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Kevin Kratz (l., gegen Benjamin Lauth) hat in dieser Saison bereits vier Tore vorbereitet
Kevin Kratz (l., gegen Benjamin Lauth) hat in dieser Saison bereits vier Tore vorbereitet

"Der Aufstieg ist kein Thema"

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München - Ungeschlagen marschiert Eintracht Braunschweig durch die 2. Bundesliga. Jetzt wartet das schwere Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden auf den Tabellenführer, bei dem seit Saisonbeginn der aus Aachen gekommene Kevin Kratz die Offensive belebt. Der 25-Jährige spricht im Interview mit bundesliga.de über die Perspektiven der Eintracht und seine persönlichen Ziele.

bundesliga.de: Herr Kratz, Sie machen in den ersten Monaten in Braunschweig das totale Kontrastprogramm zur vergangenen Saison in Aachen mit. Nach dem Abstieg mit der Alemannia lernen Sie das Gefühl nun kennen, seit Wochen Tabellenführer zu sein. Wie bekommt Ihnen die Höhenluft in Braunschweig?

Kevin Kratz: Sehr gut. Es war leider vorher eine schwierige, enttäuschende Saison in Aachen. So ein Abstieg geht auch nicht spurlos an einem vorbei. Aber dafür ist es in Braunschweig von Anfang an sehr gut gelaufen. Wir spielen einen erfolgreichen und auch guten Fußball. Im Moment passt es.

bundesliga.de: Wie schwer ist Ihnen die Umstellung gefallen?

Kratz: Die ist mir sehr leicht gefallen. Die Mannschaft funktioniert seit Jahren, sie ist schon lange zusammen. Für uns wenige neue Spieler war es einfach, wir wurden sehr gut aufgenommen. Die taktischen Vorgaben des Trainers sind etwas anders, da musste ich mich schon etwas umstellen. Aber das war auch kein Problem.

bundesliga.de: Was macht der Trainer Torsten Lieberknecht anders?

Kratz: Das Training ist sehr gut, variabel und auf das Spiel bezogen. Die Dosierung passt, die Inhalte sind gut aufeinander abgestimmt. Alle Bereiche des Körpers werden trainiert. Und wir arbeiten sowohl an unseren Stärken wie wir uns auch mit den Gegnern auseinandersetzen. Aber das ist eine normale Sache und bei den anderen Vereinen auch so.

bundesliga.de: Wo liegen die Stärken der Eintracht?

Kratz: Das kann man ja an unserem Torverhältnis (16:3, die Red.) ablesen. Wir arbeiten alle sehr gut gegen den Ball. Unsere Stärke ist unsere Kompaktheit, wir haben in der Abwehr hervorragende Spieler, die die Defensive sehr gut organisieren können. Außerdem haben wir in der Offensive die Qualität, uns Tormöglichkeiten herauszuspielen und sie zu nutzen.

bundesliga.de: Die Fans träumen vom Aufstieg. Wohin geht die Reise der Eintracht?

Kratz: Es ist noch viel zu früh in der Saison, um Prognosen abzugeben. Man sieht, dass Vereine wie Hertha BSC oder der 1. FC Kaiserslautern jetzt ihren Rhythmus gefunden haben. Wir haben einen sehr guten Start erwischt, wir waren von Anfang an erfolgreich. Wir haben in der Vorbereitung sehr gut gearbeitet und die Grundlagen im Ausdauerbereich und im technischen und taktischen Bereich gelegt. Wir haben mit dem bisherigen Saisonstart einen guten Grundstock gelegt, wissen aber auch aus den Erfahrungen der letzten Saison, wie es laufen kann. Da waren in der Rückrunde die Ergebnisse auf einmal nicht mehr so da, obwohl die Leistung gestimmt hat.

bundesliga.de: War der Auftaktsieg gegen den Absteiger 1. FC Köln, daher so eine Art Initialzündung, weil die Mannschaft gesehen hat, dass sie gegen einen prominenten Gegner bestehen kann?

Kratz: Ja. Wir haben direkt gegen einen starken Gegner gewonnen, das war der erste echte Härtetest. Wir haben gesehen, dass wir mithalten können und dann durch einen Standard unser Tor gemacht.

bundesliga.de: Wie zufrieden sind Sie persönlich mit Ihren Leistungen im Eintracht-Trikot?

Kratz: Nach dem Abstieg mit der Alemannia wollte ich mir beweisen, dass ich in der 2. Bundesliga spielen kann. Mir war sehr wichtig, dass ich bei Eintracht Braunschweig in eine funktionierende Mannschaft gekommen bin. In den letzten Jahren plagten mich in der Vorbereitung häufiger Verletzungen, diesmal bin ich verletzungsfrei durchgekommen. Mein Ziel ist weiterhin, Stammspieler zu bleiben und am Ende der Saison mein 100. Spiel in der 2. Bundesliga zu bestreiten (derzeit steht Kevin Kratz bei 76 Partien, Anm. d. Red.). Dafür werde ich Gas geben.

bundesliga.de: Kann das Beispiel von Fortuna Düsseldorf in der vergangenen Saison Vorbild für die Eintracht sein? Auch die Rheinländer starteten als Underdog phänomenal in die Liga, hielten sich bis zum Ende oben und stiegen am Ende auf.

Kratz: Die Fortuna hat das sicherlich im vergangenen Jahr sehr gut gemacht. Aber der Aufstieg ist bei uns in der Mannschaft und beim Trainerteam kein Thema. Wir bleiben auf dem Boden und nehmen jedes Spiel neu an. Das wird im Verein vorgelebt, angefangen bei der Geschäftsführung über das Trainerteam bis zur Mannschaft. Wir sind sehr bodenständig und charakterstark.

bundesliga.de: Wenn Sie nicht über den Aufstieg nachdenken, wie lautet dann das Ziel in dieser Saison?

Kratz: Wir wollen uns in der 2. Bundesliga etablieren und sind auf einem guten Weg. Wir arbeiten immer weiter, auch in der Länderspielpause, an unseren Stärken und Schwächen. Wir bereiten uns immer nur auf das nächste Spiel vor. Wo wir dann am Ende landen, wird man sehen.

bundesliga.de: Der nächste Gegner ist Dynamo Dresden. Mit welchen Erwartungen fahren Sie nach Sachsen?

Kratz: Uns erwartet ein schweres Spiel gegen eine Mannschaft, die von ihren Fans in ihrem schönen Stadion lautstark unterstützt wird. Die Dresdner haben einige Qualität im Team, ich denke da nur an ihren Stürmer Mickael Pote. Man hat beim letzten Spiel von Dynamo in Köln gesehen, dass die Mannschaft gut gegen den Ball arbeitet. Es wird nicht einfach, aber auch wir werden Vollgas geben und versuchen, in Dresden Punkte zu holen.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski