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Sowohl der 1. FC Köln als auch Fortuna Düsseldorf können mit dem Unentschieden im Deryb gut leben
Sowohl der 1. FC Köln als auch Fortuna Düsseldorf können mit dem Unentschieden im Deryb gut leben

Derby-Remis schürt Optimismus

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Köln - Zum ersten Mal seit 15 Jahren standen sich im RheinenergieStadion die rheinischen Rivalen 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf auf Kölner Boden gegenüber. Es war ein äußerst unterhaltsames Spiel mit zwei völlig verschiedenen Spielhälften, das am Ende durchaus leistungsgerecht mit einem endete. Damit können beide Clubs gut leben.

Köln kommt spät in die Gänge

Als die Schlacht geschlagen war und die ersten Interviews noch auf dem Spielfeld gegeben waren, trafen sich die beiden Trainer noch einmal in den Katakomben des Stadions, um gemeinsam zur Pressekonferenz zu gehen. "Kennst du überhaupt schon den Weg zur PK", fragte der Düssledorfer Trainer Mike Büskens seinen Kölner Kollegen Peter Stöger. "Nein", antwortete der nur.



Irgendwie war diese kurze Begegnung charakteristisch für die Partie. Die Kölner begannen orientierungslos und brauchten über eine Stunde inklusive deutlicher Halbzeitansprache und einer Systemumstellung ihres Trainers, um den bis dahin klar überlegenen Gästen aus der Landeshauptstadt ein Gegner auf Augenhöhe zu sein. Dann aber zündeten die Domstädter auf dem Rasen ein Offensivfeuerwerk ab, das beinahe noch zum Sieg geführt hätte.

Verdient wäre ein Dreier für Köln zwar nicht gewesen, aber das hätte dann auch niemanden aus dem FC-Lager interessiert. So ist der Saisonstart mit zwei Remis aus Kölner Sicht "nicht super" geraten, wie der Mannschaftskapitän Miso Brecko befand: "Wir hätten beide Spiele auch gewinnen können. Wir haben eine gute Mannschaft, aber wir müssen uns mehr zutrauen, Fußball zu spielen."

Bellinghausen: "Jeder bei uns hat Bock"



In dieser Hinsicht war die Fortuna dem FC über weite Strecken überlegen. "Wir haben den Vorteil, dass anders als im Vorjahr der Großteil der Mannschaft zusammengeblieben ist und wir nur einen überschaubaren Kreis an Neuzugängen dazubekommen haben", meinte Düsseldorfs Axel Bellinghausen. "Das passt hervorragend. Wir haben eine gute Mischung. Wie sich jeder einzelne zerreißt, Meter für den anderen macht und Gas gibt, das ist für den 2. Spieltag schon eine geile Geschichte. Jeder bei uns hat Bock. Insgesamt war die Leistung gut, aber sie ist noch verbesserungsfähig."

Das galt auch für den 1. FC Köln nach dem Seitenwechsel. "Die zweite Hälfte hat mir Spaß gemacht. Da waren wir aggressiver, haben mit viel mehr Mut agiert", freute sich Kölns Trainer Peter Stöger über die Leistungssteigerung seiner Mannschaft.

Umstellungen greifen



Seine Systemumstellung von 4-1-4-1 auf 4-4-2 und seine personellen Änderungen mit der Hereinnahme des agilen Daniel Halfar und des besonnenen Matthias Lehmann zahlten sich aus. Der FC agierte nicht mehr so hektisch und bekam Struktur in sein Spiel. Und vorne haben die Kölner mit Anthony Ujah einen echten Torjäger in ihren Reihen, der den Ausgleich markierte, allerdings auch eine Riesenchance zum 2:1 liegen ließ.

So stehen beim FC unterm Strich zwei Punkte aus den ersten beiden Spielen und einige gute Ansätze. Der Bundesliga-Absteiger aus Düsseldorf wirkte in seiner Spielanlage reifer und dank des Auftaktsieges gegen Cottbus auch selbstbewusster. "Wir haben gegen zwei ordentliche Mannschaften gespielt und vier Punkte geholt", fasste Axel Bellinghausen zusammen. "Das ist okay, schließlich sind Cottbus und Köln keine Laufkundschaft."

Beide Vereine treten am kommenden Wochenende in der 1. Runde des DFB-Pokals bei unterklassigen Gegnern an. Der 1. FC Köln gastiert am Samstagabend beim früheren Pokalschreck Eintracht Trier, die Fortuna ist am Sonntag beim SC Wiedenbrück gefordert.

Aus Köln berichtet Tobias Gonscherowski