Markus Schupp wurde als Spieler mit Kaiserslautern und dem FC Bayern deutscher Meister
Markus Schupp wurde als Spieler mit Kaiserslautern und dem FC Bayern deutscher Meister

"Die bislang größte Verantwortung für mich"

xwhatsappmailcopy-link

Markus Schupp ist seit knapp zwei Wochen neuer Cheftrainer des Karlsruher SC. Als Aktiver gewann er mehrere Titel in Deutschland und Österreich. Als Trainer sammelte er bereits erste Erfahrungen in der 2. Bundesliga mit Wacker Burghausen. Nun soll er die Badener wieder in die Erfolgsspur bringen.

Mit bundesliga.de spricht der erfolgreiche Pfälzer über seine ersten Eindrücke bei seinem neuen Arbeitgeber, die enorme Verantwortung, die nun auf seinen Schultern lastet, und einen ganz besonderen Traum.

bundesliga.de. Wie ist ihr erster Eindruck von der Mannschaft und dem Umfeld beim KSC?

Markus Schupp: Der Eindruck ist sehr gut, die Jungs ziehen entsprechend mit. Wir haben seither sechs Einheiten gemeinsam gemacht und für mich ist es das Wichtigste, Spieler, Mitarbeiter und den Verein kennenzulernen. Dieser Prozess ist noch im Gang. Die Verantwortlichen helfen und unterstützen mich wo es nur geht, das macht es für mich wesentlich einfacher.

bundesliga.de: Wann war der erste Kontakt?

Schupp: Der Kontakt war vor etwa zwei Wochen, kurz nachdem Edmund Becker beurlaubt wurde. Zuerst gab es ein Telefonat, danach ein Treffen, bei dem mich Rolf Dohmen gefragt hat, ob ich mir denn vorstellen könnte, Trainer beim KSC zu werden. Ich habe sofort zugesagt, denn es war immer mein Ziel, wieder als Cheftrainer zu arbeiten. Es ist natürlich umso schöner, wenn es dann auch noch die deutsche Bundesliga – wenn auch die zweite - ist.

bundesliga.de: Wie verlief ihr Abschied bei Red Bull Salzburg?

Schupp: Es war nicht einfach nach drei Monaten erfolgreicher Arbeit bei Red Bull Salzburg alle zu überzeugen, dass meine Interessen am KSC sehr groß waren. Huub Stevens und ich haben schon beim HSV zusammen gearbeitet und Red Bull Salzburg war ein funktionierendes Team. Es hat viel Überzeugungskraft gekostet.

bundesliga.de: Was haben Sie bei Huub Stevens gelernt? Immerhin waren Sie schon zweieinhalb Jahre Cheftrainer bei Wacker Burghausen?

Schupp: Ich wollte nach meiner aktiven Laufbahn Trainer werden und es alles entsprechend von der Pieke auf erlernen. Bei der A-Jugend von Sturm Graz konnte ich als Trainer viel dazulernen und auch Fehler machen. Dort war der Druck noch nicht so groß. Auch in Burghausen war alles überschaubar. Die Möglichkeit, mit Huub Steven beim HSV zu arbeiten war ein weiterer Schritt, um mich als Trainer zu entwickeln. Die Tätigkeit hat mir sehr weitergeholfen.

bundesliga.de: Es ist Ihr Traum, einmal als Trainer Meister zu werden. Erfüllen Sie sich den Traum mit dem KSC?

Schupp: Fakt ist, dass ein Trainer jedes Spiel gewinnen will. Das gilt genauso für mich und daher möchte ich, dass die Mannschaft dieses Denken übernimmt. Aber ich bin kein Hellseher. Ich sehe das nächste Spiel gegen Cottbus und darauf muss ich meine Mannschaft vorbereiten. Wir wollen dort ein gutes Ergebnis erzielen.

bundesliga.de: Gibt es eine Vorgabe?

Schupp: Der KSC hat eine große Tradition und hat über viele Jahre erfolgreich in der Bundesliga gespielt. Das möchte ich weiterführen. Daher möchte ich auch die Arbeit von Edmund Becker herausstellen. Ich will die Mannschaft weiterentwickeln, denn sie hat großes Potenzial. Wir müssen es nur umsetzen. Und dann können wir einiges erreichen, ohne dass ich mich auf eine Platzierung festlege. Ich muss nicht betonen, wo der KSC wieder hin möchte.

bundesliga.de: Würden Sie den Trainerposten beim KSC als ihr bislang größtes Engagement sehen?

Schupp: Es ist die bislang größte Verantwortung für mich. Ich habe bei jedem Verein vollen Einsatz gebracht, aber es ist eine besondere Verantwortung bei solch einem Traditionsverein arbeiten zu dürfen. Dieser Verantwortung bin ich mir bewusst.

bundesliga.de: Sie waren als Spieler sehr erfolgreich. Wie sehr hilft das im späteren Job als Trainer?

Schupp: Das hilft enorm. Nicht nur die Titel zählen, sondern dass man den Fußball mit all seinen Abläufen und Mechanismen kennt. Man kann sich in die Spieler hineinversetzen und weiß wie sie sich nach Niederlagen fühlen. Nicht jede Entscheidung des Trainers ist für die Spieler einfach. Ich weiß, wie die Spieler sich fühlen.

bundesliga.de: Hatten Sie mit Edmund Becker nach seiner Beurlaubung Kontakt?

Schupp: Nein, noch nicht, aber das werde ich auf alle Fälle noch tun. Wahrscheinlich noch vor dem Spiel gegen Energie Cottbus. Bisher hatte ich keine Gelegenheit, aber es ist mir sehr wichtig und ich werde das auch machen.

Das Gespräch führte Barnabas Szöcs