Erik Meijer ist seit 2009 Geschäftsführer Sport bei Alemannia Aachen
Erik Meijer ist seit 2009 Geschäftsführer Sport bei Alemannia Aachen

"Das hat mir einige graue Haare eingebracht"

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Rostock - Zu seiner aktiven Zeit war er ein gefürchteter Stürmer: Für Uerdingen, Leverkusen, Hamburg und Aachen erzielte Erik Meijer 57 Tore in den obersten beiden deutschen Fußballligen.

Für den Niederländer muss es doppelt hart gewesen sein, zu sehen, wie es die Angreifer beider Clubs beim 0:0 zwischen Hansa Rostock und Alemannia Aachen ein ums andere Mal versäumten, die Kugel im Netz zu versenken.

Nach dem zwar nicht hochklassigen, aber bis zum Schluss spannenden Remis sprach Aachens heutiger Manager im Interview mit bundesliga.de über mögliche Neueinkäufe und den kommenden Gegner Düsseldorf.

bundesliga.de: Herr Meijer, wie haben Sie das Spiel gesehen?

Erik Meijer: Ja, was war das eigentlich für ein Abend? Spannung; schlechtes Spiel; gutes Spiel; hundertprozentige Chancen für Hansa, auch für uns; Regen; ein guter Platz; ein Schiedsrichter, der ab und zu komische Entscheidungen getroffen hat; Boy Waterman, der uns in der letzten Minute noch rettet; eine hundertprozentige Chance von Yabo, wo er quer legen kann auf Auer; Pfosten; gute Einwechselspieler... Und am Ende ist herausgekommen: ein null zu null.

bundesliga.de: Trotzdem hat die Alemannia den ersten Punkt geholt. Wie zufrieden sind Sie damit?

Meijer: Es war erst der erste Punkt nach fünf Spielen. Das ist für uns natürlich viel zu wenig. Aber ich sage eigentlich fast jede Woche das gleiche: Man muss ab und zu mal einen Ball reinmachen. Zum Beispiel der Postentreffer von Auer - das war einer unserer besten Angriffe. Normalerweise hat man da schon die Arme hoch und sagt: So, der ist drin! Auer, ein Strich, erstes Saisontor. Aber dann ist der nicht drin und plötzlich kommt Hansa wieder mit Riesenchancen. Das hat mir einige graue Haare eingebracht.

bundesliga.de: Wie ging es Ihrem Herz, als Sie gesehen haben, wie der von Marcel Schied abgegebene Ball kurz vor Schluss entlang der Aachener Torlinie rollte?

Meijer:(lacht) Zum Glück stand ich so ungünstig, dass ich es nicht hundertprozentig mitbekommen habe. Als die Situation bereinigt war, habe ich gefragt: Ist da was passiert? Aber es hieß nur: Nein, da war nichts.

bundesliga.de: Gibt es durch den ersten Punkt, den die Alemannia geholt hat, vielleicht einen Ruck, so dass die Mannschaft Fortuna Düsseldorf am kommenden Samstag schlagen kann?

Meijer: Ja, wieso nicht? Düsseldorf ist natürlich eine gute Mannschaft, die stehen nicht umsonst mit ganz oben. Sie sind sehr diszipliniert, mit einigen erfahrenen Leuten drin. Etwa mit einem Sascha Rösler vorne. Wir müssen uns etwas einfallen lassen. Ich werde vielleicht ein paar Karten kaufen und an die Leute verteilen, die gerne am Samstag um eins bei uns im Stadion sein wollen und können.

bundesliga.de: Planen Sie personell denn noch etwas?

Meijer: Ich schaue mich natürlich um, wo wir noch was machen können. Aber solange ich nicht den Spieler gefunden habe, der auch preistechnisch zu uns passt... Es ist nicht leicht, mit kleinem Portemonnaie im letzten Moment beim Ausverkauf noch einen guten Spieler zu bekommen.

Das Gespräch führte André Anchuelo