Jan-Ingwer Callsen Bracker (l.) siegte mit Augsburg souverän in Osnabrück
Jan-Ingwer Callsen Bracker (l.) siegte mit Augsburg souverän in Osnabrück

Die Konkurrenz wittert Morgenluft

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München - Der Spitzenreiter schwächelt, die Verfolger wittern ihre Chance: Nach der schmerzlichen Derbypleite gegen den 1. FC Union Berlin spürt Tabellenführer Hertha BSC in der 2. Bundesliga wieder den Atem der Konkurrenz im Nacken.

Der FC Augsburg und der VfL Bochum verringerten den Rückstand auf jeweils zwei Punkte. Auch der MSV Duisburg liegt als Vierter des Klassements wieder in Schlagweite.

Babbel schimpft nach Derby-Niederlage

"Wir haben uns das selbst eingebrockt", schimpfte Hertha-Trainer Markus Babbel nach der 1:2 (1:1)-Niederlage gegen Union: "Ich möchte mich bei unseren Fans entschuldigen, die genauso wie wir mit großen Hoffnungen auf die drei Punkte ins Spiel gegangen sind. Jetzt müssen wir die Schmach eine Woche lang ertragen und bis Sonntag warten, bevor wir die Scharte wieder auswetzen können." Abwehrspieler Christian Lell ergänzte: "Ich hoffe, dass wir das im Mai mit dem Aufstieg wieder gutmachen."

Die Verfolger dürften etwas dagegen haben und ließen Taten sprechen. Der FC Augsburg gewann bereits am Freitagabend 2:0 (1:0) beim VfL Osnabrück. "Das war die richtige Antwort auf die Niederlage gegen Bochum", sagte Torjäger Michael Thurk. Trainer Jos Luhukay genoss den Erfolg nach zuvor zwei Spielen in Folge ohne "Dreier": "Der Sieg war nie gefährdet. Leider haben wir das dritte Tor und eine frühere Entscheidung verpasst."

Bochum stellt neuen Rekord auf

Bochum blieb derweil durch ein 2:1 (1:1) gegen Rot-Weiß Oberhausen punktgleich mit den Augsburgern. Es war der achte Sieg in Folge und damit Vereinsrekord. "Wir glauben immer an den Sieg, und das Selbstvertrauen wächst immer mehr", sagte Giovanni Federico, dem wie schon beim 1:0 in Augsburg der späte Siegtreffer gelang. VfL-Trainer Friedhelm Funkel sagte treffend: "Wir haben eine Phase, in der uns das Glück küsst."

DFB-Pokal-Halbfinalist MSV Duisburg unterstrich durch ein 3:1 (1: 0) gegen Erzgebirge Aue seine Aufstiegsambitionen. "Wir genießen diesen Sieg und werden weiter versuchen, jedes Spiel zu gewinnen. Ich hoffe, wir starten eine Serie", sagte Duisburgs Doppel-Torschütze Goran Sukalo, der unter der Woche Vater geworden war: "Das war natürlich eine super Woche. Ich habe versprochen, dass ich ein Tor erzielen werde. Nun waren es zwei: Eines für meine Frau und eines für meinen Sohn."

Aber auch Aue, das sich am Dienstag durch ein 3:1 im Nachholspiel gegen den FSV Frankfurt mit sechswöchiger Verspätung die Herbstmeisterschaft gesichert hatte, bleibt den Spitzenteams trotz der Niederlage weiter auf den Fersen.

Bielefeld verliert weiter an Boden

Aus der Verfolgergruppe nicht ganz Schritt halten konnten indes Energie Cottbus und die SpVgg Greuther Fürth. Für die Lausitzer, die in der Vorschlussrunde des Pokals auf den MSV treffen, reichte es nach dreimaligem Rückstand nur zu einem 3:3 (2:3) gegen Alemannia Aachen. Auch Fürth musste sich beim 0:0 in Frankfurt ebenfalls mit einem Punkt begnügen.

Im Tabellenkeller wird für Arminia Bielefeld der Klassenerhalt immer schwerer. Das 0:1 (0:1) im Duell mit dem Tabellenvorletzten FC Ingolstadt war das neunte Spiel ohne Sieg in Serie. Der Rückstand auf den rettenden 15. Platz beträgt weiterhin zwölf Punkte. Die Ingolstädter machten hingegen Boden gut, da neben Oberhausen und Osnabrück auch der Karlsruher SC einmal mehr Federn ließ. Der KSC verlor 0:3 (0:0) beim SC Paderborn.