VfL-Keeper Andreas Luthe parierte in der abgelaufenen Saison gleich vier Strafstöße
VfL-Keeper Andreas Luthe parierte in der abgelaufenen Saison gleich vier Strafstöße

Die Highlights der Saison

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Spieler der Saison: Andreas Luthe

Andreas Luthe spielte als einer der wenigen Bochumer eine konstante Saison. Der Torhüter rettete seinem Team mit erstklassigen Paraden manchen Punkt. Kurioser Weise hielt er auch gleich vier Elfmeter - in allen vier Spielen unterlag der VfL am Ende aber trotzdem. Mindestens genau so wichtig wie Luthes Leistung auf dem Platz war aber auch seine Rolle außerhalb des Feldes. Der Kapitän trat immer als Mahner und Warner auf, der seiner Mannschaft die drohende Gefahr eines Abstiegs nicht nur einmal deutlich unter die Nase rieb und ein leidenschaftliches, willensstarkes und kämpferisches Auftreten anmahnte. Dass auch er dabei an seine Grenzen stieß, spricht in dieser Saison für sich.

Aufsteiger der Saison: Patrick Fabian

In einer eher tristen Saison avancierte beim VfL einer zum Aufsteiger, der mit 26 Jahren bereits im besten Fußballalter ist und nicht zur Garde der hoffnungsvollen Youngster um Klostermann, Gulden, Bulut und Co. zählt. Trotzdem war es für Patrick Fabian die erste Spielzeit, die er als Stammspieler komplett absolvierte und dabei fast immer eine tadellose Leistung ablieferte. Vor allem in Sachen Einstellung konnte man ihm keinen Vorwurf machen - was nicht jeder in dieser Mannschaft für sich in Anspruch nehmen darf. Das späte Durchstarten des Innenverteidigers ist seiner Krankenakte geschuldet. Fabian erlitt in seiner Karriere bereits drei (!) Kreuzbandrisse und musste insgesamt rund zweieinhalb Jahre pausieren. In dieser Saison war er erstmals verletzungsfrei und bewies, warum Peter Neururer ihm vom ersten Spieltag an das Vertrauen geschenkt hat.

Tor der Saison: Latza gegen Union

Ganze 30 Treffer hat der VfL Bochum in dieser Saison erzielt - und das schönste Tor der Saison fiel gleich am ersten Spieltag. Im Auswärtsspiel bei Union Berlin fing Neuzugang Danny Latza in der 64. Minute einen Ball ab, fasste sich ein Herz und zog aus 33 Metern ab. Der Gewaltschuss des defensiven Mittelfeldspielers schlug im linken Toreck ein - ein Traumtor!

Das bleibt hängen: Abschied von Urgesteinen

Zusammen haben sie 659 Pflichtspiele im Seniorenbereich für den VfL Bochum bestritten, am 11. Mai 2015 haben sie zum letzten Mal das blau-weiße Trikot getragen. Mit Slawo Freier (34)  und Marcel Maltritz (35) haben zwei Bundesliga-Urgesteine ihre Karriere beendet. "Paul" Freier hat insgesamt 14 Jahre für den VfL die Schuhe geschnürt und war der erste deutsche Nationalspieler aus der Bochumer Jugend. "Magic Malte" Maltritz stand zehn Jahre in Diensten des VfL und wird das in anderer Funktion auch weiter tun. Er hospitiert nach Ende der Profikarriere im Verein, um dann eine geeignete Aufgabe zu finden. Freier will seine Erfahrungen künftig als Trainer weitergeben.

Tops:

    Kurios: Bochum hatte vom 31. bis 33. Spieltag drei Mal verloren, da aber auch die Konkurrenz patzte, hielt der VfL vorzeitig die Klasse.

    Einzig die Verteidiger von St. Pauli erzielten mehr Tore (zehn) als die Abwehrspieler von Bochum (acht).

    Nur gegen Kaiserslautern kamen die Gegner seltener zum Torschuss (336 Mal) als gegen Bochum (393 Mal).

Flops:

    Einzig Sandhausen erzielte weniger Tore (29) als Bochum (30).

    Bochum erzielte die wenigsten Tore aus dem laufenden Spiel (nur 17).

    Bochum ist die Mannschaft mit den wenigsten Großchancen, nur 25-mal erspielte man sich eine hundertprozentige Möglichkeit. Einzig die Stürmer von 1860 München trafen seltener (zehn Mal) als die Angreifer von Bochum (zwölf Mal).

    Nur Bochum kassierte sechs direkte Freistoßtore.

    Einzig Cottbus gestattete den Gegnern mehr Großchancen (59) als Bochum (58).

    Kein Team erzielte weniger Kontertore als Bochum (3).

Dietmar Nolte