Seine starken Leistungen haben Begehrlichkeiten geweckt: Julian Schauerte wechselt nach Düsseldorf (© Imago)
Seine starken Leistungen haben Begehrlichkeiten geweckt: Julian Schauerte wechselt nach Düsseldorf (© Imago)

Die Highlights der Saison

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Wichtigster Spieler: Manuel Riemann

Der Neuzugang aus Burghausen glättete vom ersten Spiel an die Sorgenfalten der Sandhäuser Verantwortlichen. In der vergangenen Spielzeit gaben die Torhüterleistungen immer wieder Anlass zur Sorge. Dass ein Keeper aus der dritten Liga Abhilfe schaffen würde, hoffte man, sicher sein konnte man sich nicht. Doch Manuel Riemann avancierte von Beginn an zur Korsettstange einer defensivstarken Mannschaft.

Aufsteiger der Saison: Julian Schauerte

Nein, ein Newcomer ist Schauerte nicht, der seit 2009 am Hardtwald kickte und fast immer zum Stamm gehörte - aber ein Aufsteiger ist der in Leverkusen ausgebildete Verteidiger durchaus. In der abgelaufenen Spielzeit Schauerte zum Leitwolf der Mannschaft, als Kapitän war er auch außerhalb des Platzes ein echter Führungsspieler. Das alles konnte auch der Konkurrenz nicht verborgen bleiben: Schauerte, der beim Pokalsieg gegen Nürnberg zwei Elfmeter verwandelte, (einen im Spiel, einen im Elfmeterschießen) wechselt im Sommer nach Düsseldorf.

Tor der Saison: Adler in Ingolstadt

Beide Tore erzielte Nicky Adler beim 2:0-Sieg in Ingolstadt. Das erste war besonders schön: Nach einem zu kurzen Abschlag von Keeper Ramazan Özcan gelangte der geblockte Ball vor die Füße des Sandhäuser Angreifers, der kurzentschlossen abzog und den Ball aus 25 Metern in den Winkel drosch. Nach dem Spiel war der SVS Siebter - und nur noch drei Punkte vom Relegationsplatz entfernt.

Das bleibt hängen: Schwerer Stand bei den Fans

Eigentlich ist der SV Sandhausen keine schlechte Adresse im bezahlten Fußball: Sportlich hätte es kaum besser laufen können, das Stadion ist modern und hat dennoch einen eigenen Charme, die Eintrittspreise sind moderat, das Catering prima. Und dennoch kamen im Schnitt nur knapp über 5.500 Zuschauer zu den Heimspielen des SVS - die gut besuchten Spiele gegen Köln, Kaiserslautern oder Karlsruhe mit vielen Gästefans schon einberechnet. 2013/2014 war das der schlechteste Zuschauerschnitt aller Zweitligisten. Sie werden weiter Geduld brauchen in Sandhausen. Und die haben sie auch: Trainer Schwartz ist nicht der einzige, der immer wieder daran erinnert, dass der Verein noch vor acht Jahren ein paar hundert Zuschauer in der Oberliga Baden-Württemberg hatte. So gesehen sind 5.500 Fans dann doch wieder ganz beachtlich.

Tops:

    Die Kurpfälzer haben eine sensationelle Saison gespielt, der sportliche Absteiger des letzten Jahres hat mit einem radikalen Umbau (neuer Trainer, 17 Neue, 18 Abgänge im letzten Sommer) alles richtig gemacht und hatte nichts mit dem Abstieg zu tun. 

    Gegen Sandhausen hat kein Einwechselspieler getroffen. 

    Einzig Fürth ließ weniger Gegentore durch Stürmer zu (neun) als Sandhausen (elf). 

    Sandhausen blieb nach Eckbällen ohne Gegentor.

    Einzig Köln kassierte weniger Gegentore vor der Pause (sieben) als Sandhausen (neun). 

Flops:

    Sandhausen war die Mannschaft mit den wenigsten Toren, nur 29 Mal traf man ins Tor.

    Sandhausen stellte die harmlosesten Mittelfeldspieler der Liga, nur sieben Tore durch Mittelfeldspieler standen zu Buche. 

    Für kein anderes Team trafen so wenige unterschiedliche Torschützen wie für Sandhausen (neun). 

    Sandhausen wartete vergeblich auf ein Saisontor aus einem direkt verwandelten Freistoß.

    Einzig Aalen erzielte weniger Weitschusstore (vier) als Sandhausen (fünf). 

Christoph Ruf