Die Fans halten dem 1. FC Köln auch nach dem fünften Abstieg der Vereinsgeschichte die Treue
Die Fans halten dem 1. FC Köln auch nach dem fünften Abstieg der Vereinsgeschichte die Treue

Der 1. FC Köln nimmt virtuell Kurs auf Europa

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Köln - Dass auf der Kölner Südtribüne vom Europapokal geträumt wird, obwohl die Realität in der Liga eine andere ist, ist fast schon sprichwörtlich. In Köln sind die Gläser eben immer halbvoll. Mindestens.

Dialog mit den Fans

In einem Bereich belegt der FC aber aktuell schon einen Spitzenplatz: Auf den Social-Media Plattformen Facebook, Twitter und Co. erfreut sich der Traditionsclub großer Beliebtheit. Viele Fans nehmen aktiv am sozialen Netzwerk teil. Daran haben auch der fünfte Abstieg aus der Bundesliga und der schleppende Start in die laufende Saison der 2. Bundesliga nichts geändert.



Am 2. Oktober vermeldete der Verein den 30.000. Follower bei Twitter. Nur fünf weitere Vereine konnten diese Marke bisher knacken. Eine Woche später verfolgen schon 30.500 Anhänger über https://twitter.com/fckoeln das "Gezwitscher" des Vereins. Im Frühjahr 2010 startete der FC als einer der ersten Clubs seine offiziellen Auftritte bei Facebook und Twitter. Im Laufe der Zeit kamen noch Google+ und ein eigener Youtube-Kanal hinzu.

Maurice Sonneveld ist der Verantwortliche für die Neuen Medien und betreut die verschiedenen Plattformen. Für ihn ist vor allem der Dialog mit den Fans wichtig: "Wir betrachten die verschiedenen Plattformen nicht als Einwegkanal, sondern möchten die Anhänger mit einbinden." So können die Fans über Twitter Fragen zu verschiedenen Themen direkt an die zuständigen Verantwortlichen senden. Zusätzlich finden regelmäßig "FC-Live-Tweets" statt. Dann können alle FC-Fans unter dem Hashtag "FragFC" jeweils einen Verantwortlichen oder Aktiven mit Fragen bombardieren. Unter Anderem stellten sich so schon Präsident Werner Spinner und Mittelfeld-Juwel Christian Clemens den Fragen der FC-Gemeinde. In zwei Wochen wird Neuzugang Tobias Strobl via Twitter Rede und Antwort stehen.

Riesige Facebook-Gemeinde



Seit dem Start des offiziellen Accounts "zwitscherte" der FC mittlerweile über 13.500 News mit maximal 140 Zeichen. Mittlerweile hat sich aus der Mitte der vielen Twitter-Freunde des FC ein eigener Fanclub gebildet. Die "Sektion Twitter" unterstützt die Kölner nicht nur virtuell, sondern ist bei den Heimspielen auch mit eigener Fahne im Stadion vertreten.

Der Erfolg auf Twitter wird von der Facebook-Seite des Clubs noch übertroffen. Über 305.000 User haben seit 2010 auf den "Gefällt mir"-Button gedrückt. Auch hier ist der FC in der absoluten Spitzengruppe. Etwa drei Mal am Tag werden hier die Anhänger über alles Wichtige auf dem Laufenden gehalten. An Spieltagen wird etwa eine Stunde vor dem Anpfiff die Aufstellung bekannt gegeben. So wissen die Facebook-Nutzer schon vor den Besuchern im Stadion, mit welcher Elf ihr Verein an diesem Tag antritt. Das kommt bei den Fans sehr gut an.

Fast 3.000.000 Videoaufrufe auf Youtube



Genau wie der "NetCologne FC-TV Star-Talk" der auf dem vereinseigenen Youtube-Kanal ausgestrahlt wird. In der ersten Ausgabe der monatlichen Talkrunde war Trainer Holger Stanislawski zu Gast. In der kommenden Sendung wird Torhüter Timo Horn zu sehen sein. Fast 3.000.000 Videoaufrufe verzeichnet der FC-Kanal mittlerweile auf Youtube.

Die Fans halten dem FC auch weiterhin auf ganzer Linie die Treue. Kein Wunder, denn wie heißt es in der Club-Hymne der "Höhner": "Un mer jonn met dir, wenn et sin muss durch et Füer". Auf Hochdeutsch: "Und wir gehen mit dir, wenn es sein muss durchs Feuer."

Florian Reinecke