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Union-Keeper Jan Glinker bestritt bislang 57 Zweitliga-Spiele
Union-Keeper Jan Glinker bestritt bislang 57 Zweitliga-Spiele

"Das war die schlimmste Niederlage"

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Dresden - Mit einer schwachen Vorstellung bei der verdienten 0:4-Niederlage bei Dynamo Dresden machte Union Berlin den guten Eindruck vom 3:0-Sieg gegen den SC Paderborn eine Woche zuvor wieder zunichte. Jetzt müssen die Köpenicker schnell wieder den Schalter umlegen.

Entsetzt zeigte sich Union-Coach Uwe Neuhaus auf der Pressekonferenz: "Wie man innerhalb von einer Woche von 100 Prozent in den Minusbereich rutschen konnte ist mir unerklärlich. Das war der Tiefpunkt und hatte mit Zweitliga-Fußball nichts zu tun", ärgerte sich der Trainer der "Eisernen". "In den vier Jahren bei Union war das die schlimmste, die bitterste Niederlage. Wir müssen sehen, dass wir da wieder rauskommen", so Neuhaus.

Glinker: Leistung ein "Skandal"

In der Tat war die Leistung seiner Elf nach dem souveränen 3:0-Erfolg gegen Paderborn am vorangegangen Spieltag kaum begreiflich. Zumal Union praktisch in Bestbesetzung auflief. Lediglich Keeper Marcel Höttecke fehlte verletzt. Sein Stellvertreter Jan Glinker, die Nummer "1b" der Köpenicker, war noch der beste Unioner. "So ein Spiel mitzuerleben ist natürlich katastrophal. Es ist ein Skandal, wie wir gespielt haben", sagte das Berliner Urgestein nach der Partie fassungslos. "Wir haben die Dresdner ja förmlich eingeladen zum Toreschießen."

"In der Anfangsphase haben wir es eigentlich ganz gut gemacht", analysierte Kapitän Torsten Mattuschka nach dem Spiel. "Aber es war schwer durchzukommen, weil die Dresdner tief standen." Doch vor allem im mit den Routiniers Christian Stuff und Daniel Göhlert besetzten Abwehrzentrum wurden teils haarsträubende Fehler gemacht. So auch beim überraschenden 1:0 für Dynamo in der 20. Minute, als nach einem Freistoß ein heilloses Durcheinander im Strafraum der Köpenicker herrschte.

Mangelhaftes Umschaltspiel

Vor allem im Umschaltspiel hatten die "Eisernen" einen ganz schwachen Tag erwischt. Nach vorne ging der Aufbau viel zu langsam vonstatten, Torgefahr entwickelte sich trotz fast 60 Prozent Ballbesitz höchstens einmal nach Standards. Und in der Rückwärtsbewegung kamen bei den immer gefährlichen Kontern der Hausherren auch noch individuelle Fehler hinzu. Nach dem Rückstand konnten die Sachsen "noch tiefer stehen und wir haben einfach viel zu viele Fehler gemacht", konstatierte Mattuschka. "Wir sind dann immer wieder in Konter gerannt."

"Es war eine ganz schlechte Vorstellung von uns", brachte es der Union-Spielmacher auf den Punkt. "Nächste Woche im Heimspiel gegen Bochum müssen wir eine Reaktion zeigen, und ich bin mir sicher, dass wir das tun werden." Dabei steht der vor der Saison als Aufsteigskandidat gehandelte VfL selbst unter großem Druck. Wie Union haben die Ruhrpottler lediglich vier Punkte aus den ersten vier Partien geholt.

Personelle Konsequenzen?

Die Unterschiede zwischen beiden Clubs zeigen sich aber im Torverhältnis. Während Bochum nur zwei eigene Treffer markierte, aber auch nur vier Gegentore kassierte, hat der 1. FC Union schon neun Gegentreffer hinnehmen müssen, allerdings auch doppelt soviele geschossen wie die Funkel-Elf. Die Historie spricht aber gegen Union. Der letzte Sieg gegen Bochum liegt fast zehn Jahre zurück, die vergangenen drei Begegnungen gewann der VfL allesamt.

Womöglich sollte Neuhaus jetzt seine Abwehrkette umbauen. Der bundesligaerfahrene Ahmed Madouni und Neuzugang Marc Pfertzel, der für Bochum 73 Mal im Oberhaus auflief, stünden bereit. Vor allem aber muss sich die gesamte Mannschaft steigern, denn "wenn wir so auftreten wie in Dresden, werden wir nicht mehr viele Punkte holen", warnt Mattuschka sein Team.

Aus Dresden berichtet André Anchuelo