Mitteldfeldspieler Marc-Andre Kruska (l.) wechselte im Juli 2009 zu Energie Cottbus
Mitteldfeldspieler Marc-Andre Kruska (l.) wechselte im Juli 2009 zu Energie Cottbus

"Das muss uns zu denken geben"

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Cottbus - Wie seine Teamkollegen hatte auch Energie-Kapitän Marc-Andre Kruska bei der 0:5-Klatsche gegen die Münchner Löwen einen gebrauchten Tag erwischt. Zwischen ihm und Neuzugang Ivica Banovic, der erst drei Tage vor der Partie zu den Lausitzern stieß, klappte die Abstimmung in der defensiven Mittelfeldzentrale verständlicherweise noch nicht besonders gut.

Zudem leitete Kruska das vorentscheidende 0:3 mit einem üblen Fehlpass im Mittelfeld ein. Dennoch stellte sich der 24-Jährige nach der Partie und sprach mit bundesliga.de über Kopfprobleme und Leblosigkeit, die die Lausitzer bis zum Gastspiel bei Alemannia Aachen am kommenden Samstag dringend abstellen müssen.

bundesliga.de: Was lief heute falsch bei Energie?

Marc-Andre Kruska: Alles. was soll ich sagen? Alles lief falsch!

bundesliga.de: Lag es an der Verunsicherung nach dem Pokal-Aus bei Holstein Kiel?

Kruska: Ich glaube nicht. Das ist ein anderer Wettbewerb. Aber wie ich schon sagte, bei uns lief heute alles falsch. Mehr kann man eigentlich nicht zu dem Spiel sagen.

bundesliga.de: Bis auf Markus Brzenska haben Sie heute in Bestbesetzung gespielt.

Kruska: Wir kriegen halt nach der ersten Standardsituation sofort das 0:1, dann läuft man schon hinterher und will noch mehr nach vorn. Dann gibt es von mir diesen dummen Pass - einen Diagonalpass, der nicht ankommt. Außerdem die frühe Rote Karte. Wenn man dann erstmal 0:2 zurückliegt gegen "Sechzig", die ja auch Fußball spielen können, wird es ganz schwer.

bundesliga.de: Das Spiel von Energie sah irgendwie leblos aus, kurz vor der Pause wurden dann auch die Fans langsam wütend.

Kruska: Ja, was soll man machen, wenn man 0:4 hinten liegt? Soll man da noch weiter draufgehen und irgendwann das 0:10 kassieren? Natürlich sieht das dann leblos aus, weil wir uns dann nach hinten haben fallen lassen. Sonst spielen wir ja immer nach vorne. Aber das geht in so einem Spiel nicht, dass man immer weiter nach vorne spielt.

bundesliga.de: Lag es vielleicht auch an der noch fehlenden Abstimmung im Mittelfeldzentrum mit Neuzugang Ivica Banovic?

Kruska: Ich denke, "Bano" kann nichts dafür. Das müssen wir als Mannschaft besser auffangen. Das hat auch der Trainer in der Halbzeitpause gesagt: Jeder ist für sich gelaufen, aber nicht für die Mannschaft.

bundesliga.de: Nach dem Pokal-Aus jetzt die Heimniederlage gegen 1860: Muss man da Angst vor einer Negativdynamik haben, die sich daraus entwickeln kann?

Kruska: Angst würde ich nicht sagen. Aber wir müssen jetzt erstmal die beiden Niederlagen verdauen. Das ist auch im Kopf nicht so einfach für die Mannschaft. Jetzt ist es natürlich schwierig nach zwei solchen Klatschen.

bundesliga.de: War es heute ein Spiel, in dem einfach alles schief läuft, wie man es vielleicht einmal in zwei Jahren hat?

Kruska: Ich hoffe es. Aber es waren ja jetzt schon zwei Niederlagen direkt hintereinander, erst im Pokal gegen einen Viertligisten und jetzt das 0:5 gegen 1860 München. Das muss uns zu denken geben.

Das Gespräch führte Andre Anchuelo