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Bei seinem ersten Spiel als Trainer in der 2. Bundesliga holte Norbert Düwel mit Union Berlin einen Punkt in Karlsruhe (© imago)
Bei seinem ersten Spiel als Trainer in der 2. Bundesliga holte Norbert Düwel mit Union Berlin einen Punkt in Karlsruhe (© imago)

Düwel zufrieden mit Chefcoach-Premiere

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Karlsruhe - Norbert Düwel war dann ganz abgeklärt. Vorfreude sei da gewesen vor dem Anpfiff, aber keine Nervosität, erklärte der Trainer vom 1. FC Union Berlin nach seiner Premiere als Cheftrainer in der 2. Bundesliga. Das Ergebnis ließ Düwel auch entspannt auf seine ersten 90 Pflichtspielminuten bei den "Eisernen“ zurückblicken.

Viele Veränderungen

Das 0:0 beim Karlsruher SC bedeutete nicht nur einen wichtigen Auswärtspunkt zum Saisonstart. Düwel konnte ja auch für sich reklamieren, erstmals nach sechs Pleiten in Serie wieder ohne Niederlage mit Union die Heimreise aus Baden angetreten zu haben. Die rund 800 aus der Hauptstadt mitgereisten Fans jedenfalls feierten den Punktgewinn.

Nach dem Ende der sieben Jahre langen Ära mit Trainer Uwe Neuhaus erhoffen sich die Verantwortlichen von Union mit dem neuen Vorturner Norbert Düwel einen "emotionalen Neustart“. Unter dieser Überschrift stellte Union-Präsident Dirk Zingler jedenfalls die neue Saison. Wie mitreißend diese Mannschaft, in der zwei von vier Zugängen (Christopher Trimmel auf der rechten Seite und Toni Leistner in der Innenverteidigung) in der Startelf begannen, wird eine spannende Frage werden.

Klug genug waren sie ja bei Union lieber kein Saisonziel auszurufen, nachdem die Mannschaft mit der Aufstiegsambition in der vergangenen Rückrunde überfordert war. Düwel, im bayerischen Altötting geboren, einst Scout für Alex Ferguson bei Manchester United und zuletzt Co-Trainer von Mirko Slomka bei Hannover 96, veränderte ja einiges an der Alten Försterei in Köpenick.

Im neuen 3-5-2-System wirkte die Defensive gegen den KSC mitunter ganz ordentlich organisiert, aber im Spiel nach vorne fehlte noch die Verbindung zwischen den Mannschafsteilen. Dennoch freute sich Düwel über eine „läuferisch unglaublich gute Leistung“ seiner Elf: "Wir standen im Zentrum sehr stabil und gut organisiert.“ Sein Plan, so stellte der Trainer zufrieden fest, sei sehr gut umgesetzt worden. Allerdings hatten die Berliner auch ein bisschen Glück, die überlegenen Karlsruher nutzten einige große Chancen nicht zum Siegtreffer.

Mattuschka nur auf der Bank

Düwel, 46, hat aber ja nicht nur ein neues Spielsystem bei Union eingeführt,  sondern auch Publikumsliebling Torsten Mattuschka nicht nur die Kapitänsbinde genommen und diese an Mittelfeldspieler Damir Kreilach weitergereicht. Mattuschka fand sich in Karlsruhe auch auf der Auswechselbank wieder. Auch wie diese "Umverteilung der Verantwortung“ (Düwel) sich auf die Mannschaft im Verlauf der Saison auswirkt, ist eine spannende Frage. Mattuschka wurde in der 67. Minute für Benjamin Köhler eingewechselt. Und Mattuschka schoss in der 88. Minute immerhin noch einmal auf das Karlsruher Tor.

Zuvor hatten die Berliner nur eine große Tormöglichkeit, KSC-Torwart Dirk Orlishausen aber wehrte den Ball nach einem Schuss von Steven Skrzybski aus zehn Metern ab (58.). Skrzbynski war Sturmpartner von Sören Brandy, der nach einer Sprunggelenksverletzung erst vergangene Woche wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen war und gleich in der Startelf stand. Brandy war bemüht, aber nicht nur bei ihm ist eine Steigerung noch möglich. "Leistungsmäßig kann es immer besser werden“, gab auch Toni Leistner, Zugang von Dynamo Dresden, zu Protokoll: "Wir wollen uns von Spieltag zu Spieltag steigern.“

Insofern gibt die Leistung in Karlsruhe Hoffnung für die Runde. Schon am kommenden Freitag zuhause gegen Fortuna Düsseldorf will Union den ersten Sieg feiern. Und Christopher Trimmel, Zugang von Rapid Wien und gleich zum Vize-Kapitän aufgestiegen, verspricht: "Die Tore werden noch kommen, dann gewinnen wir auch die Spiele." Trainer Norbert Düwel weiß jedenfalls, woran er in den nächsten Tage bis zum Heimdebüt gegen Düsseldorf arbeiten muss.

Aus Karlsruhe berichtet Tobias Schächter