Fels in der Brandung: Verteidiger Jan Mauersberger (r.) sorgte auch vorne für Akzente
Fels in der Brandung: Verteidiger Jan Mauersberger (r.) sorgte auch vorne für Akzente

Die Highlights der Saison

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Wichtigster Spieler: Jan Mauersberger

Hier könnte man Dirk Orlishausen aufführen, den Keeper, der seit Amtsantritt im Wildpark eine verlässliche Größe ist, zuletzt aber noch mal zulegte. Oder die beiden Youngster Manuel Torres und Reinhold Yabo, die - wenn sie so weitermachen - über kurz oder lang bei prominenteren Vereinen kicken dürften. Aber eigentlich kann es hier nur einen geben: Jan Mauersberger, den Mister Zuverlässig in der Karlsruher Innenverteidigung. 32 Spiele bestritt er für den KSC - allesamt über 90 Minuten.

Aufsteiger der Saison: Manuel Torres

Er kam von der zweiten Schalker Mannschaft nach Karlsruhe und hätte ordentlich Zeit bekommen, um sich im Profifußball zu akklimatisieren. Doch die brauchte der Spanier überhaupt nicht. Stattdessen spielte er sich flugs in die erste Elf und bereicherte das spielerische Element beim Aufsteiger enorm. Anfangs haperte es noch ein wenig in der Rückwärtsbewegung - doch auch das besserte sich schnell. 

Spiel der Saison: Karlsruher SC - SC Paderborn 4:0

Das 4:0 gegen den späteren Bundesliga-Aufsteiger am 24. Spieltag war wirklich nicht von schlechten Eltern - die Ostwestfalen, die allerdings nach eigenem Bekunden den bis dato schlechtesten Saisonauftritt hinlegten - hatten nicht den Hauch einer Chance gegen die kämpfenden und stürmenden Badener. Ebenso unvergessen allerdings der 3:0-Auswärtssieg bei 1860 München: Danach fuhr die Mannschaft mit dem Sonderzug der Fans zurück nach Karlsruhe. Den ganzen Tag lang wurde friedlich gefeiert und dafür gab es ein Sonderlob der Münchner Polizei.

Tor der Saison: Torres auf St. Pauli

Das 2:0 am Hamburger Millerntor war definitiv sehenswerte: Ein Schuss aus spitzestem Winkel genau unter die Latte. Trainer Markus Kauczinskis Freudenausbruch an der Seitenlinie ("Ist das geil!") traf den Nagel auf den Punkt.

Das bleibt hängen: Wichtiger als Fußball

Beim letzten Heimspiel, einem 2:2 gegen Fortuna Düsseldorf, traf Rouwen Hennings zweimal. Und plötzlich war da dieses rote Trikot, das der Stürmer präsentierte. Es gehört Dirk Orlishausen, der ein paar Tage zuvor eine erschütternde Nachricht erhielt: Hodenkrebs diagnostizierten die Ärzte, als der Torwart sich nach Schmerzen im Training untersuchen ließ. "Orle" ist auf dem Weg der Besserung - und die KSC-Spieler wissen, was wirklich ist im Leben.

Tops:

    Der KSC beendete die Saison auf dem 5. Rang, das ist aller Ehren wert für einen Neuling. 

    Karlsruhe traf 17 Mal in den ersten 30 Minuten der Spiele - Ligaspitze. 

    Karlsruhe kassierte die wenigsten Weitschuss-Gegentore (zwei). 

    Nur die Defensive von Kaiserslautern war im Kopfballzweikampf stärker (62 Prozent) als die von Karlsruhe (61 Prozent). 

    Karlsruhe gestattete den Gegnern die wenigsten Großchancen (23). 

Flops:

    Karlsruhe gestattete von allen Teams den Gegnern die meisten Torschüsse (556). 

    Karlsruhe war die Mannschaft mit den wenigsten Torschüssen, nur 353 Mal zielte man in Richtung Tor. 

    Karlsruhe ist die Mannschaft, die sich die wenigsten Eckbälle erspielte (131). 

    Einzig St. Pauli kassierte nach Ecken mehr Gegentore (elf) als Karlsruhe (acht). 

    Kein Team klärte öfter zur Ecke als Karlsruhe (203 Mal).

Christoph Ruf