Die Highlights der Saison
Wichtigster Spieler: Mohamed Aoudia
Im Sommer wechselte Mohamed Amine Aoudia ablösefrei an die Elbe. Mit seinen sechs Toren bis zum Winter stellte der Angreifer seine Sturmkollegen Zlatko Dedic und Mickael Pote klar in den Schatten, obwohl er oft nur von der Bank kam. Nach der Pause lief dann alles schief. Erst der Platzverweis im Spiel gegen den VfL Bochum wegen eines Ellenbogenchecks ins Gesichts des Ex-Dresdners Florian Jungwirth, was ihm im Anschluss drei Spiele Sperre einbrachte. Dann, kurz vor der Rückkehr, ein Kreuzbandriss im Training, der nicht nur das Saisonaus, sondern auch das Ende der WM-Träume für den algerischen Nationalspieler bedeutete. Bezeichnend, dass bis zum Schluss kein Dresdner auf mehr als sechs Treffer kam.
Aufsteiger der Saison: Toni Leistner
Als gebürtiger Dresdner taugt Toni Leistner als Identifikationsfigur bei Dynamo allemal. Doch diese Saison schaffte der Defensiv-Allrounder, der zumeist als Innenverteidiger zum Einsatz kommt, endlich auch den sportlichen Durchbruch. Ab dem 23. Spieltag bestritt der lange Blonde alle Partien über 90 Minuten. Vergangene Saison hatte die SGD Leistner noch an Drittligist Halle ausgeliehen und nach seiner Rückkehr kam er bei Dynamo in der Hinrunde kaum zum Einsatz. Nun wurde es Zeit für den 23-Jährigen, lag doch sein Zweitligadebüt schon fast drei Jahre zurück.
Tor der Saison: Ouali gegen 1860
30. Spieltag, Mitte April, Heimspiel gegen 1860 München. Dynamo braucht dringend den ersten Sieg im Jahr 2014. Gegen die Oberbayern spielt sich das Team aus Elbflorenz in einen Rausch. In der elften Minuten dringt Idr Ouali auf Vorlage von Mickael Pote in den Gästestrafraum ein, zieht nach innen und setzt den Ball mit Wucht und Gefühl in den Winkel - Traumtor zum 2:0! Danach macht die SGD noch zwei Buden, gestattet aber auch den Münchnern noch zwei, so dass es am Ende 4:2 heißt. Damit hat Dynamo drei Zähler Vorsprung auf Rang 17 und nur noch drei Punkte auf Platz 15 gutzumachen. Doch es sollte der letzte Dreier für die Janßen-Elf gewesen sein. Kaum tröstlich, dass Oualis Treffer bei der Sportschau zum Tor des Monats April nominiert wurde.
Das bleibt hängen: Drama am 34. Spieltag
Was für ein Krimi! In einem höchst dramatischen Saisonfinale vor ausverkauftem Haus setzten sich die Gäste von Arminia Bielefeld mit 3:2 bei Dynamo durch. Dabei hätte den Sachsen schon ein Unentschieden für die Relegation gereicht. In Unterzahl war Bielefeld zunächst durch ein Klos-Tor in Führung gegangen, ehe mit Cheikh Gueye auch noch ein Dresdner die Ampelkarte sah. Im Spiel zehn gegen zehn setzten sich erneut die Blauen durch und erzielten, wieder in Person von Klos, noch ein Tor. 0:2 aus Dresdner Sicht, Dynamo schien schon mausetot, doch nach einer 15-minütigen Unterbechung kamen die Gastgeber wacher aus der Kabine zurück und egalisierten innerhalb von sechs Minuten die Bielefelder Führung. Es dauerte allerdings nur eine Zeigerumdrehung und die Arminen netzten schon wieder ein - um diese Führung dann bis zum Schluss nicht mehr herzugeben.
Tops:
Dresden holte aus den 15 Partien nach der Winterpause nur elf Punkte - selbst Cottbus war 2014 erfolgreicher.
Dresden kassierte nur so viele Niederlagen wie der Siebte 1860 München (je zwölf). Aber Dynamo gewann auch nur fünf Mal.
Dresden stellt die gefährlichsten Einwechselspieler der Liga: Zehn Mal stachen die Joker.
Nur für Fürth trafen mehr unterschiedliche Spieler (16) als für Dresden (15).
Nur zwei Teams ließen weniger Konter-Gegentore zu als Dresden (drei).
Flops:
Kein Team traf seltener per Kopf als Dynamo (fünf Mal).
Einzig gegen Frankfurt trafen Mittelfeldspieler öfter (25 Mal) als gegen Dresden (24 Mal).
Dresden unterliefen die meisten schweren Fehler vor Gegentoren (sieben).
Bei keinem Team führte ein Freistoß öfter zu einem Gegentor als bei Dresden (zehn Mal).
Einzig Frankfurt kassierte mehr Weitschuss-Gegentore (14) als Dresden (13).
Andre Anchuelo