Eintracht Braunschweig sicherte sich am 32. Spieltag in Unterhaching vorzeitig den Aufstieg
Eintracht Braunschweig sicherte sich am 32. Spieltag in Unterhaching vorzeitig den Aufstieg

Die Eintracht bricht alle Rekorde

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Köln - Als mit dem 1:0-Erfolg bei der SpVgg Unterhaching der Aufstieg in die 2. Bundesliga fest stand, kannte der Jubel der Braunschweiger Fans keine Grenzen. Souverän gelang der 2007 aus der 2. Bundesliga abgestiegenen Eintracht die Rückkehr ins Rampenlicht.

Diese Saison, in der die Braunschweiger dabei sind, die Rekorde für die beste Saisonbilanz (vier Punkte fehlen noch), die wenigsten Gegentore (fünf dürfen sie noch kassieren) und die meisten Treffer (einen benötigen sie noch) zu brechen, hat den Verein zusammengeschweißt.

Zuschaueransturm in Braunschweig

Dies hat dazu geführt, dass auch die Fans ihren eigenen Rekord aufstellen werden, denn in dieser Saison sind im Schnitt fast 17.000 Zuschauer zu den Heimspielen gekommen. Das gab es noch nie in der 3. Liga. Fan-Beauftragter Jan Marek hat eine tolle Entwicklung auf den Rängen ausgemacht.

Wo Anspruch und Wirklichkeit der Braunschweiger Anhänger in der Vergangenheit oftmals weit auseinanderlagen, ist die Fanszene mittlerweile, auch durch die sportliche Entwicklung der letzten Jahre, deutlich geerdeter. Natürlich denken in Braunschweig viele an die einzige deutsche Meisterschaft von 1967 zurück, aber es wird nicht mehr automatisch erwartet, dass der Verein innerhalb der nächsten zwei Jahre wieder an die ganz großen Erfolge anknüpfen kann.

"Grandiose Stimmung"

Die Fanszene in Braunschweig hat sich unter dem Motto "Verschieden in Eintracht" als wichtiger Faktor des Vereins etabliert. "Wir haben in dieser Saison eine grandiose Stimmung im Stadion. Da macht die Arbeit richtig Spaß!", schwärmt Marek von seiner Eintracht, die der gelernte Erzieher auch schon unterstützt hat, als er sich noch um schwer erziehbare Jugendliche kümmerte.

"Mittlerweile arbeiten sogar unsere Sponsoren gezielt mit der Kurve zusammen. Das erhöht natürlich die gegenseitige Akzeptanz", führt er weiter aus. Aber nicht nur die Sponsoren gehen auf die Fans zu, auch der Verein hat sich etwas einfallen lassen: Am 20. Juli 2003 wurde hinter der Südkurve des Eintracht-Stadions die sogenannte "Hall of Fans" eingeweiht. Für 50 Euro kann hier jeder Fan eine Namensplakette erwerben, welche dann an der Wand der "Hall of Fans" verewigt wird. Fast vier Wände sind mittlerweile voll.

Viele neue Fanclubs

Wöchentlich werden aber nicht nur Namensschilder angebracht. Marek erreichen auch immer wieder neue Anträge zur Fanclub Gründung. Allein sieben in den letzten Wochen. "Wir haben hier in Braunschweig etwa 130 eingetragene Fanclubs, dazu noch viele inoffizielle", berichtet der 28 Jährige. Tendenz steigend.

Im Moment ist es auch wieder richtig schön, Braunschweig-Fan zu sein, denn die Anhänger kommen aus dem feiern gar nicht mehr heraus: Nachdem in Unterhaching der Aufstieg perfekt gemacht worden ist, zeigten sich die bayerischen Gastgeber kulant und öffneten die Tore, so dass die mitgereisten Fans zusammen mit der Mannschaft auf dem Spielfeld feiern konnten.

Empfang in Braunschweig

Als der Mannschaftsbus am nächsten Nachmittag in Braunschweig ankam, erwartete die Spieler ein spontaner Empfang von 1.500 Fans am Stadion. Mehrere Stunden wurde an diesem Montag gemeinsam gefeiert. Beim nächsten Heimspiel wurden nach der Partie ebenfalls die Tore geöffnet.

Zum Saisonausklang wird es dann am 15. Mai in Braunschweig noch einmal eine Riesenfeier geben, Rathausbalkon inklusive. Marek rechnet mit 15.000 Fans. Die werden auch in der nächsten Saison dabei sein, wenn die Braunschweiger wieder zurück sind in der 2. Bundesliga.

Florian Reinecke