
Gespickt mit Bundesliga-Stars: Kann die deutsche U21 im Sommer den EM-Titel holen?
Nachdem die DFB-Junioren mit einem starken Auftritt bei der EM-Generalprobe Mitfavorit Spanien mit 3:1 schlugen, zählt die deutsche U21 nun selbst zum erweiterten Kreis der Favoriten. bundesliga.de blickt auf die Schlüsselspieler Deutschlands.
Welchen U21-Star hast du in deinem Fantasy-Team?
Bei der Generalprobe der deutschen U21-Nationalmannschaft am Dienstag setzte die Elf von Bundestrainer Antonio Di Salvo ein richtig fettes Ausrufezeichen: Gegen Spanien, zusammen mit Italien Rekord-U21-Europameister (fünf Titel), das zu den großen Favoriten auf den Sieg der U21-EM im Sommer in der Slowakei zählt, gewann Deutschland mit 3:1.
Herausragend dabei: Nick Woltemade. Der 1,98 Meter große Knipser erzielte alle drei Tore der DFB-Junioren. "Ich glaube, das ist auch sehr selten, dass ein Zwei-Meter-Mann so ein feines Füßchen hat, so dribbelstark ist", schwärmte Di Salvo nach der Partie vom Angreifer des VfB Stuttgart.

Doch nicht nur Woltemade glänzt in den vergangenen Wochen sowohl bei der U21, als auch in der Bundesliga und 2. Bundesliga: Wir werfen einen Blick auf Schlüsselakteure der deutschen Junioren, mit denen beim kommenden Turnier in der Slowakei durchaus der vierte EM-Titel nach 2009, 2017 und 2021 drin sein könnte.
Der Schlussmann der Breisgauer hielt in dieser Bundesliga-Saison bei 23 Einsätzen zehn Mal die Null. Nur Péter Gulácsi (13 Mal) und Manuel Neuer (elf Mal) gelang dies 2024/25 häufiger. Im Februar/März verbesserte Freiburgs Keeper mit 609 Minuten ohne Gegentor den zuvor von Richard Golz gehaltenen über 20 Jahre alten Vereinsrekord beim SC Freiburg. Atubolu vereitelte in der laufenden Bundesliga-Spielzeit überdurchschnittliche 32 Prozent der gegnerischen Großchancen.
Nathaniel Brown (Eintracht Frankfurt)
Der gebürtige Oberpfälzer debütierte am 8. Spieltag 2024/25 in der Bundesliga und etablierte sich bei Eintracht Frankfurt schnell als Stammkraft (18 Einsätze, davon 15 in der Startelf). Er kommt in dieser Bundesliga-Saison auf sieben Torbeteiligungen (drei Treffer, vier Assists) und ist damit hinter den Stürmern Omar Marmoush, der jetzt in Manchester spielt, und Hugo Ekitiké Frankfurts drittbester Scorer. Der linke Außenbahnspieler ist schnell (Top-Speed 34,3 km/h) und zweikampfstark (56 Prozent gewonnene Duelle). Brown überzeugte bislang offensiv wie defensiv.
Max Rosenfelder (Sport-Club Freiburg)
Der 22 Jahre alte Innenverteidiger feierte am 1. Spieltag 2024/25 sein Bundesliga-Debüt, kam in der laufenden Saison 18 Mal zum Einsatz und stand dabei acht Mal in der Startelf (zuletzt am 19. Spieltag) des Europapokal-Aspiranten. Rosenfelder erreichte in dieser Saison den höchsten Top-Speed aller Freiburger (35,9 km/h, wie Christian Günter) und gewann starke 64 Prozent seiner Zweikämpfe. Bestwert beim SC.

Nnamdi Collins (Eintracht Frankfurt)
Collins, der bereits 2023/24 in der Bundesliga debütierte, bringt es in dieser Saison auf 17 Bundesliga-Einsätze (zwölf Mal Startelf). Er ist mit einem Top-Speed von 35,8 km/h der drittschnellste Frankfurter dieser Bundesliga-Saison. Der variabel einsetzbare Collins (Innen- oder Rechtsverteidiger in Dreier- oder Viererkette) gewann 56 Prozent seiner Zweikämpfe.
Rocco Reitz (Borussia Mönchengladbach)
Das Gladbacher Eigengewächs spielt sehr engagiert, kommt in dieser Bundesliga-Saison im Schnitt auf 11,7 Kilometer pro 90 Minuten, bestreitet viele Zweikämpfe und gewann davon ordentliche 51 Prozent. Reitz debütierte 2020 in der Bundesliga und zeigt sich sehr geschickt am Ball. 32 Mal musste er mit einem Foul gestoppt werden, selbst beging er in 20 Einsätzen nur zwölf Fouls am Gegenspieler, und das als Sechser. Der spielstarke Reitz entschied gute 57 Prozent seiner Dribblings für sich und entwickelt sich immer mehr zum Leistungsträger beim Gladbach – und beim DFB, wo er im vergangenen Sommer sogar bei der EM-Trainingsmannschaft der A-Nationalmannschaft mitwirkte.

Beim Aufstiegsaspiranten Köln ist der Mittelfeldmann eine feste Größe, absolvierte 23 Partien in dieser Saison und stand dabei immer in der Startelf. Er schaltet sich immer wieder in die Offensive ein und gab 35 Torschüsse ab (zwei Tore) – eine beachtliche Anzahl für einen Defensivspieler. Martel bestritt die meisten Zweikämpfe aller Kölner (533) und gewann davon gute 57 Prozent (in der Luft sogar 64 Prozent).
Ansgar Knauff (Eintracht Frankfurt)
Kaum zu glauben, dass der schnelle Flügelspieler der SGE im Januar erst 23 Jahre alt geworden ist. Im März 2021 debütierte Knauff bereits in der Bundesliga, kam vor vier Jahren zu seinen ersten Einsätzen für Jugendclub Dortmund. Schon 2022, beim Frankfurter Sieg in der Europa League, zählte der Sprinter zu den Leistungsträgern. Mit fünf Torvorlagen ist er aktuell der zweitbeste SGE-Vorbereiter dieser Bundesliga-Saison (hinter dem abgewanderten Omar Marmoush). Knauff ist der zweitschnellste Frankfurter (Top-Speed 35,9 km/h) und seine im Schnitt 39 Sprints pro 90 Minuten sind Bestwert bei der Eintracht. Knauff besitzt gleich zwei herausragende Skills: Initiator und Sprinter.

Das Mainzer Eigengewächs stand seit dem 8. Spieltag immer in der Startelf und war seitdem an neun Treffern beteiligt. Mit sieben Toren ist er hinter Jonathan Burkardt zweitbester Torschütze des FSV. Seine im Schnitt 12,7 km und 31 Sprints pro Minuten sind jeweils Bestwert im Team. Der quirlige und dribbelfreudige Nebel bestritt sowohl absolut als auch bezogen auf die Einsatzzeit die meisten Zweikämpfe bei den Rheinhessen (im Schnitt 27 pro 90 Minuten) und ist der am zweithäufigsten gefoulte Mainzer (30 Mal).
Nick Woltemade (VfB Stuttgart)
Über bärenstarke Bundesliga-Leistungen hat sich Woltemade in den Fokus gespielt und sich so auch bei der U21 einen Status als Knipser erarbeitet. Mit elf Torbeteiligungen (neun Treffer und zwei Assists) ist er der Topscorer der Schwaben in der Bundesliga. Der technisch beschlagene Schlaks, der aufgrund seiner Statur und der dennoch stark ausgeprägten Technik ein wenig an den ehemaligen englischen Stürmer Peter Crouch erinnert, hat die beste Abschluss-Effizienz beim VfB (+1,6). Woltemade bestritt so viele Zweikämpfe wie kein anderer Stuttgarter (459) und gewann davon für einen Stürmer starke 50 Prozent.