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Erik Cybulski ist einer der jungen Männer, die dank des Fußball-Leistungszentrums in Frechen professionell trainieren
Erik Cybulski ist einer der jungen Männer, die dank des Fußball-Leistungszentrums in Frechen professionell trainieren

Die etwas anderen Fußball-Profis

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Köln - Fußball als Beruf - für Millionen junge Kicker in Deutschland ist es der ganz große Traum. Die talentiertesten arbeiten in den Nachwuchsleistungszentren der Bundesligisten hart daran, sich ihren Wunsch vom Profifußball zu erfüllen. Die Spieler im Fußball-Leistungszentrum in Frechen bei Köln denken zwar nicht an die große Bundesliga-Karriere, haben den Stars von Morgen aus den Jugendmannschaften der Proficlubs aber schon eines voraus: sie sind Fußballer von Beruf.

Talente aus ganz Deutschland können sich bewerben

Vor den Toren der Domstadt hat die gemeinnützige Gold-Kraemer-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Rheinland, den Gemeinnützigen Werkstätten Köln und der Agentur für Arbeit das erste Fußball-Leistungszentrum (FLZ) für Sportler mit geistiger Behinderung in Deutschland ins Leben gerufen. Unterstützt wird die Arbeit der Stiftung von Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln, die den Verantwortlichen bei der Planung des Projekts mit ihrem fußballerischen Know-How zur Seite standen.



Fußballtalente mit geistiger Behinderung aus ganz Deutschland können sich für einen Platz in Frechen bewerben. Ausschlaggebend für die Aufnahme sind ihr Talent sowie eine hohe Leistungsbereitschaft und der Wille, sich im Team zu entwickeln. Außerdem müssen sie das 18. Lebensjahr vollendet haben. Passen alle Faktoren zusammen, ist ihre Leidenschaft fortan auch ihre berufliche Beschäftigung. "Trainieren wie die Profis" lautet der Leitsatz der Einrichtung.

Mit professionellen Bedingungen kennt sich der sportliche Leiter des Projekts, Willi Breuer, bestens aus. Als Jugendtrainer nahm er einst Lukas Podolski unter seine Fittiche, leitete später das Nachwuchsleistungszentrum von Alemannia Aachen und kehrte 2009 wieder zum FC zurück. Heute trainiert er die 1. Frauen Mannschaft der Kölner, die in der 2. Bundesliga Süd zu den Aufstiegsfavoriten zählt. Außerdem betreute er die Nationalmannschaft der Menschen mit Behinderung.

Langfristig bis zu 24 Plätze im Fußball-Leistungszentrum



Breuers Ansprüche an seine Arbeit sind hoch: "Langfristig werden wir bis zu 24 Teilnehmer im FLZ fördern. Unser Ziel ist der Aufbau eines wettbewerbsfähigen Kaders, der den Fußballern neben der festen Teilnahme am Fußball-Liga-Betrieb auch die Chance eröffnet, sich für die deutsche Nationalmannschaft zu empfehlen." So oft es geht nimmt Breuer auch an den Trainingseinheiten teil, die von Malte Strahlendorf geleitet werden. Häufig hat er es nicht weit, denn zwei Mal in der Woche schwitzen die Jungs des FLZ auf dem Trainingsgelände des 1. FC Köln.

Einer der Spieler, die am Geißbockheim an Flanke und Torschuss arbeiten, ist Erik Cybulski. Der 21-Jährige läuft darüber hinaus für den FC Golzheim in der Kreisliga auf. Gemeinsam mit seinen nichtbehinderten Mannschaftskollegen. Ein perfektes Beispiel für gelungene Inklusion. Dass Cybulski Kollegen im FLZ in Zukunft ähnliche Erfolgserlebnisse genießen können, dessen ist sich Breuer sicher: "Wo kann ich Inklusion besser erreichen als im Fußball?".

Florian Reinecke