, dass es unnötig war, mich wegzuschicken", zeigt sich der Mittelfeldspieler voller Vorfreude auf das Duell der beiden Traditionsvereine.

Dynamo geht mit dem gleichen Personal der letzten Spiele in die Partie. Cristian Fiel kehrt nach einer weiteren Woche im Mannschaftstraining in den Kader zurück, dagegen fällt Sascha Pfeffer nach einer Verletzung, die er im Spiel der zweiten Mannschaft erlitt, für den Heimauftritt gegen Frankfurt aus.

Veh sucht Heil in der Offensive

Gäste-Trainer Armin Veh rechnet mit einer eher offensiv eingestellten Dresdner Mannschaft. "Sie sind zuhause recht erfolgreich und haben eine gute Offensive. Ich rechne daher eher mit zwei Spitzen", sagte der Frankfurter Übungsleiter auf der Pressekonferenz zum Spiel.

Veh selbst liebäugelt mit einem Systemwechsel und wird wohl zwei Spitzen auflaufen lassen. Neuzugang Mohamadou Idrissou wird aller Voraussicht nach in der Startformation stehen. "Ich habe vor ihn spielen zu lassen und eventuell auf ein 4-4-2 System mit zwei echten Stürmern umzustellen", gewährt Veh einen Einblick in seine Gedanken um das Spiel. Wer neben Idrissou stürmen wird, ließ der 50-Jährige noch offen: "Entweder Theofanis Gekas oder Jimmy Hoffer."

Kapitän Pirmin Schwegler wird dagegen trotz seiner Rückenprobleme wohl von Beginn an spielen. "Er ist noch nicht bei 100 Prozent, aber für einen Einsatz am Montag sollte es reichen", äußerte sich Veh optimistisch.