Frohen Mutes: Wolfgang Wolf will der Hansa neues Leben einhauchen. Erster Prüfstein ist Paderborn
Frohen Mutes: Wolfgang Wolf will der Hansa neues Leben einhauchen. Erster Prüfstein ist Paderborn

Die Wende mit Wolf?

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München - Hansa Rostock hat die Reißleine gezogen - und will mit seinem neuen Coach Wolfgang Wolf jetzt durchstarten. Der neue Steuermann der "Kogge" tritt mit seiner seit sechs Spielen sieglosen Elf allerdings gleich bei den formstarken Paderbornern an, die nach wie vor die Spitze im Blick haben.

In den beiden anderen Spielen am Freitag kommt es in München zum Duell der "Löwen" zwischen 1860 und Braunschweig, während in Duisburg der MSV und der KSC die Klingen kreuzen (alle Spiele ab 17:15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

SC Paderborn - Hansa Rostock

Paderborn war die Überraschungsmannschaft der Hinrunde. Satte 33 Punkte und damit Platz 5 haben die Ostwestfalen erreicht - die beste Hinrunde der Vereinsgeschichte. Daran will Chef-Trainer Roger Schmidt mit seiner Mannschaft anknüpfen: "Wir gehen selbstbewusst in das letzte Heimspiel des Jahres 2011 und wollen den Zuschauern wieder Top-Fußball zeigen. Physisch ist mein Team in hervorragender Verfassung". Nicht beeindrucken lassen wollen sich die Paderborner vom Trainerwechsel beim FC Hansa.

"Dadurch wissen wir nicht genau, was auf uns zukommt. Diese Situation gibt noch mehr Gelegenheit, dass wir uns voll auf unser Spiel konzentrieren", erläutert Schmidt. Die bisherige Bilanz gegen Clubs mit neuen Trainern spricht eindeutig für Paderborn: Beim VfL Bochum (4:0-Sieg im ersten Spiel von Andreas Bergmann) und gegen den Karlsruher SC (2:1-Erfolg bei der Premiere von Jörn Andersen) landeten die SCP-Kicker jeweils einen "Dreier". Die zuletzt leicht angeschlagenen Jens Wemmer und Alban Meha sind wieder voll im Trainingsbetrieb und stehen zur Verfügung. Auch Enis Alushi wird wohl mitwirken können, auch wenn er das Training am Donnerstag aufgrund leichter muskulärer Probleme abbrechen musste. Fraglich ist dagegen die Daniel Brückner, der sich aufgrund einer Grippe in ärztlicher Behandlung befindet.

Paderborn stellt mit nur 13 Gegentore die beste Abwehr der 2. Bundesliga - für die Angreifer von Rostocks Neu-Coach Wolf wird es also eine harte Nuss, zumal der FCH mit erst elf Treffern am wenigsten Tore aller Profimannschaften erzielt hat. Wolf baut aber auf einen alten Bekannten: Marek Mintal. "Ich habe Marek damals nach Nürnberg geholt, wo er gleich zwei Mal Torschützenkönig wurde. Leider konnte er bislang in Rostock noch nicht zeigen, was er kann. Doch ich weiß genau, wie er funktioniert und hoffe, dass er wieder der Alte wird", sagt Wolf. Dass die Paderborner ganz klar in der Favoritenrolle sind, daran besteht auch für Wolf kein Zweifel. Dennoch erklärt er:"Wir fahren ohne Angst dorthin und sind sicherlich nicht chancenlos. Vielleicht ist ja eine Überraschung drin!" Der vorübergehend suspendierte Kevin Pannewitz soll unter Wolf eine neue Chance bekommen, trainiert aber vorerst noch mit der zweiten Mannschaft.



1860 München - Eintracht Braunschweig

In München steigt das Duell der "Löwen" zwischen den ambitionierten TSV 1860 und dem besten Aufsteiger aus Braunschweig. Zudem haben die Sechziger mit den Niedersachsen noch eine Rechnung offen. Am 1. Spieltag unterlagen sie dem Deutschen Meister von 1967 mit 1:3.

Spätestens seit dem verlorenen Spiel zum Saisonauftakt weiß 1860-Trainer Reiner Maurer um die Qualität der Braunschweiger. "Grundsätzlich erwartet uns eine sehr starke Auswärtsmannschaft, die sich nur zweimal in der Fremde geschlagen geben musste. ""Sie haben in Fürth gewonnen oder zuletzt in Ingolstadt." Gegen die Eintracht hat Mauer klare Ziele vor Augen: "Wir wollen unsere gute Heimbilanz weiter ausbauen und uns mit einem Sieg von den Fans aus diesem Jahr verabschieden", erklärt er. Personell wird es diesmal im Vergleich zum Aachen-Spiel keine großen Veränderungen geben. Lediglich Stefan Aigner kehrt wohl in die Startelf zurück, Sandro Kaiser wird auf der Bank Platz nehmen. Wer für Aigner weichen muss, ließ Maurer noch offen.

Braunschweig fährt mit dem Selbstbewusstsein aus zuletzt zwei Siegen nach München: "Ich will gar nicht immer nach unten gucken", sagte Eintracht-Kapitän Dennis Kruppke, mit neun Toren treffsicherster Eintracht-Profi. "28 Punkte sind mal eine deutliche Ansage. Wenn wir das noch verspielen, haben wir es auch nicht verdient." Neben den Rekonvaleszenten Matthias Henn, Steffen Bohl (beide Kreuzbandriss) und Marcel Correia (Innenbandriss) fehlt nach wie vor Markus Unger aufgrund eines Muskelfaserrisses. Zudem meldeten sich Torhüter Marjan Petkovic und Emre Turan mit einem grippalen Infekt am Mittwoch vom Training ab. "Ich hoffe, dass wir die beiden mit nach München nehmen können", sagte Trainer Torsten Lieberknecht.



MSV Duisburg - Karlsruher SC

In Duisburg treffen zwei Teams aus dem Tabellenkeller aufeinander. Pokalfinalist Duisburg liegt nur vier Punkte vor dem Relegationsplatz, den im Moment der KSC inne hat. Dabei verlor Duisburg drei der letzten vier Zweitligaspiele gegen den KSC (dazu ein Sieg). Auch das Hinspiel ging mit 2:3 in die Hose.

Also: "Es alles andere als einfach, wir müssen gewarnt sein durch das Hinspiel", weiß auch Andre Hoffmann, der im Hinspiel sein Debüt für den MSV gab. "Der KSC hat mit Lavric, Iashvili oder Buckley viele erfahrene Spieler in seinen Reihen, die wir in den Griff bekommen müssen. Wir werden uns intensiv vorbereiten und von der ersten Minute an aggressiv spielen." Das fordert auch MSV-Coach Oliver Reck von seinen Recken. "Die Niederlage vom vergangenen Montag ist abgehakt, der Blick geht nach vorne. Wir haben ganz klar drei Punkte für das Spiel am Freitag im Fokus. Wir werden so mutig auftreten wie in den vergangenen Wochen", verdeutlicht Reck. Ein Big-Point-Spiel, wie auch Reck weiß: "In der Liga geht es sehr eng zu. Mit einer Serie kann man da unten raus kommen. Auf der anderen Seite kann es auch in die andere Richtung sehr schnell gehen." Sorgen gibt es um Branimir Bajic. Der Abwehrspieler musste das Training am Mittwoch mit Rückenproblemen abbrechen, sein Einsatz ist gefährdet.

Drei Spiele, drei Niederlagen. KSC-Coach Jörn Andersen will endlich punkten. "Natürlich wollen wir hinfahren, um dort etwas mitzunehmen", sagte der 48-Jährige. Entscheidend dafür sei, die individuellen Fehler in der Defensive abzustellen. Zuletzt brachten diese die Karlsruher in Frankfurt auf die Verliererstraße - man wolle vor allem nicht wieder einem Rückstand hinterherlaufen. "Kompakt stehen, viel laufen und viel versuchen", lautet die Marschroute des Trainers. Wer das Tor der Badener hütet, soll erst kurzfristig entschieden werden. Dirk Orlishausen trainierte am Dienstag erstmals wieder mit der Mannschaft. Reicht es bei ihm nicht, erscheint auch ein Einsatz von Amateurkeeper Mathias Moritz möglich. Hoffnung auf einen Platz im Kader dürfen sich unterdessen Patrick Milchraum und Christian Timm machen.