Philipp Heerwagen kommt am Sonntag zu seinem vierten Saisoneinsatz für den VfL Bochum
Philipp Heerwagen kommt am Sonntag zu seinem vierten Saisoneinsatz für den VfL Bochum

Das Hoffen aufs Erfolgserlebnis

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München - Bochum, Regensburg, Duisburg, Sandhausen und Aue stecken tief im Keller der 2. Bundesliga. Umso bedeutsamer wäre ein Hoffnungsschimmer in Form von drei Punkten - am Sonntag (ab 13:15 Uhr im Live-Ticker/Liga-Radio) müssen alle Vereine ran.

Mit Union Berlin ist am Sonntag nur ein Club gefordert, der sich im Tabellenmittelfeld nicht in akuter Abstiegsgefahr befindet. bundesliga.de gibt einen Überblick über die Sonntagsspiele des 14. Spieltags.

Die Bochumer haben unter Neu-Trainer Karsten Neitzel den Abwärtstrend erst einmal gestoppt. Mit zwei Remis, gegen Cottbus und bei St. Pauli, steht der VfL im Moment mit elf Punkten auf Rang 15. Nun soll gegen das Schlusslicht der 2. Bundesliga, den SV Sandhausen, der erste Dreier seit dem 4. Spieltag, als man mit Regensburg einen weiteren Aufsteiger besiegen konnte, eingefahren werden. Neitzel muss am Samstag aber erneut auf Stammtorwart Andreas Luthe verzichten, der nach einer Meniskus-OP noch nicht wieder einsatzfähig ist. Trotzdem gibt es von dem 25-Jährigen positive Nachrichten: Er verlängerte seinen Vertrag beim VfL bis 2016. Zuletzt holten die Bochumer drei Mal einen 0:1-Rückstand auf, deshalb fordert Routinier Christoph Dabrowski vor dem Spiel gegen Sandhausen, dass "es natürlich viel wichtiger wäre, auch mal wieder selbst in Führung zu gehen." Beim FC St. Pauli sorgte der Defensivallrounder mit seinem Ausgleichstreffer selbst für den Punktgewinn.

Während die Formkurve des VfL leicht nach oben zeigt, ist der Negativtrend beim SV Sandhausen nicht wegzudiskutieren. Vier Niederlagen in Serie in der Liga, fünf, wenn man die Pokal-Pleite auf Schalke berücksichtigt, Tabellenschlusslicht - das sind die Fakten. Der negative Höhepunkt aber war die 1:6-Klatsche am vergangenen Wochenende gegen Hertha BSC. Dennoch steht der Aufsteiger nur zwei Zähler hinter den Bochumern, könnte den Revier-Club mit einem Sieg überholen, doch auswärts ist die Elf von Gerd Dais zusammen mit Aue die harmloseste der Liga (nur ein Punkt). "Wir dürfen uns nicht verstecken und müssen ein Signal für uns und unsere Konkurrenz geben", fordert Dais trotzdem. Mit Keeper Daniel Ischdonat, Timo Achenbach und Jan Fießer kehren zumindest drei Stammkräfte, die ihre Erkrankung beziehungsweise Verletzung auskuriert haben, wieder in die Anfangsformation zurück.

Die "Zebras" empfangen die "Veilchen", doch in der MSV-Arena gab es in dieser Spielzeit noch keinen Sieg für die Duisburger, die aktuell auf Platz 17 stehen. Auftrieb sollte der Mannschaft von Kosta Runjaic das 0:0 vom vergangenen Wochenende geben - vor allem die Entstehung des Remis. Denn: Nach der Roten Karte für Kapitän Branimir Bajic musste der MSV 70 Minuten in Unterzahl überstehen. Daher fehlt der Bosnier auch gegen Aue. In der Nachspielzeit vergab Srdjan Baljak in der Domstadt sogar die Siegschance. Nun fordert Runjaic "konstantes Punkten, damit sich unsere Arbeit am Trainingsplatz endlich entsprechend auszahlt." Vor allem zuhause soll es für die Fans bald wieder Grund zur Freude geben. "Wenn wir den Klassenerhalt schaffen wollen, dann müssen wir unsere Begegnungen im heimischen Stadion durchbringen", erläuterte Manager Ivica Grlic.

So heimschwach die Duisburger sind, so harmlos präsentiert sich Aue bislang auswärts. Nur ein Punkt aus sechs Begegnungen dient als Beleg (3:14 Tore). Vor allem aufgrund der Heimstärke (zwölf Punkte) rangieren die Ostdeutschen aktuell auf dem 13. Platz. Trotzdem sieht Trainer Karsten Baumann "eine Entwicklung. Seit fünf, sechs Spielen bewegt sich die Mannschaft auf konstant hohem Niveau." Der 43-Jährige ist überzeugt davon, dass sich diese Entwicklung "schon bald in Punkten niederschlägt". Am vergangenen Wochenende ließen die "Veilchen" mit dem 1:1 gegen Braunschweig aufhorchen. Der nächste Schritt wäre jetzt der erste Auswärtserfolg Saison. Bei diesem Unterfangen muss Baumann auf die Dienste von gleich drei Stammspielern verzichten. Halil Savran fällt mit einer Bänderverletzung im Sprunggelenk bis zum Jahresende aus. Thomas Paulus und Guido Kocer müssen am Sonntag ebenfalls passen.

Der Trainereffekt beim Jahn blieb vorerst aus. Franz Gerber, der die Mannschaft vor dem Bayern-Derby gegen Ingolstadt von Vorgänger Oscar Corrochano übernahm, musste trotz guter Ansätze seiner Mannschaft mit einer 2:4-Niederlage leben - die fünfte Regensburg-Pleite in Folge. Zudem verlor der Jahn Wilson Kamavuaka wegen seiner Gelb-Roten Karte. Der Deutsch-Kongolese ist somit im Heimspiel gegen den Haupstadtclub nicht spielberechtigt. Zudem fehlt Jonatan Kotzke wegen der fünften Gelben Karte. Im Moment stehen die Bayern mit neun Punkten auf dem Relegationsplatz. In Ingolstadt ortete Gerber außerdem konditionelle Probleme: "Am Ende brechen wir immer ein, das darf einfach nicht sein." In der wackeligen Defensive (22 Gegentore) könnte Andre Laurito vielleicht schon am Sonntag Abhilfe schaffen. Nach seiner Gesichtsfraktur stieg der Innenverteidiger unter der Woche wieder ins Mannschaftstraining ein.

Union Berlin ist die einzige der sechs Mannschaften, die am Sonntag ran müssen, die nicht unmittelbar in Abstiegsgefahr schwebt. 16 Punkte, nur eine Niederlage in den letzten acht Begegnungen - die Entwicklung der "Eisernen" stimmt. Torhüter Daniel Haas kennt den Hauptgrund dafür: "Mittlerweile sind wir ganz gut eingespielt und leisten insgesamt gute defensive Arbeit." Beim SSV Jahn muss Union-Trainer Uwe Neuhaus aber möglicherweise auf drei seiner Eckpfeiler verzichten. Kapitän Torsten Mattuschka konnte unter der Woche wegen eines Magen-Darm-Infektes nicht trainieren, Michael Parensen laboriert an einer Wadenverletzung. Markus Karl fehlt wegen einer Sperre nach seiner fünften Gelben Karte.