Ist mit dem 1. FC Kaiserslautern auf einem guten Weg: Trainer Kosta Runjaic
Ist mit dem 1. FC Kaiserslautern auf einem guten Weg: Trainer Kosta Runjaic

Runjaic: "Coolness vor dem Tor kommt nicht über Nacht"

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Kaiserslautern - Als der 1. FC Kaiserslautern im vergangenen Sommer den Umbruch wagte und mit einer jungen, neu formierten Mannschaft die Saison in Angriff nahm, glaubten selbst die größten Optimisten im Klub nicht daran, dass sich der Erfolg so schnell einstellen würde. Tatsächlich aber steht die Elf von Trainer Kosta Runjaic nach Zweidrittel der Saison punktgleich mit dem Tabellenzweiten SV Darmstadt 98 auf dem Relegationsplatz.

"Befinden uns mitten im Entwicklungsprozess"

Im großen Interview mit bundesliga.de spricht Runjaic über die rasche Entwicklung auf dem Betzenberg, über Personalien wie Srdan Lakic, Simon Zoller und Willi Orban, und über den Wert von Tradition.

bundesliga.de: Herr Runjaic, Kaiserslautern ist Tabellendritter und zweitbestes Rückrunden-Team. Sind Sie so zufrieden, wie das klingt?

Kosta Runjaic: Ja, damit bin ich in Summe in der Tat  zufrieden.

bundesliga.de: Der FCK kann nicht nur zuhause, sondern auch auswärts auf große Unterstützung hoffen. Wie enttäuscht waren Sie trotz 5.000 mitgereister Fans von der Leistung beim 0:2 in Frankfurt, wo man mit einem Sieg nahe an Tabellenführer Ingolstadt hätte heranrücken können?

Runjaic: Mit dem Spiel beim FSV war bei uns keiner zufrieden. Auch ich habe das ja im Anschluss sehr deutlich zum Ausdruck gebracht. Die einzigen, die an dem Tag bei uns Top-Form hatten, waren unsere Fans. Denen ist kein Vorwurf zu machen, die Unterstützung war und ist super.

bundesliga.de: Es fällt auf, dass Ihr Team in den sieben Spielen der Rückrunde nur vier Treffer kassiert, also eine Top-Defensive hat.

Runjaic: Das stimmt.

bundesliga.de: ... aber trotz der meisten Torschüsse nur siebenmal getroffen hat, obwohl in der Vorbereitung auf die Rückrunde gezielt an der Chancenverwertung gearbeitet wurde...

"Keiner weiß, was am Ende herauskommt"

Runjaic: Da ist in der Tat noch Luft nach oben. Wir haben eine junge Mannschaft, befinden uns mitten in einem Entwicklungsprozess. Die Coolness vor dem Tor kommt nicht über Nacht, aber ich bin sehr zuversichtlich, dass wir uns auch hier kontinuierlich verbessern werden.

bundesliga.de: War es falsch, Kapitän Srdjan Lakic in der Winterpause abzugeben...

Runjaic: Es geht hier nicht um richtig oder falsch. Fakt ist, dass Srdjan ein Angebot aus Paderborn hatte, das er gerne annehmen wollte. Wir haben diesem Wunsch entsprochen.

bundesliga.de: ...zumal mit Simon Zoller zwar ein Stürmer auf den Betzenberg zurückkehrte, der hier schon erfolgreich war, aber kaum mit großem Selbstbewusstsein vom 1. FC Köln gekommen sein dürfte?

Runjaic: Wir wissen, über welche Qualitäten Simon verfügt. Und er hat auch schon wertvolle Assists bei seinen bisherigen Einsätzen gegeben. Leider hat er sich im Pokalspiel in Leverkusen verletzt, so dass er aktuell pausieren muss. Aber ich bin sicher, dass er uns im weiteren Saisonverlauf noch sehr gut helfen wird.

bundesliga.de: Mit Willi Orban haben Sie einem sehr jungen Spieler die Kapitänsbinde anvertraut; was hat den Ausschlag für Orban und nicht z. B. für den erfahreneren Chris Löwe gegeben, der auch eine sehr gute Saison spielt?

Runjaic: Wir haben einen sehr gut besetzten Mannschaftsrat, dem auch Chris Löwe angehört. Als Trainer muss man sich immer zwischen verschiedenen geeigneten Kandidaten für so ein Amt entscheiden. Willi hat die volle Akzeptanz der gesamten Mannschaft, stammt aus unserem eigenen Nachwuchs und verkörpert daher perfekt den neu von uns eingeschlagenen Weg.

bundesliga.de: Mit Keeper Tobias Sippel wird im Fall des Nichtaufstiegs nicht verlängert; heißt das im Umkehrschluss, dass Sippel bei Aufstieg bleiben soll?