Bernd Nehrig bestritt in der vergangenen Saison 32 Partien für die Fürther und erzielte dabei vier Tore
Bernd Nehrig bestritt in der vergangenen Saison 32 Partien für die Fürther und erzielte dabei vier Tore

"Dürfen uns nicht mehr sicher fühlen"

xwhatsappmailcopy-link

Fürth - Begonnen hat alles traumhaft, dann folgte die Ernüchterung. Beim 2:3 der SpVgg Greuther gegen Eintracht Frankfurt verspielten die Fürther einen 2:0-Vorsprung.

Mittelfeldspieler Bernd Nehrig erläutert Im Interview, warum er trotz der bitteren Auftaktpleite an eine starke Saison glaubt.

Frage: Herr Nehrig, wie tief sitzt die Enttäuschung nach dieser unglücklichen Heimniederlage?

Bernd Nehrig: Sehr tief, wie könnte es anders sein. Wir haben einen extremen Laufaufwand betreiben, aber wenn wir unser Spiel durchdrücken, hat jeder gegen uns Probleme.

Frage: Das war auch heute der Fall, in der ersten Hälfte war Fürth klar feldüberlegen. Die 2:0-Führung kam nicht von ungefähr.

Nehrig: Leider haben wir im zweiten Durchgang ein klein wenig nachgelassen. Wenn wir es nicht schaffen, dem Gegner unser Spiel aufzuzwingen, hat natürlich eine Mannschaft wie Frankfurt die Qualität, um uns Probleme zu bereiten. Und das war letztendlich der Fall.

Frage: Also ein verdientes Resultat?

Nehrig: Sie haben die Tore trotzdem nicht aus dem Spiel heraus gemacht. Das erste war ein blöder Aufsetzer, das zweite war eine Flanke, bei der Alexander Meier nach hinten läuft und den Ball über den Scheitel rutschen lässt.

Frage: Blöd gelaufen.

Nehrig: Ja, zumal die Frankfurter eben eigentlich nur durch Standards gefährlich waren. Aber wir müssen uns an die eigene Nase fassen. Wir haben einzelne taktische Schritte in der zweiten Halbzeit zu spät gemacht. Das ist dann einfach tödlich.

Frage: Was genau ärgert Sie?

Nehrig: Wir hätten nach den zwei Toren das dritte machen müssen, dann hätten wir auch das Spiel gewonnen. Die Chancen dazu hatten wir. Das müssen wir künftig besser machen. Wir müssen die Gegner so unter Druck setzen, dass sie einfach nicht mehr aufkommen.

Frage: Aber wie wäre beispielsweise das Kopfballtor von Meier zu verhindern gewesen?

Nehrig: Da müssen wir besser von hinten arbeiten, nach vorne pressen, damit er gar nicht erst zum Kopfball kommt.

Frage: Und als dann der Schiedsrichter schon kurz davor war abzupfeifen...

Nehrig: ...kam dann das Sahnehäubchen aus deren Sicht - dieses abgefälschte Ding, das natürlich prompt in den Winkel geht.

Frage: Ihre Frankfurter Kollegen sehen Fürth als Mitfavorit um den Aufstieg. Zu Recht?

Nehrig: Die Frankfurter haben einen Riesenetat, der größte Teil der Spieler kommt aus der Bundesliga. Aber das nützt in der 2. Bundesliga einfach nichts, die haben sich ja durchaus schwergetan. Auch wir haben riesige Qualität in unseren Reihen, das hat man in der ersten Halbzeit gesehen. Nur müssen wir die auch konsequent über 90 Minuten ausspielen, dann passiert uns auch nichts. Wir dürfen uns einfach nicht sicher fühlen, wenn wir 2:0 führen.

Frage: Ihr Manager Rachid Azzouzi hat das Team gerade kurz nach Abpfiff in die Kabine gerufen. Können Sie erzählen, worum es ging?

Nehrig: Das war heute der erste Spieltag, es ist eigentlich klar, dass nicht alles top ist und dass noch Fehler passieren. Darüber haben wir gesprochen. Und darüber, dass es trotz der Niederlage keinen Grund gibt, die Köpfe hängen zu lassen.

Frage: Ihr Fazit?

Nehrig: Wir haben in der ersten Halbzeit viel Gutes gesehen und in der zweiten ein bisschen Schlechtes.

Aufgezeichnet von Christoph Ruf