Durch das 2:2 im Relegationsspiel gegen Hertha BSC steigen Thomas Bröker (r.) und Co. in die Bundesliga auf
Durch das 2:2 im Relegationsspiel gegen Hertha BSC steigen Thomas Bröker (r.) und Co. in die Bundesliga auf

"Das war ein Nervenkrimi"

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Düsseldorf - Nach dem im entscheidenden Relegationsspiel gegen Hertha BSC ist Fortuna Düsseldorf sportlich in die Bundesliga aufgestiegen. Nach dem Spiel herrschte im Düsseldorf Lager Freude pur.

Thomas Bröker steuerte im Hinspiel ein Tor und im Rückspiel einen Assist bei. Während der Feierlichkeiten sprach der 27-Jährige mit bundesliga.de über sehr emotionale 90 Minuten, die Freude über den Aufstieg und seine Zukunft bei der Fortuna.

bundesliga.de:Herr Bröker, die Fortuna hat mit dem 2:2 gegen Hertha den Aufstieg sportlich perfekt gemacht. Beschreiben Sie mal, was in Ihnen vorging.

Thomas Bröker: Es war eine wahnsinnige Anspannung vor dem Spiel, auch noch in der Halbzeit beim Stand von 1:1. Wir wussten, dass wir bei einem weiteren Gegentor in der Verlängerung sind. Das war schon ein Nervenkrimi. Die ganze Stadt hat nach dem Aufstieg gelechzt. Ich bin froh, dass wir es realisieren konnten. Es ist einfach nur Glück. Wenn man die beiden Spiele und auch die ganze Saison sieht, haben wir den Aufstieg verdient. Die Stadt und unsere Fans, die uns so toll unterstützt haben, haben sich das verdient. Es war ein gelungener Abend.

bundesliga.de: Das frühe 1:0 durch Maximilian Beister hat der Fortuna sicher in die Karten gespielt.

Bröker: Es wurde ja Zeit, dass der Maxi mal wieder einen reinhaut. Aber Spaß beiseite. Das hat er hervorragend gemacht. Das kann er, wenn er mit seinem starken linken Fuß nach innen zieht und dann abschließt. Uns ist dadurch ein Riesenstein vom Herzen gefallen. Der Spielverlauf war absoluter Wahnsinn und lief zu 100 Prozent für uns. Doch dann gelingt den Berlinern der Ausgleich, wir können aber noch einmal zurückschlagen und bekommen erneut den Ausgleich. Dann kommt diese irre lange Nachspielzeit von sieben Minuten, in der unsere Fans den Platz stürmen. Dann mussten wir rein in die Kabine und wieder raus und die eineinhalb Minuten spielen. Aber auch das haben wir noch über die Bühne bekommen. Das ist einfach nur ein geiles Gefühl.

bundesliga.de:Ranisav Jovanovic, dem Sie das 2:1 aufgelegt haben, hat extra betont, dass Sie auch mit links flanken können. Eine neue Qualität von Ihnen?

Bröker: Ich habe einfach einmal den Ball reingehauen. Mein Motto ist: Nicht denken, machen. Das war in der Situation angesagt. So habe ich es gemacht. Ich bin froh, dass der Ball so gut gekommen ist. Der Rani macht ihn rein. Perfekt. Ich werde oft unterschätzt, aber ein bisschen Fußball spielen kann ich auch.

bundesliga.de: Wie fühlt sich der Aufstieg an?

Bröker: Wir sind in die Bundesliga aufgestiegen. Das erlebt man nicht so oft in seiner Karriere. Ich bin schon einmal vor acht Jahren aufgestiegen. Aber dies ist mein schönster Erfolg. Das ist schon etwas Besonderes. Manche erleben das gar nicht in ihrer Karriere. Ich bin froh, dass ich es zum zweiten Mal erleben durfte. Nächstes Jahr kommen dann Bayern und Dortmund zum Punktspiel. Da muss mich dann noch mal jemand zwicken.

bundesliga.de: Werden Sie dann überhaupt noch das Fortuna-Trikot tragen? Sie haben ja noch keinen Vertrag für die neue Saison.

Bröker: Wir werden uns in den nächsten Tagen zusammensetzen und darüber sprechen.

bundesliga.de: Wie sehr bedauern Sie als ehemaliger FC-Spieler, dass es im nächsten kein Derby gegen den 1. FC Köln gibt?

Bröker: Das ist schade, dass es kein rheinisches Derby gibt. Aber es gibt ja die Spiele gegen Gladbach und Leverkusen. Wir haben also genug Derbys im nächsten Jahr.

Das Gespräch führte Tobias Gonscherowski