Seit April 2008 ist Stefan Kuntz Vorstandsvorsitzender des FCK
Seit April 2008 ist Stefan Kuntz Vorstandsvorsitzender des FCK

"Den FCK wettbewerbsfähig aufstellen"

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Als Stefan Kuntz im April 2008 als Vorstandsvorsitzender des 1. FC Kaiserslautern vorgestellt wurde, drohte der Verein in die Drittklassigkeit abzurutschen. In jener Saison konnte der Abstieg in letzter Sekunde verhindert werden. Seither geht es stetig nach oben mit den "Roten Teufeln".

Aktuell rangieren die Pfälzer, die seit Saisonbeginn von Marco Kurz trainiert werden, auf Platz 2 in der 2. Bundesliga. Das mittelfristige Ziel ist klar. Die Rückkehr in die Bundesliga soll gelingen - nicht nur aus sportlicher Sicht soll der Verein wieder erstklassig werden, erklärt Kuntz im Gespräch mit bundesliga.de.

Er nennt den Zeitrahmen, den er sich und dem Verein für den Aufstieg gesetzt hat, und spricht über die tägliche Arbeit beim FCK. Weiterhin zieht Kuntz ein Saisonzwischenfazit und blickt voraus auf das Spitzenspiel beim 1. FC Union Berlin (ab 20 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio).

bundesliga.de: Herr Kuntz, der FCK steht vor dem Hinrunden-Endspurt nach der Länderspielpause auf Platz 2. Wie fällt Ihr bisheriges Saisonfazit aus?

Stefan Kuntz: Wenn wir auf unser Punktekonto schauen und die Art und Weise betrachten, wie die Mannschaft sich diese Punkte erspielt hat und wie sie sich auf und außerhalb des Platzes verhält, dann zeigt das ein hohes Maß an Professionalität, Identifizierung mit dem Verein und Spaß am Fußball.

bundesliga.de: Was zeichnet Marco Kurz aus und wie funktioniert die Zusammenarbeit mit ihm?

Kuntz: Die Ergebnisse sprechen hier sicher für sich. Marco Kurz ist es in kurzer Zeit gelungen, neue Spieler zu integrieren, eine neue Spielphilosophie umzusetzen und die richtige Art bei der Mannschaftsführung zu finden. Auch sein Auftreten außerhalb des Platzes zeichnet ein ausgezeichnetes Bild von ihm als Trainer und als Persönlichkeit,

bundesliga.de: Sie selbst sind jetzt seit anderthalb Jahren Vorstandsvorsitzender beim FCK. Können Sie uns einen kurzen Abriss geben, was sich seither im Verein und im Umfeld getan hat?

Kuntz: Ich habe hier einen hochinteressanten Job, der mich stetig mit unvorhersehbaren Ereignissen und wenig Langeweile konfrontiert. Wir haben in den vergangenen anderthalb Jahren unsere Hausaufgaben gemacht: Die Ausgaben wurden reduziert und das Kostenmanagement wesentlich effizienter gestaltet. Wir haben mit sehr sinnvollen Investitionen wie die Neugestaltung der Hospitalitybereiche, die Einführung der Pay Card, den Bau des neuen Trainingsplatzes, die Eröffnung des FCK-Service-Centers oder dem Umbau der Büroräume, nicht nur in die Immobilie der Stadt investiert und diese damit aufgewertet sondern auf diese Art und Weise auch schon Teile der Mietreduzierung auf indirektem Weg zurückgezahlt. Die Einnahmeseite des Vereins wurde maßgeblich verbessert, aber das Ende der Fahnenstange ist nun erreicht. Nur mit breiter Unterstützung werden wir den FCK wieder wettbewerbsfähig machen können und daran arbeiten wir mit aller Kraft.

bundesliga.de: Und was sehen Sie als Ihre nächste große Herausforderung an?

Kuntz: Die Herausforderung hat sich seit meinem Amtsantritt nicht geändert: Wir wollen den FCK in allen Bereichen nachhaltig wettbewerbsfähig aufstellen. Dies ist nur über eine Rückkehr in die Bundesliga zu erreichen.

bundesliga.de: Aber ist dies ein kurz- oder eher mittelfristiges Ziel?

Kuntz: Wir haben uns dieses Ziel für die kommenden zweieinhalb Jahre gesetzt, wenn wir die nötige Unterstützung auch in der Frage der Stadionkosten erhalten und dann in der Lage sind, einen wettbewerbsfähigen Etat aufzustellen.

bundesliga.de: Hinter Kaiserslautern folgen eine Menge Teams, die man dort nicht unbedingt erwartet hätte. Steht das für die Unberechenbarkeit der 2. Bundesliga?

Kuntz: Die Liga bezieht doch gerade daraus ihre Spannung und für die Zuschauer ist es sicherlich von Vorteil, dass keine Mannschaft die Liga überrollt.

bundesliga.de: Als nächstes stehen zwei große Spiele auf dem Programm. Zuerst geht es nach Berlin zu Aufsteiger Union und anschließend kommt der Tabellenführer aus Bielefeld in die Pfalz. Welchen Stellenwert geben Sie diesen beiden Spielen?

Kuntz: Es zeichnet unsere Mannschaft und auch unseren Trainer besonders aus, immer nur die nächste Partie im Blick zu haben und keine Hochrechnungen zu veranstalten. Auch gegen Berlin sind "nur" drei Punkte zu vergeben. Letztlich ist jeder Sieg für das Selbstbewusstsein wichtig und hilft, die nächste Aufgabe zu bewältigen.

bundesliga.de: Auswärts ist der FCK als einzige Mannschaft der 2. Bundesliga ungeschlagen und kassierte erst drei Gegentore. Wie schwer wird es, diese weiße Weste bei den "Eisernen" zu verteidigen?

Kuntz: Die Atmosphäre an der Alten Försterei ist sicherlich am ehesten mit dem Millerntor zu vergleichen und dort hat unsere junge Mannschaft schon gezeigt, dass sie bestehen kann. Marco Kurz wird die Spieler perfekt auf die Partie vorbereiten und wenn wir unsere Stärken ins Spiel bringen, können wir auch gegen Union erfolgreich sein.

Die Fragen stellte Sebastian Stolz